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Gut angekommen!
Montag, 5. März 2007, 07:58
Sabaidee! Guten Morgen!
Bevor es heute Abend moeglicherweise wieder Probleme geben sollte, mich zu melden, schreibe ich lieber jetzt zur Mittagszeit - bevor ich gleich eine Radtour mache...
Ich hatte einen ruhigen Flug und angenehme Sitznachbarn - geschlafen habe ich allerdings kaum. Eigentlich nur als Casino Royal gezeigt wurde, was aber ja immerhin ein langer Film ist - also gut 2 Stunden Schlaf...

Beim Weiterflug nach Chiang Rai kann ich meinem Sitznachbarn in die Bangkok Post luken und lese, dass ein polnisches Magazin unsere Bundeskanzlerin auf deren Titelseite mit einem Hitlerbaertchen abgebildet hat... Und frage mich, was darueber zuhause zu lesen war und ob es den Amis wohl auch eine Erwaehnung wert waere...
Vom Flughafen Chiang Rai bin ich mit einem Minibus zum Busbahnhof gefahren fuer 200 Baht (ca. 4 EUR) - waere vielleicht noch billiger gegangen, aber ich war zu muede zum Feilschen. Der Fahrer war sehr nett und hat ein bisschen mit mir geplaudert und mir auch gezeigt, welcher Bus nach Chiang Khong faehrt - das ist der thailaendische Ort an der Grenze zu Laos.
Die 3-stuendige Fahrt kostete 57 Baht (etwas ueber 1 EUR) und ich war die einzige Langnase und auch die Einzige, die die ganze Strecke gefahren ist. Gluecklicherweise war der Bus nicht voll, so dass ich es mir auf einer Bank alleine so bequem einrichten konnte wie moeglich. Zur Vorderbank war in etwa so viel Platz wie wenn man bei uns im Auto auf der Rueckbank mitfaehrt und der Vordermann den Sitz bis ganz nach hinten schiebt... Selbst ich mit meinen kurzen Beinen stosse mit den Knien vorne an... Dennoch gelingt es mir, ein bisschen zu schlafen. So fest, dass ich bei einem Schlagloch aufwache und dachte, der Flieger sei gerade bei der Landung auf den Boden aufgesetzt ;-)
Beim Aussteigen aus dem Bus hatte ich den grossen Rucksack zunaechst nur auf eine Schulter genommen und blieb prompt stecken - ein Schritt zurueck und den Rucksack ganz aufschultern und da klappte es dann einigermassen. Die draussen sitzenden Thais fanden das sehr lustig... Ich aber auch ;-))
Und ein Tuk Tuk war auch gleich zur Stelle, das mich fuer 20 Baht zum Grenzposten gefahren hat. Nicht ohne mich an einem Buero absetzen zu wollen, wo man mir ein Visa fuer Laos verkaufen will - aber nicht mit mir Jungs, ich weiss, dass ich es in Laos bei der Einreise bekommen kann.
Ausreise aus Thailand und mit dem Boetchen ueber den Mekong (30 Baht wegen des grossen Rucksacks - normalerweise nur 20, keine grossen Betraege und daher keine Diskussionen, denn ich will ja auf jeden Fall ueber den Fluss) rueber nach Laos.
Einreise kein Problem und das Visum fuer 30 Tage habe ich in 5 Minuten fuer 30 US-Dollar.
Ich steuere ein in meinem Loose-Reisefuehrer empfohlenes Guesthouse an - Sabaydee Guesthouse. Es ist sehr sauber mit gefliestem Boden, geraeumiges Zimmer mit eigenem Bad und warmem Wasser (nicht selbstverstaendlich in Laos, im kuehleren Norden aber vermutlich oefter anzutreffen als im Sueden). Moskitogitter sind an den Fenstern - allerdings Ritze zwischen Festerrahmen und Fenster... Wie gut, dass ich fuer solche Faelle an Kreppklebeband gedacht habe ;-) Wenngleich es um diese Zeit keine Malariamuecken mehr geben soll...
