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Si Phan Don - 4000 Inseln
Montag, 26. März 2007, 16:27
Ganz im Sueden von Laos, wo der Mekong mehrere Kilometer breit ist, stossen zur Trockenzeit unzaehlige Felsen aus dem Wasser - die sogenannten 4000 Inseln.
Beim Bootsanleger in Nakasang traf ich wieder auf Kai, den ich im Bus nach Vang Vieng kennengelernt habe und mit dem ich ein Stueck zusammen gereist bin. Ausserdem kam ich hier mit Ines und Tobias ins Gespraech - einem Paerchen aus Mannheim, das ein Sabattjahr macht und seit August unterwegs ist.
Es gibt ein paar bewohnte Inseln. Don Khong, die recht gross ist und zwei kleinere, ruhigere - Don Det und Don Khon. Wir entschieden uns fuer letztere und Kai und ich sind im Guesthouse Somphamit abgestiegen, wo wir 40.000 Kip pro Zimmer bezahlten. Gleich am Mekong und mit Haengematten auf der Terrasse. Was will man mehr?

So wie das Guesthouse heisst auch der Wasserfall der Insel, der wirklich schoen ist. Aber die Stroemung dort ist zu stark, als dass man dort schwimmen kann. Dafuer gibt es an anderer Stelle einen schoenen Sandstrand und dort kann man schoen schwimmen, kommt auch gut ins Wasser rein und es hat was von einem See an der Stelle. Herrlich.

Die Inseln Don Det und Don Khon sind durch eine alte Eisenbahnbruecke (aus franzoesischer Zeit) verbunden und man kann sie sehr schoen mit dem Fahrrad erkunden.
Ich bin uebrigens froh, auf Don Khon zu wohnen. Auf Don Det steht ein Guesthouse neben dem anderen und jedes Lokal hat grosse gelbe Tafeln mit den gleichen Tourangeboten draussen stehen und man kann davon ausgehen, dass wenn die Inseln ans Stromnetz angeschlossen werden (was laut Reisefuehrer in diesem Jahr passieren soll) wohl das ganze Ufer beleuchtet sein wird wie in Vang Vieng und es Dauerbeschallung geben wird. Auf Don Khon geht es noch gemaechlicher zu. Und es ist auch angenehm, wie der Tourismus in das normale Leben der Inselbewohner eingebunden ist. Und es ist schoen, morgens und abends zu sehen, wie die Frauen in ihren Sarongs mit kleinem Plastikkoerbchen mit Shampoo etc. in den Mekong steigen, um sich dort zu waschen. Faszinierend, welche Rolle der Fluss hier noch im Alltag spielt.


An einem Tag bin ich zum suedlichen Punkt von Don Khon gefahren und habe zurueck einen anderen Weg genommen als hin und er war auch nicht im Plan eingezeichnet... Nach einer Weile kam man an eine Stelle, wo man einen Abgrund ueber eine alte Eisenbahnschiene mit grossen Schritten und das Fahrrad tragend ueberqueren musste. Hier waere ich wohl umgekehrt, aber gluecklicherweise waren 3 Amis (oder Australier oder woher auch immer - 2 Jungs, ein Maedel) vor mir und der eine bot sich an, das Fahrrad fuer mich zu nehmen. Man kommt an eine andere aehnliche Stelle und eine dritte, an der man denkt, dass es nicht weitergeht und die fuer mich zu rutschig war, um gleichzeitig das Fahrrad zu tragen. Gluecklicherweise machte es dem Ami nichts aus, mir jedes Mal zu helfen. Als sich unsere Wege bereits getrennt hatten, kam ich noch an eine Stelle, wo gerade von der einen Seite des Weges zur anderen was abgebrannt wurde und nur ein kleines Stueck dazwischen flammenfrei, wo ich schnell durchgefahren bin. Eine spannende Fahrt....
Donnerstag machten wir zu viert einen Ausflug zum groessten Wasserfall Suedostasiens, dem Khon Pha Pheng. Er ist schon recht gross und es ist beeindruckend, mit welcher Kraft die Wassermassen dort runter schiessen. Dennoch hatte ich mehr erwartet - wahrscheinlich sollte man ihn sich doch lieber kurz nach der Regenzeit anschauen, wenn er noch mehr Wasser hat.
Irriwaddy-Delphine habe ich im Mekong auch gesehen, leider nicht zum Greifen nah.
