Mekong-Fahrt Houay Xai - Luang Prabang
Samstag, 10. März 2007, 17:41

Merkt Euch: In Laos faerht man nicht los bevor man nicht voll besetzt ist... Ich hatte mein Bootsticket bei Bo Sapphire gebucht und man sollte um 9:30 Uhr dort sein, um mit dem Tuk Tuk zum Bootsanleger zu fahren. Wir waren aber nur zu viert (Tuk Tuk wird hier das genannt, was man aus Thailand eher als Songthew kennt und worauf 8 Personen Platz haben). Es dauerte etwas, bis sich herauskristallisierte, dass schraeg gegenueber 3 Japaner gebucht hatten und wir mit ihnen gemeinsam ein Tuk Tuk nutzten... Am Buero vorm Bootsanleger wurden dann erstmal unsere Paesse eingesammelt und irgendwann bekamen wir dann tatsaechlich unsere Bootstickets. Darauf waren Bootnummer und Sitznummer notiert. Es sollte Boot Nummer 8 sein. Als wir unten ankamen hiess es dann, dass Nummer 8 heute nicht faehrt, dies aber kein Problem sei und man in das bereitstehende Boot einsteigen koennte. Erstmal skeptisch sein... und dann doch einsteigen... ;-))
Die Rucksaecke wurden direkt einkassiert und ich habe gar nicht mitbekommen, wo meiner deponiert wurde. Ich konnte eine (kleine, harte) Bank in der 2. Reihe (weit weg vom lauten Motor) ergattern und ich weiss gar nicht, wei es mir gelungen ist, diese fuer mich allein zu behalten. Denn es kamen immer noch Fahrgaeste hinzu und es wurde sehr voll. Um 11:40 Uhr fuhren wir endlich los.
Ich hoerte Musik auf meinem iPod und war nun wirklich froh, ihn mitgenommen zu haben (ich hatte ihn hier bislang noch nicht genutzt und trotzdem war der Akku schwach). Mit Musik im Ohr auf dem Fluss (der uebersetzt soviel wie 'Mutter aller Wasser' bedeutet) hatte es etwas Meditatives, ich hielt den Kopf raus, spuerte den Fahrtwind und fuehlte eine tiefe Zufriedenheit.
Teilweise fahren wir im Zickzack um Sandbaenken und bizarren Felsformationen und auch kleinen Stromschnellen auszuweichen. Am Ufer sind haeufig Menschen, die ihren taeglichen Verrichtugen nachgehen: Fischen, Waesche waschen, Algen sammeln, Gold suchen (ganz selten wird wohl tatsaechlich was gefunden!), baden... Und immer wieder wird uns zugewunken.
Wer in Houay Xai nicht genug Proviant gekauft hatte (ueberall bekommt man Baguette), hatte nach ca. 1,5 Stunden die Gelegenheit. Da machte das Boot einen Stop und es kamen Frauen und Kinder mit Waeschekoerben voll Getraenken, Obst, Chips, Sandwiches etc. an Bord.
Im Loose steht, dass man in Pakbeng vor Dieben aufpassen soll und es wurde gluecklicherweise auch am Anfang der Bootsfahrt darauf hingewiesen, sein Gepaeck nicht aus der Hand zu geben. Wir kamen zum Sonnenuntergang in Pakbeng an und mussten zwischen 2 Booten einparken, so dass in unseres kaum mehr Licht fiel. Und es wurde zunehmend dunkler und ich hatte keine Ahnung, wo mein Rucksack war. Ich nahm an, dass er unter den Holzplanken im vorderen Bereich war und wartete erstmal ab, bis das Gepaeck, das darauf lag, ausgegeben war.
Kaum dass wir angekommen waren, wimmelte es auf dem Boot von jungen maennlichen Lao...
Inzwischen hatte ich meine Taschenlampe rausgeholt (die ich gluecklicherweise morgens noch mit frischer Batterie versorgt hatte) und musste feststellen, dass mein Rucksack auch nicht unter den Planken war. Auf meine Frage hin sagte mir aber einer der Bootsleute, dass auch hinten noch Gepaeck sei. Wohin ich ihm dann den Weg leuchtend folgte, um festzustellen, dass da nix mehr war - und vor allem nicht mein Rucksack. Ich war schon etwas verzweifelt...da sah ich ihn auf dem Ruecken eines dieser Laoten, die an Bord gekommen waren und bat ihn (weniger freundlich) ihn mir zu geben. Grosse Erleichterung! Ich war mir wirklich nicht sicher, ob er ihn nur gegen ein kleines Entgelt hochtragen wollte oder aber an sich nehmen...