Erstmal eine Dusche nehmen und ein bisschen durch den Ort schlendern Richtung Bootsanleger (fuer Touren auf dem Mekong). In einer Seitenstrasse entdecke ich an einem kleinen See einen Markt und kaufe mir dort etwas in einem Bananenblatt eingewickeltes Etwas... Ich dachte, es sei einfach eine Portion Klebreis. War auch in der Tat sehr klebriger Reis aber noch mit etwas Fleischigem gefuellt, das mir nicht ganz geheuer war... vermutlich Schweinefleisch, aber sehr fett und nicht gebraten oder gekocht, vielleicht geraeuchert??? Ich habe es nicht aufgegessen...
Spaeter setze ich mich im Guesthouse auf die Terrasse und wenig spaeter kommt eine Franzoesin dazu (von Franzosen wimmelt es hier) und dann noch zwei. Sophie reist 8 Monate und war nun ein halbes Jahr in Indien - sie versucht immer 4 Monate zu arbeiten und 8 zu reisen und lebt die meiste Zeit in Indien. Veronique (44) und Natalie (42) segeln seit 4 Jahren um die Welt. Haben zuhause alles aufgegeben und sind in Frankreich gestartet, haben Atlantik und Pazifik mit einem 9 Meter langen Boot ueberquert und haben das nun in Malaysia abgestellt um ein wenig ueber Land zu reisen. Dieses Jahr kehren sie nach Frankreich zurueck - aber nur fuer Holidays...
Hach und ich schaetze mich mit meinem einen Monat schon gluecklich ;-)
Mit den Maedels gehe ich auch essen in einem Lokal (Muang Neua), das hinten durch den Garten eine Terrasse hat mit Blick auf den Mekong. Hier esse ich leckeres Laap mit Fisch - ein Salat aus sehr klein gehacktem Fisch mit Koriander und Minze - und dazu Klebreis (Grundnahrungsmittel in Laos) und Beer Lao. Bezahlt habe ich um die 2,50 EUR.
Um 20 Uhr sind mir fast die Augen zugefallen. Bin aber noch durch den Ort in die andere Richtung, um nach einem Internet-Cafe Ausschau zu halten. Es gibt hier zwei - aber heute leider beide out of order...
Also ab ins Bett... Haustiere habe ich in meinem Zimmer uebrigens keine - bis auf einen niedlichen Babygecko von vielleicht 3 cm Laenge. Ob der schon Muecken frisst???
Trotz sehr harter Matratzen habe ich gut geschlafen und stehe gegen 7 Uhr auf. Duschen, Rucksack packen, auschecken und mit einem Tuk Tuk (dies sind die 3-raedrigen Motoradrikschas) geht es fuer 80 Baht zum ausserhalb gelegenen Busbahnhof. Ich dachte, dort koennte ich mir auf dem angeblich taeglich stattfindenen Markt auch was zum Fruehstueck besorgen - aber hier irrt der Reisefuehrer, sonntags findet der Markt offensichtlich nicht statt. Und der Bus nach Luang Namtha steht erst fuer 9:30 Uhr angeschlagen. Ich bin bereits vor 8 Uhr dort... Aber bald oeffnet der Ticketschalter und ausserdem auch ein Kiosk, wo ich mich mit Proviant eindecke - viel Wasser und einer Art gefuellte Butterkekse (wie Prinzenrolle mit Zitronenfuellung - sehen aber selbstgebacken aus). Und man sollte nicht meinen, dass sich die Laoten in einer Reihe anstellen oder darauf achten, wer vor ihnen dran ist. Sie knubbeln sich alle auf einmal um den Schalter und schauen einer dem anderen ueber die Schulter. Vielleicht haette ich doch in einem der Travellerbueros bereits am Vorabend ein Ticket buchen sollen? Aber ich nahm an, dass dies dort spezielle Touristenbusse sein wuerden... Einige Touristen haben bereits ein Ticket und koennen in dem Bus mitfahren, der tatsaechlich puenktlich abfaehrt. Ich bekomme ein Ticket fuer einen Bus um 10 Uhr. Ich bin nicht mal sicher, ob ueberhaupt noch einer faehrt, da kein weiterer Bus in Richtung Luang Namtha angeschlagen ist... Adventure... Es sind noch andere Touristen dort und viele Lao, also wird es noch irgendwie weitergehen...
