Vang Vieng - Vientiane - Pakse
Sonntag, 18. März 2007, 14:29
So, ich habe ja noch ein bisschen was aufzuholen...
MITTWOCH
Ich bin wieder frueh aufgestanden, um vor der Busfahrt noch was zu fruehstuecken - einen Bananapancake in der Luang Prabang Bakery, der hier ein Doppeldecker mit Banane dazwischen ist... da brauche ich nicht mehr viel Proviant ;-)
Der Minibus holt mich bereits frueher ab als gesagt und es werden ein paar Guesthouses abgeklappert, die der Fahrer nicht immer auf Anhieb findet. Am Busbahnhof muessen wir dann nochmal umsteigen. Wir 10 Touristen und ich komme mit 3 Deutschen ins Gespraech, die sich bereits vom Boot kennen - Ben und Franzi aus Berlin und Kai aus Gummersbach.
Es sind mehrere Minibusse in Richtung Vang Vieng unterwegs und einer davon hat einen Unfall, in den ein Rollerfahrer verwickelt ist, der blutige Schuerfwunden davon traegt. Warum alle 5 Busse warten muessen, bis die Polizei da ist, erschliesst sich mir nicht - denn es hat keiner was gesehen. Die Polizei macht eine ausfuehrliche Skizze und bei all der Dramatik, die dem Unfall beigemessen wird wundert mich, dass wir nicht noch alle als Zeugen vernommen werden. Aber nach einer Stunde kann es weiter gehen.
Die Strecke zwischen Luang Prabang und Vang Vieng zaehlt zu den schoensten des Landes. Fuer die Zeit kurz nach der Regenzeit mag das zutreffen, wenn alles schoen gruen ist. Jetzt jedoch ist alles sehr trocken und ausserdem werden im Maerz Waelder und Felder gerodet, so dass es eher deprimierend ist, was hier mit der Landschaft geschieht. Die Stellen liegen verkohlt da, es riecht nach Rauch und die Luft ist verqualmt, so dass man die beeindruckenden Karstberge nicht gut sehen kann. Wer wegen der Landschaft hier ist, wird im Maerz eher enttaeuscht.
Am spaeten Nachmittag kommen wir in Vang Vieng an und wir 4 Deutschen machen uns auf den Weg zum gleichen Guesthouse. Auf der Suche nach der Bruecke ueber den Fluss bleiben Ben und Franzi im Le Jardin Organique haengen und bezahlen fuer eine schoene Huette 10 US-Dollar. Die Huetten fuer die Haelfte haben breite Ritzen im Fussboden... Kai und ich steuern daher das Maylin auf der anderen Seite des Flusses an, das mir von Dave empfohlen wurde. Hier zahlen wir 4 US-Dollar fuer je ein Bambuszimmer - Dusche und WC sind draussen. Auch hier sind Ritze im Boden und im Bambus, aber es gibt ein Moskitonetz ueber dem Bett. Und einen herrlichen Garten, der gut gewaessert wird und zum Verweilen einlaedt. Hier zierpt es ohne Ende und unbekannte Voegel geben ungewohnt Laute von sich.
Die Fussgaengerbruecke ist kostenpflichtig und wie in Laos ueblich, zahlen Auslaender hier den doppelten Preis. Der Inhaber des Guesthouses - ein Ire - zeigt uns jedoch den Weg zu einer kostenlosen Bruecke, fuer die wir ein Stueck am Fluss entlang muessen und abends die Taschenlampe nicht vergessen duerfen.
Gegessen wird beim Inder (leckere gefuellte Tofubaellchen in koestlicher Sauce) und wir treffen auch Ben und Franzi wieder.
Der Ort ist schrecklich - er wird teilweise mit der Khaosan Road in Bangkok verglichen. Ich finde ihn schlimmer - beleuchtet wie Las Vegas und die Lokale ueberbieten sich bei der Musikbeschallung gegenseitig in der Lautstaerke. Es gibt Bars, in denen Serien wie Friends oder Simpsons als Endlosschleife laufen und die abends brechend voll mit Travellern sind, die hier TV schauen... (Foto natuerlich unscharf...)