Ich hatte schon gedacht, ich koennte sagen, dass ich in Laos nicht einer einzigen Kakerlake begegnet bin. Aber an einem Abend sah ich gerade noch eine weghuschen als ich im Bad das Licht anmachte. Und eines Morgens lag eine auf dem Ruecken auf dem Boden meines Schlafzimmers. Uuuuuuuh! Zum Glueck kleiner als erwartet. Und ich hatte ein Moskitonetz ueber dem Bett, das mich beschuetzt hat... Die auf dem Boden liegende habe ich mit meinem FlipFlop ueber die Veranda quer durch den Garten geschossen....
Ich haette noch eine Weile auf den Inseln abhaengen koennen. Die Landschaft ist total schoen - viele Palmen und die Felsen im Mekong wirken sehr bizarr und spektakulaer und es macht Spass, hier mit dem Boot durchzufahren. Auf den Inseln geht es NOCH langsamer zu als ohnehin schon in Laos und die Zubereitung eines einfachen Gartensalates kann hier schon mal 50 Minuten dauern. Fuer Kinder erscheint es wie das Paradies und alles ist sehr, sehr entspannt. Rechnen ist hier allerdings ein Problem und moeglicherweise liegt es daran, dass die Menschen viel zu wenig mit Geld zu tun haben - einen Markt gibt es auch nicht und jeder hat ein kleines Gaertchen. Da man in Laos fuer die Schule bezahlen muss, wird vermutlich auch nicht jedes Kind einer Familie dorthin geschickt. Daher sollte man auch nicht erwarten, dass die Bedienung lesen kann. Dafuer sind aber alle sehr liebenswert und die Frauen wirken kindlich und albern viel rum. Hier geht es sehr unbeschwert zu.
Es gibt ein bei Kindern in Laos beliebtes Spiel, bei dem sie sich mit ihren Flip Flops bewerfen und das ein wenig wie Voelkerball anmutet, dessen Regeln ich aber nicht durchschaue. In der Mitte sitzt ein Kind mit einem Stock, auf den die Schlappen "aufgespiest" werden und ich weiss weder, wann sie darauf kommen noch wann alle Schuhe wieder ins Spiel gebracht werden. Wird in jeder Pause gespielt und am Wochenende trifft man sich bereits morgens.
Samstag bin ich mit Ines und Tobias nach Champasak gefahren. Eine huebsche kleine Stadt, die sich kilometerlang an einer Strasse langzieht. Viele alte heruntergekommene Kolonialbauten aber mit Gaerten und vielen Blumenkuebeln und somit sehr gruen. Abends war beim Tempel eine Art Jahrmarkt. Unter anderem Ballonschiessen fuer Kinder und ein handbetriebenes Karussel. Allerliebst! Und es ist so schoen, das Glaenzen in den Kinderaugen zu sehen, die mit so einfachen Mitteln gluecklich zu machen sind.
Sonntag ging's dann fuer mich zurueck nach Pakse - zusammen mit zwei franzoesisch sprachigen Schweizerinnen per Boot. Auf Empfehlung von Ines war ich hier bei einem laotischen Friseur zur Gesichtsmassage und Haare waschen. Das Personal unterhielt sich offenbar ueber mich und schien sich lustig zu machen. Wahrscheinlich wurden dort ausschliesslich die in Asien so beliebten Whitening-Produkte benutzt und sie wunderten sich, was ich damit will, wo ich doch eh so weiss bin ;-)
Ich musste mich in einen mit rotem Kunstleder bezogenen Liegestuhl legen und bekam dann nacheinander verschiedene Pasten, Peeling und so weiter einmassiert und wieder abgewischt...mag vielleicht 'ne Stunde gedauert haben und tat sehr gut! Zum Schluss gab's noch eine Mottmaske und waehrend diese einwirkte wurden mir die Haare gewaschen und der Kopf massiert. Herrlich! Anschliessend wurden mir die Haare noch gefoehnt und ich konnte zum Glueck verhindern, dass sie da mit dem Glaetteisen dran gehen. Nach der ganzen Prozedur fuehlten sich meine Haare schoen seidig an und die Damen freuten sich, dass ich so zufrieden war und verabschiedeten mich mit ganz grossem Brimborium. Zu niedlich. Verirren sich wohl nicht so viele Touristinnen hin und ich glaube ich wurde sogar fotografiert wie ich da in dem "Behandlungsstuhl" lag. Es blitzte ploetzlich und meine Masseurin sagte etwas mit "thai huup", was das laotische Wort fuer fotografieren ist. Als ich zur Seite blinzelte sah ich einen jungen Laoten mit grosser Tasche... Wie angenehm, wenn es auch mal andersrum ist ;-)
Heute bin ich in Siem Reap, Kambodscha angekommen und morgen starte ich mit der Besichtigung der Tempel von Angkor... Ich fuerchte, meine Filme reichen nicht aus - aber hier sollte es mir gelingen, Nachschub zu bekommen. Hopefully!