Nach 11 Uhr wird dann tatsaechlich der einzige Bus auf dem grossen Platz ausgeparkt. Ein anderer Tourist macht mir den Vorschlag, dass er meinen Rucksack mit hochhieft (auf das Dach) und ich zwei Plaetze sicher. Gute Idee! Denn der kleine Bus ist schnell voll (schaetzungsweise 20 Sitze) - zu schnell... Alle sollen wieder aussteigen! Erstmal tuen wir es allerdings den Lao gleich und bleiben sitzen... Als aber saemtliches Gepaeck wieder abgeladen wird und unsere Rucksaecke unten landen gibt es keinen Zweifel mehr: mit diesem Bus fahren wir heute nicht.
Angeblich soll in 10 Minuten ein anderer Bus kommen - 10 Minuten Lao-Zeit??? Es dauert erstaunlicherweise wirklich nicht laenger. Dieser Bus ist groesser (ca. 50 Plaetze) und hat bequemere Sitze. Alle steigen ein. Aber wieder haben nicht alle Platz... Da haette man natuerlich auch frueher drauf kommen koennen, den beim Ticketkauf wird jeder Fahrgast mit Name, Passnummer und Fahrtziel in eine Liste eingetragen und bekommt eine Nummer... Aber nein: hier steigen erstmal alle ein, man sieht, dass es nicht passt und dann muessen alle wieder aussteigen... Nun geht es nach der Sitznummer... Auf meinem Ticket steht die 31 - auf Lao saam sip et... Yeepee, ich habe einen Sitzplatz! Es ist naemlich nicht so, dass man etwa beide Busse - den grossen UND den kleinen - fahren laesst, sondern die Leute, die keinen Platz mehr auf einem regulaeren Platz haben, muessen auf Plastikhockern, die in den Mittelgang gestellt werden, Platz nehmen (und das bei einer Strecke die 5 bis 9 Stunden dauern kann)... Aber das ist Asien wie ich es liebe: es geht oft ziemlich chaotisch zu, aber irgendwie klappt es immer und geht weiter. Wir sind ca. 65 Fahrgaeste, davon glaube ich 10 -12 Touristen.
Um 12:15 Uhr fahren wir endlich los!
Rechts neben mir sitzt ein Laote, der staendig rotzt (wie viele im Bus - aber dafuer kennen die Asiaten keine Nasennebenhoehlenentzuendungen - nicht sehr appetitlich...) und der links neben mir im Gang kann so doch tatsaechlich schlafen (hier allerdings auch nicht ungewoehnlich). Er haelt sich an dem Griff meines Vordersitzes fest und zweimal faellt sie runter, wovon auch ich aufwache ;-) Aber eigentlich will ich ja auch was von der Landschaft sehen! Die ist ziemlich vertrocknet aber vereinzelt gibt es Felder mit neu gepflanztem Reis in schoenem frischen gruen. Wir kommen durch viele kleine Doerfer, die aus Pfahlbauten bestehen und nach 2 Stunden machen wir eine Pause - die habe ich nach all dem Wasser auch dringend noetig... Ausserdem kaufe ich wieder etwas in Bananenblaettern - Risikoooo ;-)) Diesmal sind es allerdings kleine weiche Bonbons, die gar nicht uebel schmecken.
Die Strasse befindet sich noch im Bau und es sind noch nicht alle Abschnitte asphaltiert - man wird ganz gut durchgeschuettelt und wenn man die Fenster nicht schnell genug schliesst weht viel roter Staub rein. Man muss also nicht unbedingt auf einem Pick-Up fahren, um sich voellig einzusauen - das geht hier auch im Bus ;-)
Aber wir kommen gut durch und nach 5,5 Stunden in Luang Namtha zum Sonnenuntergang an.