DONNERSTAG\
Werde gegen 6 Uhr sowohl von Huehnern als auch von Schweinen (die scheinbar nebenan in einem Stall sind) geweckt und ausserdem zieht irgendwann noch Rauchgeruch durchs offene Fenster...
Da Kai und ich beide vorhaben, die Gegend per Rad zu erkunden, verbringen wir den Tag miteinander und mieten uns Mountainbikes bei unserem Guesthouse. Kosten zwar nur 15.000 Kip fuer den Tag (ca. 1,30 EUR), sind aber auch ziemlich hinueber - wie ich spaeter feststelle ist bei meinem die Gangschaltung defekt.
Erst hatte ich ja noch vor, die im Loose-Reisefuehrer beschriebene Radtour von 32 km zu machen, aber da komme ich schnell von ab. Die Strecke besteht hauptsaechlich aus Schotter und ich merke meinen Hintern schon bald. Ausserdem ist es total heiss und schwuel und die dort beschriebene Tour nicht ganz ohne - man muss das Rad manchmal tragen. Hinzukommt, dass die Landschaft momentan leider nicht so aufregend ist und man die Berge auch nicht richtig sehen kann. Viele Gruende also, die Tour klein zu halten und wir fahren zur Hoehle Tham Phoukam (Eintritt 10.000 Kip), wo es davor einen natuerlichen Pool gibt, in dem man schwimmen kann - herrlich erfrischend!!!

Hier treffen wir auf ein Paar aus Dresden, das witzigerweise die meiste Zeit mit Manuela reist, die in meinem Kochkurs war und heute in Vang Vieng ankommen wird. Mit den beiden erklimmen wir noch die Hoehle - eine ziemliche Kraxelei, aber sehr lohnenswert und danach kann man sich unten wieder mit einem kuehlen Bad belohnen! Und mit einer Nudelsuppe, die man dort an einer Art Kiosk bestellen kann und die grossartig schmeckt.
Spaeter geht's noch zur Organic Farm, 4 km ausserhalb von Vang Vieng. Hier werden in erster Linie Maulbeerbaeume angepflanzt und alle moeglichen Dinge daraus hergestellt. Zeit fuer einen Snack und ich bestelle gebratene Maulbeerblaetter mit Honig. Mmmh! Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Ausserdem einen Maulbeershake - die Beeren des Baumes sind mit Brombeeren vergleichbar wuerde ich sagen. Aus den Blaettern wird in Laos auch Tee hergestellt. Auch hier treffen kreutzen sich unsere Wege wieder mit Ben und Franzi, die noch eine weitere Nacht bleiben wollen und tatsaechlich fuer morgen die lange Radtour auf dem Plan haben. Fuer die beiden geht's dann nach Vientiane und von dort aus nach Thailand, wo sie in Krabi noch ein paar Tage am Strand verbringen - auch nicht die schlechteste Variante...
Abends etwas anstaendiges zu Essen zu finden ist in Vang Vieng nicht so einfach... Ueberall gibt es Pizza, Pizza, Pizza... Aber die Organic Farm hat ein Restaurant im Ort, auf das Kai und ich stossen und ich esse hier leckere ungebratene Fruehlingsrollen und einen Salat.
FREITAG
Weiter geht's heute nach Vientiane. Kai will auch noch in den Sueden und hat ausserdem aehnlich wenig Zeit wie ich, so dass wir ein Stueck gemeinsam reisen. Kurz nach 8 machen wir uns gestaerkt mit dem ganzen Gepaeck ueber 3 Bambusbruecken in den Ort. Hier treffe ich auf Manuela, die auch noch in den Sueden will und die mir vielleicht auch noch auf den Inseln ueber den Weg laufen wird.
Kurz nach 9 Uhr fahren wir mit dem Minibus los und es ist das erste Mal, dass ich sehe, dass sich der Fahrer hier anschnallt.... Und er braucht auch eine Stunde laenger, als die erwarteten 2.5 Stunden ;-))
Ich habe mir das Syri II Guesthouse ausgeguckt und Kai schliesst sich mir an. Wir bekommen jeder ein Zimmer fuer 70.000 Kip (keine 6 EUR), was fuer Vientiane wirklich billig ist.
Vientiane ist fuer eine Hauptstadt sehr klein, aber hier sehe ich immerhin die ersten Ampeln in Laos - oder sind sie mir vorher nur nicht aufgefallen???