Apropos Fotos: die zum heutigen Bericht werden nachgereicht...
Lieben Gruss, Barbara
Beim Bootsanleger in Nakasang traf ich wieder auf Kai, den ich im Bus nach Vang Vieng kennengelernt habe und mit dem ich ein Stueck zusammen gereist bin. Ausserdem kam ich hier mit Ines und Tobias ins Gespraech - einem Paerchen aus Mannheim, das ein Sabattjahr macht und seit August unterwegs ist.
Es gibt ein paar bewohnte Inseln. Don Khong, die recht gross ist und zwei kleinere, ruhigere - Don Det und Don Khon. Wir entschieden uns fuer letztere und Kai und ich sind im Guesthouse Somphamit abgestiegen, wo wir 40.000 Kip pro Zimmer bezahlten. Gleich am Mekong und mit Haengematten auf der Terrasse. Was will man mehr?

So wie das Guesthouse heisst auch der Wasserfall der Insel, der wirklich schoen ist. Aber die Stroemung dort ist zu stark, als dass man dort schwimmen kann. Dafuer gibt es an anderer Stelle einen schoenen Sandstrand und dort kann man schoen schwimmen, kommt auch gut ins Wasser rein und es hat was von einem See an der Stelle. Herrlich.

Die Inseln Don Det und Don Khon sind durch eine alte Eisenbahnbruecke (aus franzoesischer Zeit) verbunden und man kann sie sehr schoen mit dem Fahrrad erkunden.
Ich bin uebrigens froh, auf Don Khon zu wohnen. Auf Don Det steht ein Guesthouse neben dem anderen und jedes Lokal hat grosse gelbe Tafeln mit den gleichen Tourangeboten draussen stehen und man kann davon ausgehen, dass wenn die Inseln ans Stromnetz angeschlossen werden (was laut Reisefuehrer in diesem Jahr passieren soll) wohl das ganze Ufer beleuchtet sein wird wie in Vang Vieng und es Dauerbeschallung geben wird. Auf Don Khon geht es noch gemaechlicher zu. Und es ist auch angenehm, wie der Tourismus in das normale Leben der Inselbewohner eingebunden ist. Und es ist schoen, morgens und abends zu sehen, wie die Frauen in ihren Sarongs mit kleinem Plastikkoerbchen mit Shampoo etc. in den Mekong steigen, um sich dort zu waschen. Faszinierend, welche Rolle der Fluss hier noch im Alltag spielt.


An einem Tag bin ich zum suedlichen Punkt von Don Khon gefahren und habe zurueck einen anderen Weg genommen als hin und er war auch nicht im Plan eingezeichnet... Nach einer Weile kam man an eine Stelle, wo man einen Abgrund ueber eine alte Eisenbahnschiene mit grossen Schritten und das Fahrrad tragend ueberqueren musste. Hier waere ich wohl umgekehrt, aber gluecklicherweise waren 3 Amis (oder Australier oder woher auch immer - 2 Jungs, ein Maedel) vor mir und der eine bot sich an, das Fahrrad fuer mich zu nehmen. Man kommt an eine andere aehnliche Stelle und eine dritte, an der man denkt, dass es nicht weitergeht und die fuer mich zu rutschig war, um gleichzeitig das Fahrrad zu tragen. Gluecklicherweise machte es dem Ami nichts aus, mir jedes Mal zu helfen. Als sich unsere Wege bereits getrennt hatten, kam ich noch an eine Stelle, wo gerade von der einen Seite des Weges zur anderen was abgebrannt wurde und nur ein kleines Stueck dazwischen flammenfrei, wo ich schnell durchgefahren bin. Eine spannende Fahrt....
Donnerstag machten wir zu viert einen Ausflug zum groessten Wasserfall Suedostasiens, dem Khon Pha Pheng. Er ist schon recht gross und es ist beeindruckend, mit welcher Kraft die Wassermassen dort runter schiessen. Dennoch hatte ich mehr erwartet - wahrscheinlich sollte man ihn sich doch lieber kurz nach der Regenzeit anschauen, wenn er noch mehr Wasser hat.
Irriwaddy-Delphine habe ich im Mekong auch gesehen, leider nicht zum Greifen nah.
Ich hatte schon gedacht, ich koennte sagen, dass ich in Laos nicht einer einzigen Kakerlake begegnet bin. Aber an einem Abend sah ich gerade noch eine weghuschen als ich im Bad das Licht anmachte. Und eines Morgens lag eine auf dem Ruecken auf dem Boden meines Schlafzimmers. Uuuuuuuh! Zum Glueck kleiner als erwartet. Und ich hatte ein Moskitonetz ueber dem Bett, das mich beschuetzt hat... Die auf dem Boden liegende habe ich mit meinem FlipFlop ueber die Veranda quer durch den Garten geschossen....