Zuerst steuere ich das Buero von Greendiscovery an, um ein Trekking fuer die naechsten 2 Tage zu buchen. Das hat nicht geklappt, wie Ihr Euch denken koennt, sonst wuerde ich hier jetzt nicht sitzen und mein Blogg schreiben. Es gab keine weiteren Interessenten bzw. die einzigen zwei hatten scheinbar wieder storniert. Also findet keine Tour statt. Es gibt noch ein staatliches Trekking-Buero, das Eco-Touren anbietet, das billiger ist und somit vermutlich mehr Zulauf hat. Aber laut Reisefuehrer hat dies bereits geschlossen, so dass ich es nicht mehr aufsuche sondern mich nach einer Unterkunft umschaue.
Ein paar Meter weiter finde ich eins (Khamking Guesthouse), das einladend ausschaut (im Kolonialstil erbaut) - 50.000 Kip (5 US-Dollar) soll hier ein Zimmer kosten. Die Zimmer sind gross, gefliest, sehr sauber und ebenfalls mit Moskitogittern an den Fenstern (diesmal ohne Ritze), eigenem Bad und warmem Wasser. Ich nehme es! Heute ist im ganzen Ort der Strom ausgefallen und so gibt es beim Einchecken eine Kerze und Feuerzeug dazu. Ich dusche bei Kerzenschein - sehr romatisch... Nach Keksen und Bonbons ueber den Tag verteilt habe ich grossen Hunger und entdecke das Zuela Guesthouse und Restaurant, das etwas zurueckversetzt liegt. Sehr freundlicher Service und guter wirklich scharfer Salat aus gruener Papaya. Dazu eine grosse Flasche Beer Lao zum loeschen ;-) All in all fuer 14.000 Kip, was nicht viel mehr als ein 1 EUR ist. Hier laeuft ein Generator, so dass Strom vorhanden ist und ich das Licht nutze, um mein Reisetagebuch zu schreiben.
Heute Morgen bzw. in der Nacht wache ich vom Hahnengeschrei gleich unter meinem Fenster auf, den ich trotz Ohropax nicht ueberhoehre. Gluecklicherweise hoert er aber tatsaechlich irgendwann noch mal auf. Nebenan im Manychan Guesthouse fruehstuecke ich frische Fruechte und einen leckeren gruenen Tee (der trotz langer Ziehzeit nicht bitter schmeckt) und mache mich dann auf zum Trekkingbuero in einer staubigen Seitenstrasse hinter der Post. Wie ich sehe, haetten sie gestern Abend wohl doch noch aufgehabt - aber wegen des Stromausfalls waere es vielleicht auch schwer zu finden gewesen im Dunkeln? Ich nehme zwei Flyer mit und schwanke noch zwischen einem Ein-Tages- und einem 2-Tages-Trekking - wobei man natuerlich bei einer Uebernachtung in einem Bergdorf mehr vom dortigen Leben mitbekommt. Mal sehen, wofuer wieviele Buchungen vorliegen...
Fuer heute habe ich mir ein Fahrrad geliehen und mache mich gleich auf den Weg, damit ich zurueck bin, bevor die Sonne untergeht. Die im Reisefuehrer beschriebene Tour fuerht durch ein Tal mit Reisfeldern und Obstplantagen und durch Doerfer mit Seidenwebereien und zum Schluss bietet sich noch ein Abstecher zu einem Wasserfall an - ich hoffe, er fuerht zur jetzigen Zeit noch genug Wasser fuer eine Erfrischung... Ich werde berichten!
Ach, noch ein letztes Wort zu den Temperaturen: Die Sonne scheint, aber abends und am fruehen Morgen kann man hier noch eine Jacke gebrauchen und nachts nehme ich mir zum Schlafen eine Decke.
So, das war's fuer heute - hoffentlich stuerzt die lahme Verbindung jetzt nicht noch ab, dass ich alles umsonst geschrieben habe...
