Nachtrag Pakse
Sonntag, 1. April 2007, 09:35
An meinem letzten Vormittag in Pakse war ich noch beim Postamt, um Briefmarken fuer die zahlreichen Postkarten zu kaufen. Das war auch wieder herrlich... Da jemand am Schalter fuer Sendungen ins Ausland war setzte ich mich auf die Wartebank und beobachtete das Geschehen. Der Typ, der ein Paeckchen ins Ausland verschicken wollte - ein aelterer Laote - hatte eine Plastiktuete dabei mit getrocknetem Gruenzeug; wohl irgendwelche Kraeuter, wie mir schien. Die Postangestellte packte das Paeckchen fuer ihn und legte einen Karton erst mit Zeitungspapier aus. Dann nahm sie etwas von dem Gruenzeug, packte es hinein, verschloss den Karton provisorisch mit einem Gummiband und legte ihn auf eine Waage. Getrocknete Kraeuter koennen erfahrungsgemaess nicht wirklich viel wiegen, aber sie nahm wieder etwas heraus und wog es erneut. Mehrmals... Irgendwann griff sie noch zu einer Schere und schnitt den Karton kleiner, so dass das Ganze noch leichter wurde, bis es endlich preislich passte. Das alles natuerlich mit einer Seelenruhe und es war herrlich, dabei zuzuschauen - zuhause waere ich aber sicher wahnsinnig geworden, wenn ich in der Warteschlange gestanden haette....
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Die Tempel von Angkor und Bootsfahrt nach Battambang
Sonntag, 1. April 2007, 09:23
Laos habe ich in den gut 3 Wochen sehr lieb gewonnen und verlasse es etwas wehmuetig. Verwunderlich: wir fliegen bereits eine 3/4-Stunde vor planmaessigem Abflug los, obwohl die Maschine nicht voll ist und es nicht erforderlich ist, Hocker in den Mittelgang zu stellen ;-))
Eine Stunde spaeter lande ich in Siem Reap und es ist der schoenste Flughafen, den ich bislang gesehen habe! Schoene Architektur, viele Pflanzen und den Tempeln nachempfundene Reliefs. Und das Visa habe ich auch ruckzuck.
Ich lasse mich zum Popular Guesthouse fahren, das mir mehrfach empfohlen wurde. Hier zahle ich 7 Dollar pro Nacht.
Am ersten Tag schlender ich erstmal durch die Stadt, um ein Gefuehl fuer sie zu bekommen. Hier geht's schon auf den ersten Blick viel quirliger zu als in Laos und es herrscht viel Verkehr und alle 2 Minuten (mindestens) wird man angesprochen, ob man ein Tuk Tuk moechte oder ein Motorbike. Es ist sehr touristisch und es gibt ein Viertel, in dem eine schicke Bar neben der anderen ist und unzaehlige von Souvenier-Shops und -Staenden.
Am naechsten Tag starte ich mit der Besichtigung der Tempel von Angkor. Ueber das Guesthouse habe ich mir fuer die naechsten 3 Tage einen TukTuk-Fahrer (namens Chanthong oder so aehnlich) fuer 12 Dollar am Tag gebucht. Die Tempelanlagen beginnen ca. 7 km ausserhalb von Angkor und es bietet sich an, sich einen Fahrer zu nehmen, damit man nicht schon kaputt dort ankommt... Das 3-Tages-Ticket kostet 40 Dollar und muss an drei aufeinanderfolgenden Tagen benutzt werden.
Da mir empfohlen wurde, Angkor Wat nicht als allerersten Tempel anzuschauen beginne ich mit Bayon. Er ist der Haupttempel der Stadt Angkor Thom und zeichnet sich durch mehrere Tuerme aus, die jeweils grosse Gesichter zeigen, die in jede Himmelsrichtung schauen.
Von dort aus kann man noch andere Staetten Angkor Thoms besichtigen und kommt letztendlich an der Elephantenterrasse aus, die von grossen Elefantenreliefs geziert wird.
Von dort aus lasse ich mich zu Ta Phrom fahren, dem sogenannten Dschungeltempel, der von grossen Baumwurzeln umschlungen (und sowohl zerstoert als auch zusammengehalten) wird. Die Baeume hier sind teilweise 300 Jahre alt. Es wimmelt hier von japanischen und koreanischen Reisegruppen und man muss schon mal eine halbe Stunde warten, bis man ein Bild ohne Personen drauf, machen kann. Wie gut, dass ich ein so geduldiger Mensch bin....