Ich schlappe erstmal durch die Gegend und in ein paar Geschaefte (die hier meistens klimatisiert sind und wieder draussen bekommt man erstmal einen Schlag...) und komme durch Gegenden in denen man mich anschaut, als wuerden sich dahin nicht so haeufig Touristen verirren...
Am Abend treffe ich mich wieder mit Kai und wir fahren mit einem Tuk Tuk zusammen zur Massage, die ich nach dem ganzen Rucksackgeschleppe heute gut gebrauchen kann. Eigentlich wollten wir zum Vat Sokpaluang, aber wo der Fahrer uns absetzt sieht es nicht nach einem Kloster aus und die Nonnen, die es dort geben soll sehe ich auch nicht. Egal, das Ambiente sieht nett aus, die Preise stimmen und moeglicherweise ist es eine Art Filiale. Ich entschliesse mich fuer eine Herbal Massage, weil ich annehme, dass ich die nicht ueberall bekommen kann. Sie kostet fuer eine Stunde 35.000 Kip und das sind gerade mal 3 EUR.
Erst werden die Fuesse gewaschen und man bekommt Badelatschen. Dann geht's nach oben in den Massageraum und man muss sich einen Pyjama anziehen. Die Massage beginnt traditionell und meine Beine werden wieder gut durchgeknetet - aber diesmal habe ich keine blauen Flecken festgestellt. Ausserdem werden mit Kraeutern gefuellte pampelmusengrosse Stoffsaeckchen, die ueber Wasserdampf erhitzt werden, dann mit leichtem Druck auf den Koerper gepresst, was trotz der ohnehin schon grossen Hitze sehr angenehm ist und die Muskeln lockert.
Danach sind wir hungrig und lassen uns von dem Tuk Tuk-Fahrer an den Mekong fahren, wo es eine Reihe mit Essensstaenden gibt. Vom Angebot scheinen sie sich nicht gross zu unterscheiden, aber wir entscheiden uns fuer eins, wo man an niedrigen Tischen mit Dreieckstischen sitzt. Ich bestelle einen Papayasalat mittelscharf, der aber so spicy ist, dass ich noch Reis zum neutralisieren dazu ordern muss...
SAMSTAG
Heute mache ich mit Kai eine Tour, die im Lonely Planet beschrieben ist. Wir lassen uns zum That Luang - einer Pagode, dem laotischen Nationalsymbol - fahren und laufen von da aus zum Siegestor, das wir auch besteigen, auf den Markt, zum That Dam (einer Stupa) und zum Vat Sisaket und Ho Phra Keo. Dort ist jeweils mittags geschlossen und wir lassen uns an einer Promenade am Mekong nieder, wo ich mit dem Kopf auf dem Rucksack wohl auch mal kurz einschlafe...
Vat Sisaket ist das aelteste erhaltene Kloster Vientianes und weist eine schoene Pathina auf. Ausserdem sind in den Waenden viele kleine Nischen, in denen Tausende von kleinen Buddhafiguren stehen.
Das Ho Phra Keo war frueher ein Kloster, das heute aber ein Museum beherbergt und in dem einige der kostbarsten Stuecke laotischer Kunst zu sehen sein sollen.
Und ueberall trifft man auf thailaendische Reisegruppen. Kein Wunder - es ist Wochenende und die Thais brauchen nur kurz ueber die Freundschafts-Bruecke ueber den Mekong zu fahren...
Der Spaziergang fuehrt uns noch durch einige Strassen aber damit hat man dann auch das wichtigste von Vientiane gesehen.
Nach langem Ueberlegen hatte ich mich entschlossen, den Bus am Sonntag zu nehmen und wir haben ein Touristbuero angesteuert. Um festzustellen, dass es keinen Bus mehr gibt, der tagsueber faehrt. Nur noch Nachtbusse. Bzw. einen Localbus am Tag, der aber 16 Stunden braucht (statt der 10 Stunden, die der Nachtbus benoetigt) und den nicht vorhandenen Komfort des Localbusses kannte ich ja nun schon aus dem Norden...