Wir hielten uebrigens nicht wirklich an einem Bootsanleger, der diesen Namen verdient haette, sondern mussten im Dunkeln mit schwerem Gepaeck einen steilen sandigen
Huegel erklimmen. Danach habe ich ordentlich geschnauft (eine gute Entscheidung, das Trekking nicht zu machen ;-)) )
Das von mir favorisierte Guesthouse war voll und ich habe mich dann fuer das Vatsana entschieden. 55.000 Kip - ca. 4,50 EUR. Klein und einfach und mit zu teilendem Bad (wobei das andere Zimmer im Erdgeschoss nicht belegt zu sein schien) mit Hocktoilette und Dusche, aber ohne Waschbecken. Aber ist ja nur fuer eine Nacht....
Viel tun kann man nicht in Pakbeng. Ich war indisch essen und habe mich dann fuer eine Massage entschieden. Ich hatte gelesen, die Lao Massage sei sanfter als die Thai Massage (die ich in Thailand nie genommen habe - da habe ich immer nur eine Oelmassage machen lassen)... Es war allerdings sehr schmerzvoll und ich weiss nicht, wie tief sie ihre Finger in meine Beine gebohrt hat.... Ich glaube, ich war kurz davor, die Masseurin zu treten. Ich dachte, meine Oberschenkel muessten am naechsten Tag gruen und blau sein, aber gestern Morgen hat man noch nix gesehen. Inzwischen aber sieht man eine Reihe kleiner blaue Flecke aufgereiht.... Eine traditionelle Massage werde ich mich hier also nicht mehr trauen, machen zu lassen.... 5 US-Dollar hat der 'Spass' fuer eine Stunde gekostet.
Pakbeng hat uebrigens keinen Strom, so dass von Sonnenuntergang bis ca. 22 Uhr Generatoren laufen und man folglich nur abends warmes Wasser hat. In meinem Guesthouse ging der Generator kurz vor 23 Uhr aus. So musste ich wenigstens nicht wieder mit Taschenlampe lesen - war eh hundemuede...
Auf dem Boot hatten sie gesagt, dass sie am naechsten Morgen um 8 Uhr losfahren wuerden, im Guesthouse sagen sie , das Boot faehrt um 9 Uhr. Eine Masche, dass man das Boot verpasst und eine Nacht laenger bleiben muss??? So steht es im Reisefuehrer und dass die Boote von hier puenktlich fahren. Also bin ich lieber zeitig da. Bestelle nach einer Nacht mit seltsamen Traeumen und mich um ca. 4 Uhr oder so weckenden Huehnern lecker fluffigen Bananapancake zum Fruehstueck und 2 belegte Baguettes zum Mitnehmen.
Am 'Bootsanleger' erneut Verwirrung: es ist nicht das gleiche Boot wie tags zuvor.... Egal... Same same but different... Und das schoene: es hat nicht nur diese harten Baenke (die hier aber immerhin Polster aufliegen haben) sondern auch Autositze - von denen ich einen ergatter und mit einem Franzosen teile, der beim gleichen Buero gebucht hatte wie ich.
Die Landschaft ist aehnlich wie gestern und ich nutze die Fahrt ein wenig, um Schlaf nachzuholen.
Traurig ist, dass die Lao den Muell da wegwerfen, wo er gerade entsteht (das war bei den Busfahrten schon auffaellig, wo sie ihren Abfall einfach aus dem Fenster werfen) und so schwimmt recht viel Abfall auf dem Mekong herum. Ab und zu treibt auch schon mal ein totes Tier vorbei... Einmal war es sicher ein Hund, sonst koennten es auch Schweine gewesen sein.
An den zahlreichen Sandstraenden sind Gaerten angelegt mit Nutzpflanzen wie z. B. Bohnen. Aber auch viele Erdnussbeete. Obwohl unser deutsches Wort ja deutlich macht, dass sie nicht auf Baeumen wachsen, habe ich mir nie klar gemacht, dass sie wie Kartoffeln in der Erde gedeihen.
Gegen 17 Uhr kommen wir in Luang Prabang an und es ist also noch hell, ich habe diesmal aufgepasst, wo mein Rucksack hingebracht wurde und der Aufstieg ist auch nicht so dramatisch wie in Pakbeng.