Abgesehen von knorrigen Baeumen gibt es hier auch gut erhaltene Reliefs.
In welchem Tempel ich diese Reliefs fotografiert habe, kann ich allerdings schon nicht mehr sagen und werde ich wohl rekonstruieren koennen, wenn ich die Negativfilme entwickelt habe:
, 
Nach 14 Uhr (wegen der Lichtverhaeltnisse) schaue ich mir dann Angkor Wat an. Ein Bild, dass man schon 1000mal gesehen hat und das einen dann doch voellig gefangen nimmt, wenn man selbst ganz klein davor steht. Ueberwaeltigend schoen und atemberaubend. Man kann nicht fassen, wie hoch entwickelt die Khmer vor fast 1000 Jahren waren... Am beeindruckendsten sind hier die Flachreliefs aber auch einfach die gigantische Groesse des Komplexes. Allein drei Stunden schlendere ich hier durch und lasse alles auf mich wirken.
Zwischendurch donnert's mal und ich hoffe schon auf Regen, in dem der Tempel noch mal ganz anders wirkt. Aber der bleibt aus.
Stattdessen komme ich mit einem jungen Moench (23 Jahre) ins Gespraech und mache auch ein Foto von ihm. Er will es sehen, aber es ist nicht digital und ich schlage ihm vor, dass ich es ihm schicke. Er ist ganz aufgeregt, als wir E-Mail-Adressen austauschen.
Etwas anstrengend vor den Tempelanlagen sind die Kinder, die einem Postkarten, Armbaender, Floeten und aehnlichen Schnickschnack verkaufen wollen. Sie sind recht hartnaeckig und umlagern einen auch schon mal zu fuenft - vor allem wenn man freundlich dankend ablehnt und auch nur einen winzigen Blick auf die Waren riskiert. "Where do you come from?", "Germany", "Capital Berlin - so I know the capital you buy my postcards, ok? 10 for 1 Dollar...." und mit grossen Augen schauen sie einen an und tun einem leid... Es gelingt einem nicht immer, hart zu bleiben - zumal ich eh noch Postkarten verschicken muss...
Und wenn man sich dazu hinreissen laesst, zu sagen, dass man evtl. etwas kauft, wenn man zurueckkommt, dann erkennen sie einen auch auf jeden Fall unter all den Touristen wieder... ;-)
Am Abend bin ich mit Kai, der seit Sonntag ebenfalls in Siem Reap ist, und einem Norweger, den er im Bus hierhin kennengelernt hat, zum Essen verabredet. Wir essen bei Khmer Kitchen und ich entscheide mich fuer Ueberbackenen Kuerbis, was einen eigentlich nicht an ein kambodschanisches ( = khmer) Essen denken laesst (soll aber eins sein). Schmeckt ganz gut, aber es fehlt ein Soesschen zum Reis, so dass es etwas trocken ist. Die Preise hier sind hoeher als in Laos - auch hoeher als in Luang Prabang, das ja schon etwas teurer (wenngleich fuer unsere Verhaeltnisse immer noch guenstig) war - zusammen mit einer Flasche Bier zahle ich 4,50 Dollar.
Hier ist es ueblicher als in Laos alles in Dollar zu zahlen und man erhaelt auch Dollar zurueck (anders als in Laos, wo man das Wechselgeld in der Regel in Kip bekam) - wenn es nicht glatte Dollarbetraege sind bekommt man den Dollar anteilig in Riel, wobei 4000 Riel einem Dollar gleichgesetzt werden.
Inzwischen gibt es in Siem Reap auch Geldautomaten und auch hier kann man waehlen, ob man das Geld in Riel oder in Dollar haben moechte - vorausgesetzt, man hat seine Pin-Nummer. Die habe ich Schussel natuerlich nicht dabei und erst recht nicht im Kopf....
Mittwoch geht's weiter mit der Tempelbesichtigung und ich bin froh, dass es in Siem Reap mehrere Fuji-Stores gibt, so dass ich Filmnachschub problemlos erhalte und sogar den Fuji Reala hier bekomme!