Also haben wir beide noch den Nachtbus (15 US-Dollar) fuer den gleichen Tag gebucht und dann ging's auch schon zum Duschen und Packen ins Guesthouse - das netterweise nur den halben Preis fuer den Tag berechnet hat (Checkout-Time ist 12 Uhr und sie haetten locker den ganzen Tag berechnen koennen).
Nach dem Auschecken merkte ich dann noch, dass ich meine Kette nicht anhatte und wusste aber hundertprozentig, dass ich sie nicht eingepackt hatte. Das Zimmer sei aber inzwischen gereinigt worden und als ich bat, trotzdem noch mal reinzuduerfen habe ich die Kette nicht auf dem Bett gefunden (das uebrigens nicht frisch bezogen war, aber damit rechne ich hier auch nicht unbedingt und habe deshalb immer meinen duennen Seidenschlafsack dabe)... Helle Aufregung, zumal es sich dabei um meinen Gluecksbringer handelt.... Nach einigem Telefonieren konnte das Zimmermaedchen aber ausfindig gemacht werden und meine Kette war wieder da. Yeepee!
Wir wurden mit einem Tuk Tuk am Guesthouse abgeholt und zum Busbahnhof gebracht. Um 20:30 Uhr ging's los und wir haben einschliesslich Pause tatsaechlich genau 10 Stunden gebraucht. Zu Anfang lief uebrigens eine laotische Karaoke-DVD (in entsprechender Lautstaerke fuer asiatische unempfindliche Ohren...) - zum Glueck kam keiner auf die Idee, noch mitzusingen... Dann wurde der Film "Snake on an Airplane" gezeigt - laotisch synchronisiert! Wer macht sich nur diese Muehe??? Morgens um 5:45 Uhr wurden wir alle wieder von Karaoke geweckt... ;-))
SONNTAG
Die 2. Haelfte der Fahrt haben wir ein Gewitter begleitet und es hat hier in Pakse heute Morgen ganz gut geschuettet.

Auch die Zimmersuche gestaltete sich als nicht so einfach. Hier findet eine Art Messe statt und es sind viele Thais, Vietnamesen und Kambodschaner in der Stadt. So war leider vieles ausgebucht und wir sind im Lankham Hotel gelandet, wo wir jeder 8 Dollar bezahlen. Nicht die erste Wahl, aber die Zimmer sind gross, haben Kuehlschrank und sind auch sauber, was das wichtigste ist.
Ich habe meine Tour fuer morgen auf's Bolavenplateau organisiert und mich dann noch ein bisschen auf's Ohr gelegt. Es wird nur ein Tagestrip - 2 Tage werden nicht angeboten - und so habe ich noch sehr viel Zeit auf den 4000 Inseln. Vielleicht zuviel??? Andererseits freue ich mich auf mehrere Tage ausruhen, lesen, abhaengen und muss fuer Angkor schliesslich erholt sein.
Pakse selbst hat nicht viel zu bieten und ich habe mir zusammen mit Kai nur 2 Maerkte angeschaut. Auf dem einen wurde Hund angeboten und Schlangen....
Morgen geht's also fuer mich auf's Plateau und Dienstag dann in den tiefen Sueden...
Liebe Gruesse,
Barbara
MITTWOCH
Ich bin wieder frueh aufgestanden, um vor der Busfahrt noch was zu fruehstuecken - einen Bananapancake in der Luang Prabang Bakery, der hier ein Doppeldecker mit Banane dazwischen ist... da brauche ich nicht mehr viel Proviant ;-)
Der Minibus holt mich bereits frueher ab als gesagt und es werden ein paar Guesthouses abgeklappert, die der Fahrer nicht immer auf Anhieb findet. Am Busbahnhof muessen wir dann nochmal umsteigen. Wir 10 Touristen und ich komme mit 3 Deutschen ins Gespraech, die sich bereits vom Boot kennen - Ben und Franzi aus Berlin und Kai aus Gummersbach.
Es sind mehrere Minibusse in Richtung Vang Vieng unterwegs und einer davon hat einen Unfall, in den ein Rollerfahrer verwickelt ist, der blutige Schuerfwunden davon traegt. Warum alle 5 Busse warten muessen, bis die Polizei da ist, erschliesst sich mir nicht - denn es hat keiner was gesehen. Die Polizei macht eine ausfuehrliche Skizze und bei all der Dramatik, die dem Unfall beigemessen wird wundert mich, dass wir nicht noch alle als Zeugen vernommen werden. Aber nach einer Stunde kann es weiter gehen.