Bis demnaechst!
Liebe Gruesse,
Barbara
Bevor es heute Abend moeglicherweise wieder Probleme geben sollte, mich zu melden, schreibe ich lieber jetzt zur Mittagszeit - bevor ich gleich eine Radtour mache...
Ich hatte einen ruhigen Flug und angenehme Sitznachbarn - geschlafen habe ich allerdings kaum. Eigentlich nur als Casino Royal gezeigt wurde, was aber ja immerhin ein langer Film ist - also gut 2 Stunden Schlaf...

Beim Weiterflug nach Chiang Rai kann ich meinem Sitznachbarn in die Bangkok Post luken und lese, dass ein polnisches Magazin unsere Bundeskanzlerin auf deren Titelseite mit einem Hitlerbaertchen abgebildet hat... Und frage mich, was darueber zuhause zu lesen war und ob es den Amis wohl auch eine Erwaehnung wert waere...
Vom Flughafen Chiang Rai bin ich mit einem Minibus zum Busbahnhof gefahren fuer 200 Baht (ca. 4 EUR) - waere vielleicht noch billiger gegangen, aber ich war zu muede zum Feilschen. Der Fahrer war sehr nett und hat ein bisschen mit mir geplaudert und mir auch gezeigt, welcher Bus nach Chiang Khong faehrt - das ist der thailaendische Ort an der Grenze zu Laos.
Die 3-stuendige Fahrt kostete 57 Baht (etwas ueber 1 EUR) und ich war die einzige Langnase und auch die Einzige, die die ganze Strecke gefahren ist. Gluecklicherweise war der Bus nicht voll, so dass ich es mir auf einer Bank alleine so bequem einrichten konnte wie moeglich. Zur Vorderbank war in etwa so viel Platz wie wenn man bei uns im Auto auf der Rueckbank mitfaehrt und der Vordermann den Sitz bis ganz nach hinten schiebt... Selbst ich mit meinen kurzen Beinen stosse mit den Knien vorne an... Dennoch gelingt es mir, ein bisschen zu schlafen. So fest, dass ich bei einem Schlagloch aufwache und dachte, der Flieger sei gerade bei der Landung auf den Boden aufgesetzt ;-)
Beim Aussteigen aus dem Bus hatte ich den grossen Rucksack zunaechst nur auf eine Schulter genommen und blieb prompt stecken - ein Schritt zurueck und den Rucksack ganz aufschultern und da klappte es dann einigermassen. Die draussen sitzenden Thais fanden das sehr lustig... Ich aber auch ;-))
Und ein Tuk Tuk war auch gleich zur Stelle, das mich fuer 20 Baht zum Grenzposten gefahren hat. Nicht ohne mich an einem Buero absetzen zu wollen, wo man mir ein Visa fuer Laos verkaufen will - aber nicht mit mir Jungs, ich weiss, dass ich es in Laos bei der Einreise bekommen kann.
Ausreise aus Thailand und mit dem Boetchen ueber den Mekong (30 Baht wegen des grossen Rucksacks - normalerweise nur 20, keine grossen Betraege und daher keine Diskussionen, denn ich will ja auf jeden Fall ueber den Fluss) rueber nach Laos.
Einreise kein Problem und das Visum fuer 30 Tage habe ich in 5 Minuten fuer 30 US-Dollar.
Ich steuere ein in meinem Loose-Reisefuehrer empfohlenes Guesthouse an - Sabaydee Guesthouse. Es ist sehr sauber mit gefliestem Boden, geraeumiges Zimmer mit eigenem Bad und warmem Wasser (nicht selbstverstaendlich in Laos, im kuehleren Norden aber vermutlich oefter anzutreffen als im Sueden). Moskitogitter sind an den Fenstern - allerdings Ritze zwischen Festerrahmen und Fenster... Wie gut, dass ich fuer solche Faelle an Kreppklebeband gedacht habe ;-) Wenngleich es um diese Zeit keine Malariamuecken mehr geben soll...