Ich checke im kleineren Haus vom Tum Tum Cheng Guesthouse ein, wo ich 20 US-Dollar pro Nacht bezahle. Ein vielfaches von dem, was ich bislang auf meiner Reise fuer die Zimmer bezahlt habe - aber ich wusste vorher, dass ich mir hier ein richtiges Wohlfuehlzimmer goennen moechte, zumal ich 5 Naechte bleiben moechte und solche Zimmer in den naechsten Orten schwer zufinden sein duerften. Es ist liebevoll eingerichtet und besonders freue ich mich ueber die Nachttischlampe, so dass ich nicht mehr aufstehen muss, wenn ich abends im Bett noch lese ;-)
Im Foyer gibt es ein Sofa mit vielen Kissen, wo Info-Flyer und Zeitschriften ausliegen. Ausserdem ist hier ein grosser Tisch mit mehreren Stuehlen und man kann sich den ganzen Tag ueber Kaffee oder Tee kochen oder aber seine Trinkwasserflasche an einem Spender auffuellen.
Nach einer Dusche begebe ich mich in die Sisavangvong Road, wo sich nette Lokale und schoene (nicht billige) Laeden aneinanderreihen und wo auch der abendliche Hmong-Markt (Hmong = eine der Ethnien in Laos) mit schoenem Kunsthandwerk und Textilien stattfindet. Die Staende bieten allerdings alle das gleiche an, so dass sich das Angebot staendig wiederholt.

Gegessen wird heute in einer Seitengasse an einem vegetarischen Strassenbuffett, wo man sich fuer 5000 Kip (das sind nicht mal 0,50 EUR) einen Teller voll machen kann.
Danach schaue ich mich einfach noch ein bisschen in der Gegend um.
Luang Prabang ist sehr touristisch aber auch wirklich pretty! Eine kleine Puppenstube und man spuert den franzoesischen Einschlag. Mir gefaellt es hier....
Und es gibt keine Haehne, die mich wecken!!! Stattdessen sind es um 4 Uhr morgens die Trommeln der Moenche, die meinem Guesthouse seinen Namen geben.... War wohl etwas zu leichtsinnig, ohne Ohropax zu schlafen... (Danke Kathrin fuer den Tipp, die soften zu nehmen - langsam komme ich klar ;-)) )
Heute zunaechst leckeres Fruehstueck in JoMa's Bakery - von zwei Kanadiern gefuehrt. Frisches Obst mit Joghurt (!) und homemade Knuspermuesli. Mmmmmh...und dazu einen Bananen-Shake. Fuer immerhin 3,50 US-Dollar.
So gestaerkt geht es auf den Thalat Tha Heua, den Markt. Hier sind seltsamerweise fast keine Touristen - oder kommen die spaeter?
Auf dem Markt gibt es Obst, Gemuese, viele Kraeuter, Fisch (frisch und getrocknet), Fleisch (auf dem viele Fliegen sitzen, die von den Verkaeuferinnen verscheucht werden) - mit Augen... Man bekommt hier auch Rinderbeine und Schwaenze einzeln zu kaufen... und Fledermaeuse, Ratten, noch zappelnde Froesche.... Uuuuaaaaah!
Ich mache lieber nur Fotos und hole mir stattdessen 2 kleine unfrittierte Fruehlingsrollen fuer nicht mal 0,20 EUR.
Luang Prabang ist uebrigens sehr ueberschaubar, man sieht die Leute staendig wieder und auch Damien (mein Sitznachbar aus dem Boot) treffe ich mehrmals.
Ich besteige heute den Phousi, Tempellandschaft und schoener Aussichtspunkt zugleich. Hier mache ich auch endlich viele Fotos... Danach latsche ich einfach noch rum und esse an einem Seerosenteich bei einem Thai zu mittag.
Danach noch ein paar Tempel - man wird in der Tat haeufig von jungen Moenchen angesprochen, die ihr Englisch trainieren wollen und einer kann sogar ein paar Floskeln Deutsch ;-)
Die Temperaturen sind hier uebrigens hoeher und ich brauche am Abend keine Jacke mehr...