Die Strecke zwischen Luang Prabang und Vang Vieng zaehlt zu den schoensten des Landes. Fuer die Zeit kurz nach der Regenzeit mag das zutreffen, wenn alles schoen gruen ist. Jetzt jedoch ist alles sehr trocken und ausserdem werden im Maerz Waelder und Felder gerodet, so dass es eher deprimierend ist, was hier mit der Landschaft geschieht. Die Stellen liegen verkohlt da, es riecht nach Rauch und die Luft ist verqualmt, so dass man die beeindruckenden Karstberge nicht gut sehen kann. Wer wegen der Landschaft hier ist, wird im Maerz eher enttaeuscht.
Am spaeten Nachmittag kommen wir in Vang Vieng an und wir 4 Deutschen machen uns auf den Weg zum gleichen Guesthouse. Auf der Suche nach der Bruecke ueber den Fluss bleiben Ben und Franzi im Le Jardin Organique haengen und bezahlen fuer eine schoene Huette 10 US-Dollar. Die Huetten fuer die Haelfte haben breite Ritzen im Fussboden... Kai und ich steuern daher das Maylin auf der anderen Seite des Flusses an, das mir von Dave empfohlen wurde. Hier zahlen wir 4 US-Dollar fuer je ein Bambuszimmer - Dusche und WC sind draussen. Auch hier sind Ritze im Boden und im Bambus, aber es gibt ein Moskitonetz ueber dem Bett. Und einen herrlichen Garten, der gut gewaessert wird und zum Verweilen einlaedt. Hier zierpt es ohne Ende und unbekannte Voegel geben ungewohnt Laute von sich.
Die Fussgaengerbruecke ist kostenpflichtig und wie in Laos ueblich, zahlen Auslaender hier den doppelten Preis. Der Inhaber des Guesthouses - ein Ire - zeigt uns jedoch den Weg zu einer kostenlosen Bruecke, fuer die wir ein Stueck am Fluss entlang muessen und abends die Taschenlampe nicht vergessen duerfen.
Gegessen wird beim Inder (leckere gefuellte Tofubaellchen in koestlicher Sauce) und wir treffen auch Ben und Franzi wieder.
Der Ort ist schrecklich - er wird teilweise mit der Khaosan Road in Bangkok verglichen. Ich finde ihn schlimmer - beleuchtet wie Las Vegas und die Lokale ueberbieten sich bei der Musikbeschallung gegenseitig in der Lautstaerke. Es gibt Bars, in denen Serien wie Friends oder Simpsons als Endlosschleife laufen und die abends brechend voll mit Travellern sind, die hier TV schauen... (Foto natuerlich unscharf...)

DONNERSTAG\
Werde gegen 6 Uhr sowohl von Huehnern als auch von Schweinen (die scheinbar nebenan in einem Stall sind) geweckt und ausserdem zieht irgendwann noch Rauchgeruch durchs offene Fenster...
Da Kai und ich beide vorhaben, die Gegend per Rad zu erkunden, verbringen wir den Tag miteinander und mieten uns Mountainbikes bei unserem Guesthouse. Kosten zwar nur 15.000 Kip fuer den Tag (ca. 1,30 EUR), sind aber auch ziemlich hinueber - wie ich spaeter feststelle ist bei meinem die Gangschaltung defekt.
Erst hatte ich ja noch vor, die im Loose-Reisefuehrer beschriebene Radtour von 32 km zu machen, aber da komme ich schnell von ab. Die Strecke besteht hauptsaechlich aus Schotter und ich merke meinen Hintern schon bald. Ausserdem ist es total heiss und schwuel und die dort beschriebene Tour nicht ganz ohne - man muss das Rad manchmal tragen. Hinzukommt, dass die Landschaft momentan leider nicht so aufregend ist und man die Berge auch nicht richtig sehen kann. Viele Gruende also, die Tour klein zu halten und wir fahren zur Hoehle Tham Phoukam (Eintritt 10.000 Kip), wo es davor einen natuerlichen Pool gibt, in dem man schwimmen kann - herrlich erfrischend!!!