Erstmal eine Dusche nehmen und ein bisschen durch den Ort schlendern Richtung Bootsanleger (fuer Touren auf dem Mekong). In einer Seitenstrasse entdecke ich an einem kleinen See einen Markt und kaufe mir dort etwas in einem Bananenblatt eingewickeltes Etwas... Ich dachte, es sei einfach eine Portion Klebreis. War auch in der Tat sehr klebriger Reis aber noch mit etwas Fleischigem gefuellt, das mir nicht ganz geheuer war... vermutlich Schweinefleisch, aber sehr fett und nicht gebraten oder gekocht, vielleicht geraeuchert??? Ich habe es nicht aufgegessen...
Spaeter setze ich mich im Guesthouse auf die Terrasse und wenig spaeter kommt eine Franzoesin dazu (von Franzosen wimmelt es hier) und dann noch zwei. Sophie reist 8 Monate und war nun ein halbes Jahr in Indien - sie versucht immer 4 Monate zu arbeiten und 8 zu reisen und lebt die meiste Zeit in Indien. Veronique (44) und Natalie (42) segeln seit 4 Jahren um die Welt. Haben zuhause alles aufgegeben und sind in Frankreich gestartet, haben Atlantik und Pazifik mit einem 9 Meter langen Boot ueberquert und haben das nun in Malaysia abgestellt um ein wenig ueber Land zu reisen. Dieses Jahr kehren sie nach Frankreich zurueck - aber nur fuer Holidays...
Hach und ich schaetze mich mit meinem einen Monat schon gluecklich ;-)
Mit den Maedels gehe ich auch essen in einem Lokal (Muang Neua), das hinten durch den Garten eine Terrasse hat mit Blick auf den Mekong. Hier esse ich leckeres Laap mit Fisch - ein Salat aus sehr klein gehacktem Fisch mit Koriander und Minze - und dazu Klebreis (Grundnahrungsmittel in Laos) und Beer Lao. Bezahlt habe ich um die 2,50 EUR.
Um 20 Uhr sind mir fast die Augen zugefallen. Bin aber noch durch den Ort in die andere Richtung, um nach einem Internet-Cafe Ausschau zu halten. Es gibt hier zwei - aber heute leider beide out of order...
Also ab ins Bett... Haustiere habe ich in meinem Zimmer uebrigens keine - bis auf einen niedlichen Babygecko von vielleicht 3 cm Laenge. Ob der schon Muecken frisst???
Trotz sehr harter Matratzen habe ich gut geschlafen und stehe gegen 7 Uhr auf. Duschen, Rucksack packen, auschecken und mit einem Tuk Tuk (dies sind die 3-raedrigen Motoradrikschas) geht es fuer 80 Baht zum ausserhalb gelegenen Busbahnhof. Ich dachte, dort koennte ich mir auf dem angeblich taeglich stattfindenen Markt auch was zum Fruehstueck besorgen - aber hier irrt der Reisefuehrer, sonntags findet der Markt offensichtlich nicht statt. Und der Bus nach Luang Namtha steht erst fuer 9:30 Uhr angeschlagen. Ich bin bereits vor 8 Uhr dort... Aber bald oeffnet der Ticketschalter und ausserdem auch ein Kiosk, wo ich mich mit Proviant eindecke - viel Wasser und einer Art gefuellte Butterkekse (wie Prinzenrolle mit Zitronenfuellung - sehen aber selbstgebacken aus). Und man sollte nicht meinen, dass sich die Laoten in einer Reihe anstellen oder darauf achten, wer vor ihnen dran ist. Sie knubbeln sich alle auf einmal um den Schalter und schauen einer dem anderen ueber die Schulter. Vielleicht haette ich doch in einem der Travellerbueros bereits am Vorabend ein Ticket buchen sollen? Aber ich nahm an, dass dies dort spezielle Touristenbusse sein wuerden... Einige Touristen haben bereits ein Ticket und koennen in dem Bus mitfahren, der tatsaechlich puenktlich abfaehrt. Ich bekomme ein Ticket fuer einen Bus um 10 Uhr. Ich bin nicht mal sicher, ob ueberhaupt noch einer faehrt, da kein weiterer Bus in Richtung Luang Namtha angeschlagen ist... Adventure... Es sind noch andere Touristen dort und viele Lao, also wird es noch irgendwie weitergehen...