Gegessen habe ich im Tum Tum Cheng Bamboo Restaurant, um mir einen Einblick zu verschaffen, was mich am Montag beim Kochkurs erwartet. Heute sogar mit Vorspeise, weil ich endlich Khaipen - getrocknete Algenplatten mit Knoblauch und Sesam bestreuht und dann friettiert - probieren wollte. Koestlich! Ehrlich!
Hier ist nun Feierabend.... Also sehe ich zu, dass ich hier raus komme....
Bis die Tage....
Barbara
frischies,
2007.03.12, 08:32
Hallo Barbara,
Habe mich heute morgen gefreut wieder von Dir zu lesen.
Mutter war am Wochenende wohl stark erkältet, daher haben wir Papas Feier auf nächsten Samstag verschoben. Jetzt ist sie aber wieder auf dem Weg der Besserung.
Lass es Dir weiter gut gehen und geniesse den Kochkurs.
Wir hatten Gestern den ersten tollen Frühlingstag. Fast 20C und wolkenlosen Himmel. Die nächsten Tage soll es sogar so bleiben.
Liebe Grüße, Dein Bruder
Habe mich heute morgen gefreut wieder von Dir zu lesen.
Mutter war am Wochenende wohl stark erkältet, daher haben wir Papas Feier auf nächsten Samstag verschoben. Jetzt ist sie aber wieder auf dem Weg der Besserung.
Lass es Dir weiter gut gehen und geniesse den Kochkurs.
Wir hatten Gestern den ersten tollen Frühlingstag. Fast 20C und wolkenlosen Himmel. Die nächsten Tage soll es sogar so bleiben.
Liebe Grüße, Dein Bruder
sylvia sohns,
2007.03.16, 00:52
Hallo Barbara,
das klingt alles sehr spannend und interessant, was du schreibst, ich freue mich schon auf die nächsten Berichte.
Derweil bin ich in einer Lokalzeitung Düsseldorfs auf ein neues
laotisches Restaurant aufmerksam geworden. Es heißt Luang Prabang, Qualität hervorragend und Preise für deutsche Verhältnisse auch ok. vielleicht hast du ja Lust nach deiner Rückkehr, auch wenn das sicher kein Vergleich ist, einmal dort hin zu gehen. Vielleicht im Rahmen eines Fotokurstreffens? Ich wünsche dir weiterhin eine gelungene Reise mit tollen Eindrücken. Ganz lieben Gruß Sylvia
das klingt alles sehr spannend und interessant, was du schreibst, ich freue mich schon auf die nächsten Berichte.
Derweil bin ich in einer Lokalzeitung Düsseldorfs auf ein neues
laotisches Restaurant aufmerksam geworden. Es heißt Luang Prabang, Qualität hervorragend und Preise für deutsche Verhältnisse auch ok. vielleicht hast du ja Lust nach deiner Rückkehr, auch wenn das sicher kein Vergleich ist, einmal dort hin zu gehen. Vielleicht im Rahmen eines Fotokurstreffens? Ich wünsche dir weiterhin eine gelungene Reise mit tollen Eindrücken. Ganz lieben Gruß Sylvia
mekong,
2007.03.18, 06:44
@Sylvia: In dem Restaurant war ich bereits vor meinem Urlaub zur Einstimmung und es war sehr lecker! Auch das Ambiente ist sehr schoen und der Service freundlich. Fuer ein Treffen dort (auch im Rahmen des Kurses) bin ich gerne zu haben! Die Cocktails dort sollen auch hervorragend sein.... ;-)
Lieben Gruss,
Barbara
Lieben Gruss,
Barbara
petervienna,
2007.03.27, 13:30
Sabaydee aus Wien!
Danke fuer deine nette Worte ueber Tum Tum Cheng The Villa Guest House und ueber das Tum Tum Bamboo Restaurant ! Es freuet mich, dass es Dir bei mir (uns) gefallen hat und ich hoffe dein Kochkurs ist auch gut gelaufen ! Ich kann es kaum erwarten wieder am Mekongufer zu sein !
Sokdee !
Peter, Tum Tum Cheng Team
www.tumtumcheng.com
Danke fuer deine nette Worte ueber Tum Tum Cheng The Villa Guest House und ueber das Tum Tum Bamboo Restaurant ! Es freuet mich, dass es Dir bei mir (uns) gefallen hat und ich hoffe dein Kochkurs ist auch gut gelaufen ! Ich kann es kaum erwarten wieder am Mekongufer zu sein !
Sokdee !
Peter, Tum Tum Cheng Team
www.tumtumcheng.com