Hier treffen wir auf ein Paar aus Dresden, das witzigerweise die meiste Zeit mit Manuela reist, die in meinem Kochkurs war und heute in Vang Vieng ankommen wird. Mit den beiden erklimmen wir noch die Hoehle - eine ziemliche Kraxelei, aber sehr lohnenswert und danach kann man sich unten wieder mit einem kuehlen Bad belohnen! Und mit einer Nudelsuppe, die man dort an einer Art Kiosk bestellen kann und die grossartig schmeckt.
Spaeter geht's noch zur Organic Farm, 4 km ausserhalb von Vang Vieng. Hier werden in erster Linie Maulbeerbaeume angepflanzt und alle moeglichen Dinge daraus hergestellt. Zeit fuer einen Snack und ich bestelle gebratene Maulbeerblaetter mit Honig. Mmmh! Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Ausserdem einen Maulbeershake - die Beeren des Baumes sind mit Brombeeren vergleichbar wuerde ich sagen. Aus den Blaettern wird in Laos auch Tee hergestellt. Auch hier treffen kreutzen sich unsere Wege wieder mit Ben und Franzi, die noch eine weitere Nacht bleiben wollen und tatsaechlich fuer morgen die lange Radtour auf dem Plan haben. Fuer die beiden geht's dann nach Vientiane und von dort aus nach Thailand, wo sie in Krabi noch ein paar Tage am Strand verbringen - auch nicht die schlechteste Variante...
Abends etwas anstaendiges zu Essen zu finden ist in Vang Vieng nicht so einfach... Ueberall gibt es Pizza, Pizza, Pizza... Aber die Organic Farm hat ein Restaurant im Ort, auf das Kai und ich stossen und ich esse hier leckere ungebratene Fruehlingsrollen und einen Salat.
FREITAG
Weiter geht's heute nach Vientiane. Kai will auch noch in den Sueden und hat ausserdem aehnlich wenig Zeit wie ich, so dass wir ein Stueck gemeinsam reisen. Kurz nach 8 machen wir uns gestaerkt mit dem ganzen Gepaeck ueber 3 Bambusbruecken in den Ort. Hier treffe ich auf Manuela, die auch noch in den Sueden will und die mir vielleicht auch noch auf den Inseln ueber den Weg laufen wird.
Kurz nach 9 Uhr fahren wir mit dem Minibus los und es ist das erste Mal, dass ich sehe, dass sich der Fahrer hier anschnallt.... Und er braucht auch eine Stunde laenger, als die erwarteten 2.5 Stunden ;-))
Ich habe mir das Syri II Guesthouse ausgeguckt und Kai schliesst sich mir an. Wir bekommen jeder ein Zimmer fuer 70.000 Kip (keine 6 EUR), was fuer Vientiane wirklich billig ist.
Vientiane ist fuer eine Hauptstadt sehr klein, aber hier sehe ich immerhin die ersten Ampeln in Laos - oder sind sie mir vorher nur nicht aufgefallen???
Ich schlappe erstmal durch die Gegend und in ein paar Geschaefte (die hier meistens klimatisiert sind und wieder draussen bekommt man erstmal einen Schlag...) und komme durch Gegenden in denen man mich anschaut, als wuerden sich dahin nicht so haeufig Touristen verirren...
Am Abend treffe ich mich wieder mit Kai und wir fahren mit einem Tuk Tuk zusammen zur Massage, die ich nach dem ganzen Rucksackgeschleppe heute gut gebrauchen kann. Eigentlich wollten wir zum Vat Sokpaluang, aber wo der Fahrer uns absetzt sieht es nicht nach einem Kloster aus und die Nonnen, die es dort geben soll sehe ich auch nicht. Egal, das Ambiente sieht nett aus, die Preise stimmen und moeglicherweise ist es eine Art Filiale. Ich entschliesse mich fuer eine Herbal Massage, weil ich annehme, dass ich die nicht ueberall bekommen kann. Sie kostet fuer eine Stunde 35.000 Kip und das sind gerade mal 3 EUR.