Nach 11 Uhr wird dann tatsaechlich der einzige Bus auf dem grossen Platz ausgeparkt. Ein anderer Tourist macht mir den Vorschlag, dass er meinen Rucksack mit hochhieft (auf das Dach) und ich zwei Plaetze sicher. Gute Idee! Denn der kleine Bus ist schnell voll (schaetzungsweise 20 Sitze) - zu schnell... Alle sollen wieder aussteigen! Erstmal tuen wir es allerdings den Lao gleich und bleiben sitzen... Als aber saemtliches Gepaeck wieder abgeladen wird und unsere Rucksaecke unten landen gibt es keinen Zweifel mehr: mit diesem Bus fahren wir heute nicht.
Angeblich soll in 10 Minuten ein anderer Bus kommen - 10 Minuten Lao-Zeit??? Es dauert erstaunlicherweise wirklich nicht laenger. Dieser Bus ist groesser (ca. 50 Plaetze) und hat bequemere Sitze. Alle steigen ein. Aber wieder haben nicht alle Platz... Da haette man natuerlich auch frueher drauf kommen koennen, den beim Ticketkauf wird jeder Fahrgast mit Name, Passnummer und Fahrtziel in eine Liste eingetragen und bekommt eine Nummer... Aber nein: hier steigen erstmal alle ein, man sieht, dass es nicht passt und dann muessen alle wieder aussteigen... Nun geht es nach der Sitznummer... Auf meinem Ticket steht die 31 - auf Lao saam sip et... Yeepee, ich habe einen Sitzplatz! Es ist naemlich nicht so, dass man etwa beide Busse - den grossen UND den kleinen - fahren laesst, sondern die Leute, die keinen Platz mehr auf einem regulaeren Platz haben, muessen auf Plastikhockern, die in den Mittelgang gestellt werden, Platz nehmen (und das bei einer Strecke die 5 bis 9 Stunden dauern kann)... Aber das ist Asien wie ich es liebe: es geht oft ziemlich chaotisch zu, aber irgendwie klappt es immer und geht weiter. Wir sind ca. 65 Fahrgaeste, davon glaube ich 10 -12 Touristen.
Um 12:15 Uhr fahren wir endlich los!
Rechts neben mir sitzt ein Laote, der staendig rotzt (wie viele im Bus - aber dafuer kennen die Asiaten keine Nasennebenhoehlenentzuendungen - nicht sehr appetitlich...) und der links neben mir im Gang kann so doch tatsaechlich schlafen (hier allerdings auch nicht ungewoehnlich). Er haelt sich an dem Griff meines Vordersitzes fest und zweimal faellt sie runter, wovon auch ich aufwache ;-) Aber eigentlich will ich ja auch was von der Landschaft sehen! Die ist ziemlich vertrocknet aber vereinzelt gibt es Felder mit neu gepflanztem Reis in schoenem frischen gruen. Wir kommen durch viele kleine Doerfer, die aus Pfahlbauten bestehen und nach 2 Stunden machen wir eine Pause - die habe ich nach all dem Wasser auch dringend noetig... Ausserdem kaufe ich wieder etwas in Bananenblaettern - Risikoooo ;-)) Diesmal sind es allerdings kleine weiche Bonbons, die gar nicht uebel schmecken.
Die Strasse befindet sich noch im Bau und es sind noch nicht alle Abschnitte asphaltiert - man wird ganz gut durchgeschuettelt und wenn man die Fenster nicht schnell genug schliesst weht viel roter Staub rein. Man muss also nicht unbedingt auf einem Pick-Up fahren, um sich voellig einzusauen - das geht hier auch im Bus ;-)
Aber wir kommen gut durch und nach 5,5 Stunden in Luang Namtha zum Sonnenuntergang an.