Ich haette noch eine Weile auf den Inseln abhaengen koennen. Die Landschaft ist total schoen - viele Palmen und die Felsen im Mekong wirken sehr bizarr und spektakulaer und es macht Spass, hier mit dem Boot durchzufahren. Auf den Inseln geht es NOCH langsamer zu als ohnehin schon in Laos und die Zubereitung eines einfachen Gartensalates kann hier schon mal 50 Minuten dauern. Fuer Kinder erscheint es wie das Paradies und alles ist sehr, sehr entspannt. Rechnen ist hier allerdings ein Problem und moeglicherweise liegt es daran, dass die Menschen viel zu wenig mit Geld zu tun haben - einen Markt gibt es auch nicht und jeder hat ein kleines Gaertchen. Da man in Laos fuer die Schule bezahlen muss, wird vermutlich auch nicht jedes Kind einer Familie dorthin geschickt. Daher sollte man auch nicht erwarten, dass die Bedienung lesen kann. Dafuer sind aber alle sehr liebenswert und die Frauen wirken kindlich und albern viel rum. Hier geht es sehr unbeschwert zu.
Es gibt ein bei Kindern in Laos beliebtes Spiel, bei dem sie sich mit ihren Flip Flops bewerfen und das ein wenig wie Voelkerball anmutet, dessen Regeln ich aber nicht durchschaue. In der Mitte sitzt ein Kind mit einem Stock, auf den die Schlappen "aufgespiest" werden und ich weiss weder, wann sie darauf kommen noch wann alle Schuhe wieder ins Spiel gebracht werden. Wird in jeder Pause gespielt und am Wochenende trifft man sich bereits morgens.
Samstag bin ich mit Ines und Tobias nach Champasak gefahren. Eine huebsche kleine Stadt, die sich kilometerlang an einer Strasse langzieht. Viele alte heruntergekommene Kolonialbauten aber mit Gaerten und vielen Blumenkuebeln und somit sehr gruen. Abends war beim Tempel eine Art Jahrmarkt. Unter anderem Ballonschiessen fuer Kinder und ein handbetriebenes Karussel. Allerliebst! Und es ist so schoen, das Glaenzen in den Kinderaugen zu sehen, die mit so einfachen Mitteln gluecklich zu machen sind.
Sonntag ging's dann fuer mich zurueck nach Pakse - zusammen mit zwei franzoesisch sprachigen Schweizerinnen per Boot. Auf Empfehlung von Ines war ich hier bei einem laotischen Friseur zur Gesichtsmassage und Haare waschen. Das Personal unterhielt sich offenbar ueber mich und schien sich lustig zu machen. Wahrscheinlich wurden dort ausschliesslich die in Asien so beliebten Whitening-Produkte benutzt und sie wunderten sich, was ich damit will, wo ich doch eh so weiss bin ;-)
Ich musste mich in einen mit rotem Kunstleder bezogenen Liegestuhl legen und bekam dann nacheinander verschiedene Pasten, Peeling und so weiter einmassiert und wieder abgewischt...mag vielleicht 'ne Stunde gedauert haben und tat sehr gut! Zum Schluss gab's noch eine Mottmaske und waehrend diese einwirkte wurden mir die Haare gewaschen und der Kopf massiert. Herrlich! Anschliessend wurden mir die Haare noch gefoehnt und ich konnte zum Glueck verhindern, dass sie da mit dem Glaetteisen dran gehen. Nach der ganzen Prozedur fuehlten sich meine Haare schoen seidig an und die Damen freuten sich, dass ich so zufrieden war und verabschiedeten mich mit ganz grossem Brimborium. Zu niedlich. Verirren sich wohl nicht so viele Touristinnen hin und ich glaube ich wurde sogar fotografiert wie ich da in dem "Behandlungsstuhl" lag. Es blitzte ploetzlich und meine Masseurin sagte etwas mit "thai huup", was das laotische Wort fuer fotografieren ist. Als ich zur Seite blinzelte sah ich einen jungen Laoten mit grosser Tasche... Wie angenehm, wenn es auch mal andersrum ist ;-)
Heute bin ich in Siem Reap, Kambodscha angekommen und morgen starte ich mit der Besichtigung der Tempel von Angkor... Ich fuerchte, meine Filme reichen nicht aus - aber hier sollte es mir gelingen, Nachschub zu bekommen. Hopefully!
Apropos Fotos: die zum heutigen Bericht werden nachgereicht...
Lieben Gruss, Barbara
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