Erst werden die Fuesse gewaschen und man bekommt Badelatschen. Dann geht's nach oben in den Massageraum und man muss sich einen Pyjama anziehen. Die Massage beginnt traditionell und meine Beine werden wieder gut durchgeknetet - aber diesmal habe ich keine blauen Flecken festgestellt. Ausserdem werden mit Kraeutern gefuellte pampelmusengrosse Stoffsaeckchen, die ueber Wasserdampf erhitzt werden, dann mit leichtem Druck auf den Koerper gepresst, was trotz der ohnehin schon grossen Hitze sehr angenehm ist und die Muskeln lockert.
Danach sind wir hungrig und lassen uns von dem Tuk Tuk-Fahrer an den Mekong fahren, wo es eine Reihe mit Essensstaenden gibt. Vom Angebot scheinen sie sich nicht gross zu unterscheiden, aber wir entscheiden uns fuer eins, wo man an niedrigen Tischen mit Dreieckstischen sitzt. Ich bestelle einen Papayasalat mittelscharf, der aber so spicy ist, dass ich noch Reis zum neutralisieren dazu ordern muss...
SAMSTAG
Heute mache ich mit Kai eine Tour, die im Lonely Planet beschrieben ist. Wir lassen uns zum That Luang - einer Pagode, dem laotischen Nationalsymbol - fahren und laufen von da aus zum Siegestor, das wir auch besteigen, auf den Markt, zum That Dam (einer Stupa) und zum Vat Sisaket und Ho Phra Keo. Dort ist jeweils mittags geschlossen und wir lassen uns an einer Promenade am Mekong nieder, wo ich mit dem Kopf auf dem Rucksack wohl auch mal kurz einschlafe...
Vat Sisaket ist das aelteste erhaltene Kloster Vientianes und weist eine schoene Pathina auf. Ausserdem sind in den Waenden viele kleine Nischen, in denen Tausende von kleinen Buddhafiguren stehen.
Das Ho Phra Keo war frueher ein Kloster, das heute aber ein Museum beherbergt und in dem einige der kostbarsten Stuecke laotischer Kunst zu sehen sein sollen.
Und ueberall trifft man auf thailaendische Reisegruppen. Kein Wunder - es ist Wochenende und die Thais brauchen nur kurz ueber die Freundschafts-Bruecke ueber den Mekong zu fahren...
Der Spaziergang fuehrt uns noch durch einige Strassen aber damit hat man dann auch das wichtigste von Vientiane gesehen.
Nach langem Ueberlegen hatte ich mich entschlossen, den Bus am Sonntag zu nehmen und wir haben ein Touristbuero angesteuert. Um festzustellen, dass es keinen Bus mehr gibt, der tagsueber faehrt. Nur noch Nachtbusse. Bzw. einen Localbus am Tag, der aber 16 Stunden braucht (statt der 10 Stunden, die der Nachtbus benoetigt) und den nicht vorhandenen Komfort des Localbusses kannte ich ja nun schon aus dem Norden...
Also haben wir beide noch den Nachtbus (15 US-Dollar) fuer den gleichen Tag gebucht und dann ging's auch schon zum Duschen und Packen ins Guesthouse - das netterweise nur den halben Preis fuer den Tag berechnet hat (Checkout-Time ist 12 Uhr und sie haetten locker den ganzen Tag berechnen koennen).
Nach dem Auschecken merkte ich dann noch, dass ich meine Kette nicht anhatte und wusste aber hundertprozentig, dass ich sie nicht eingepackt hatte. Das Zimmer sei aber inzwischen gereinigt worden und als ich bat, trotzdem noch mal reinzuduerfen habe ich die Kette nicht auf dem Bett gefunden (das uebrigens nicht frisch bezogen war, aber damit rechne ich hier auch nicht unbedingt und habe deshalb immer meinen duennen Seidenschlafsack dabe)... Helle Aufregung, zumal es sich dabei um meinen Gluecksbringer handelt.... Nach einigem Telefonieren konnte das Zimmermaedchen aber ausfindig gemacht werden und meine Kette war wieder da. Yeepee!