Zuerst steuere ich das Buero von Greendiscovery an, um ein Trekking fuer die naechsten 2 Tage zu buchen. Das hat nicht geklappt, wie Ihr Euch denken koennt, sonst wuerde ich hier jetzt nicht sitzen und mein Blogg schreiben. Es gab keine weiteren Interessenten bzw. die einzigen zwei hatten scheinbar wieder storniert. Also findet keine Tour statt. Es gibt noch ein staatliches Trekking-Buero, das Eco-Touren anbietet, das billiger ist und somit vermutlich mehr Zulauf hat. Aber laut Reisefuehrer hat dies bereits geschlossen, so dass ich es nicht mehr aufsuche sondern mich nach einer Unterkunft umschaue.
Ein paar Meter weiter finde ich eins (Khamking Guesthouse), das einladend ausschaut (im Kolonialstil erbaut) - 50.000 Kip (5 US-Dollar) soll hier ein Zimmer kosten. Die Zimmer sind gross, gefliest, sehr sauber und ebenfalls mit Moskitogittern an den Fenstern (diesmal ohne Ritze), eigenem Bad und warmem Wasser. Ich nehme es! Heute ist im ganzen Ort der Strom ausgefallen und so gibt es beim Einchecken eine Kerze und Feuerzeug dazu. Ich dusche bei Kerzenschein - sehr romatisch... Nach Keksen und Bonbons ueber den Tag verteilt habe ich grossen Hunger und entdecke das Zuela Guesthouse und Restaurant, das etwas zurueckversetzt liegt. Sehr freundlicher Service und guter wirklich scharfer Salat aus gruener Papaya. Dazu eine grosse Flasche Beer Lao zum loeschen ;-) All in all fuer 14.000 Kip, was nicht viel mehr als ein 1 EUR ist. Hier laeuft ein Generator, so dass Strom vorhanden ist und ich das Licht nutze, um mein Reisetagebuch zu schreiben.
Heute Morgen bzw. in der Nacht wache ich vom Hahnengeschrei gleich unter meinem Fenster auf, den ich trotz Ohropax nicht ueberhoehre. Gluecklicherweise hoert er aber tatsaechlich irgendwann noch mal auf. Nebenan im Manychan Guesthouse fruehstuecke ich frische Fruechte und einen leckeren gruenen Tee (der trotz langer Ziehzeit nicht bitter schmeckt) und mache mich dann auf zum Trekkingbuero in einer staubigen Seitenstrasse hinter der Post. Wie ich sehe, haetten sie gestern Abend wohl doch noch aufgehabt - aber wegen des Stromausfalls waere es vielleicht auch schwer zu finden gewesen im Dunkeln? Ich nehme zwei Flyer mit und schwanke noch zwischen einem Ein-Tages- und einem 2-Tages-Trekking - wobei man natuerlich bei einer Uebernachtung in einem Bergdorf mehr vom dortigen Leben mitbekommt. Mal sehen, wofuer wieviele Buchungen vorliegen...
Fuer heute habe ich mir ein Fahrrad geliehen und mache mich gleich auf den Weg, damit ich zurueck bin, bevor die Sonne untergeht. Die im Reisefuehrer beschriebene Tour fuerht durch ein Tal mit Reisfeldern und Obstplantagen und durch Doerfer mit Seidenwebereien und zum Schluss bietet sich noch ein Abstecher zu einem Wasserfall an - ich hoffe, er fuerht zur jetzigen Zeit noch genug Wasser fuer eine Erfrischung... Ich werde berichten!
Ach, noch ein letztes Wort zu den Temperaturen: Die Sonne scheint, aber abends und am fruehen Morgen kann man hier noch eine Jacke gebrauchen und nachts nehme ich mir zum Schlafen eine Decke.
So, das war's fuer heute - hoffentlich stuerzt die lahme Verbindung jetzt nicht noch ab, dass ich alles umsonst geschrieben habe...
Bis demnaechst!
Liebe Gruesse,
Barbara
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