Wir wurden mit einem Tuk Tuk am Guesthouse abgeholt und zum Busbahnhof gebracht. Um 20:30 Uhr ging's los und wir haben einschliesslich Pause tatsaechlich genau 10 Stunden gebraucht. Zu Anfang lief uebrigens eine laotische Karaoke-DVD (in entsprechender Lautstaerke fuer asiatische unempfindliche Ohren...) - zum Glueck kam keiner auf die Idee, noch mitzusingen... Dann wurde der Film "Snake on an Airplane" gezeigt - laotisch synchronisiert! Wer macht sich nur diese Muehe??? Morgens um 5:45 Uhr wurden wir alle wieder von Karaoke geweckt... ;-))
SONNTAG
Die 2. Haelfte der Fahrt haben wir ein Gewitter begleitet und es hat hier in Pakse heute Morgen ganz gut geschuettet.

Auch die Zimmersuche gestaltete sich als nicht so einfach. Hier findet eine Art Messe statt und es sind viele Thais, Vietnamesen und Kambodschaner in der Stadt. So war leider vieles ausgebucht und wir sind im Lankham Hotel gelandet, wo wir jeder 8 Dollar bezahlen. Nicht die erste Wahl, aber die Zimmer sind gross, haben Kuehlschrank und sind auch sauber, was das wichtigste ist.
Ich habe meine Tour fuer morgen auf's Bolavenplateau organisiert und mich dann noch ein bisschen auf's Ohr gelegt. Es wird nur ein Tagestrip - 2 Tage werden nicht angeboten - und so habe ich noch sehr viel Zeit auf den 4000 Inseln. Vielleicht zuviel??? Andererseits freue ich mich auf mehrere Tage ausruhen, lesen, abhaengen und muss fuer Angkor schliesslich erholt sein.
Pakse selbst hat nicht viel zu bieten und ich habe mir zusammen mit Kai nur 2 Maerkte angeschaut. Auf dem einen wurde Hund angeboten und Schlangen....
Morgen geht's also fuer mich auf's Plateau und Dienstag dann in den tiefen Sueden...
Liebe Gruesse,
Barbara
frischies,
2007.03.19, 09:37
Hallo Barbara,
hier hat der Winter wieder Einzug gehalten. (Was man hier so Winter nennt: 4Grad und Schneematsch). Du hast es ja doch etwas wärmer. Am Samstag haben wir Papas 80ten nachgefeiert und Lisa hat endlich ihren Führerschein.
Viel Spaß und Erholung auf den Inseln.
Liebe Grüße, Dein Bruder
hier hat der Winter wieder Einzug gehalten. (Was man hier so Winter nennt: 4Grad und Schneematsch). Du hast es ja doch etwas wärmer. Am Samstag haben wir Papas 80ten nachgefeiert und Lisa hat endlich ihren Führerschein.
Viel Spaß und Erholung auf den Inseln.
Liebe Grüße, Dein Bruder
mekong,
2007.03.19, 14:03
@Robert: Witzig, ich habe gestern noch an Lisa und ihren Fuehrerschein gedacht ;-))
Heute habe ich hier uebrigens auch mal gefroren - war irgendwie auch mal wieder ein schoenes Gefuehl...
Heute habe ich hier uebrigens auch mal gefroren - war irgendwie auch mal wieder ein schoenes Gefuehl...
becassine,
2007.03.19, 15:19
Liebe Barbara,
wird langsam Zeit, dass ich mich mal für die tollen Reiseberichte bedanke! Ist ja bestimmt einiges an Zeit, die du für uns arme Daheimgebliebenen opferst, um uns an deinen Erlebnissen teilhaben zu lassen :)
Es macht unglaublichen Spass, in deinem Blog zu lesen und ich warte immer schon gespannt auf die nächste Email, dass es 'was Neues zu Lesen gibt.
Ich wünsch dir weiterhin einen tollen Urlaub,
liebe Grüsse von Susanne (und Jürgen)
wird langsam Zeit, dass ich mich mal für die tollen Reiseberichte bedanke! Ist ja bestimmt einiges an Zeit, die du für uns arme Daheimgebliebenen opferst, um uns an deinen Erlebnissen teilhaben zu lassen :)
Es macht unglaublichen Spass, in deinem Blog zu lesen und ich warte immer schon gespannt auf die nächste Email, dass es 'was Neues zu Lesen gibt.
Ich wünsch dir weiterhin einen tollen Urlaub,
liebe Grüsse von Susanne (und Jürgen)