Beginne heute mit Preah Khan, wo noch nichts los ist und den man fast fuer sich hat - ich geniesse die Ruhe... Dann zum Neak Pean und Ta Som, die ich aber nun schon nicht mehr recht auseinanderhalten kann... Ich glaube, es war letzterer, der an allen vier Ecken von vier grossen steinernen Elefanten flankiert wurde. Diese Tempel liegen alle auf der sogenannten grossen Runde und es bietet sich an, diese "mitzunehmen" wenn man zum Banteay Srei will, da sie dann auf dem Weg sind. Banteay Srei liegt ca. 30 km ausserhalb und die Fahrt dorthin wird extra berechnet. Da mich dieser Tempel aber bereits in der Angkor-Ausstellung in Bonn besonders fasziniert hat, will ich ihn unbedingt sehen.
Und es hat sich gelohnt! Er besteht aus rotem Sandstein und ist im Verleich zu den anderen Tempeln eher klein. Es gibt kaum eine Mauer ohne Verzierung und die Reliefs sind sehr detailliert und filigran gearbeitet. Die Sonne haette etwas tiefer stehen koennen... aber zumindest waren nicht soviele Koreaner da....
Ich haette mir auch gerne noch Kbal Spean angeschaut. Dies ist ein Bach mit vielen (hunderte, tausende?) Lingams drin und braucht hierfuer kein Angkor-Ticket. Man muss etwa eine 3/4-Stunde hochlaufen und dies geht nur an Seite eines Soldaten (fuer den man 5 Dollar zahlt) aufgrund der dort noch moeglichen Landminen.
Leider hat der Bach aber nun zum nahenden Ende der Trockenzeit kein Wasser, so dass es mir nicht interessant erschien.
Lingams: Das Linga oder Lingam (Sanskrit. n., लिङ्ग, liṅga, wörtl.: Zeichen, Symbol) ist ein Symbol, das eng mit der Hindu-Gottheit Shiva in Verbindung steht.
Wird ueblicherweise als Phallussympol interpretiert. Hindus sehen im Lingam nicht nur die schöpferische, sondern ebenso die erhaltende und zerstörende Kraft Shivas.
Stattdessen ging's zum Tempel Pre Rup, von wo aus man eine schoene Aussicht ueber die ringsum liegende bewaldete Flaeche hat. Und hier fing es zu regnen an...
Ich liess mich nochmal zum Angkor Wat fahren und auf dem Weg dorthin hoerte der Regen schlagartig auf - folgte uns aber... ;-)
Und wie schoen leer es dort nun war... Zumindest ausserhalb der schuetzenden ueberdachten Gaenge....

Ich komme auch prompt wieder mit einem Moench ins Gespraech und tausche mit Doukdom (28 Jahre alt und seit seinem 13. Lebensjahr Moench) auch auf seine Frage hin E-Mail-Adressen aus (ein Handy hat er uebrigens auch). Er will sein Englisch verbessern - und das will ich ja auch... Zunaechst lehrt er mich allerdings ein paar Brocken Khmer.
Ich mache ein paar Fotos von ihm, die ich aufgrund der dunklen Hautfarbe bewusst etwas unterbelichte und hoffe, ich habe sie dadurch nicht versaut....
Hier ein Nicht-Portrait mit der kleinen digitalen - leider unscharf:

Seine Robe war im Regen nass geworden, so dass er im roten Leibchen da stand. Spaeter konnte ich beobachten, wie er seine Robe (in Khmer hat sie den Namen Klum) - nicht mehr als ein riesiges, an einer Seite zusammengenaehtes, Stueck Stoff - kunstvoll wickelt und drapiert, so dass er sogar einen Aermel hat. Und das alles mit einer Schnelligkeit und Handfertigkeit, die auf langjaehrige Routine schliessen lies. Faszinierend...
Wieder ein anstrengender Tag, von dem ich mich abends im "In Touch" erhole - Bar/Restaurant mit schoenem Ambiente und einem Balkon, von dem man das Strassengeschehen beobachten kann. Esse hier Lok Lam mit Huehnchen - gebratenes Fleisch mit Austernsauce, Chilisauce, Knoblauch und in einem Extra-Schaelchen noch eine Sauce mit viel schwarzem Pfeffer. Sehr lecker! Und das Personal ist freundlich und laechelt sogar - was in Siem Reap nicht so haeufig vorkommt wie in Laos (ohne dass die Khmer unfreundlich waeren, aber es ist schon eine Umstellung fuer mich).
Waehrend ich mir den Sonnenuntergang schenke, weil dann Tausende zu Phnom Bakheng (ca. 1,5 km von Angkor) pilgern, hoffe ich, dass sich zum Sonnenaufgang weniger die Muehe machen, mitten in der Nacht aufzustehen. Und so ist es auch. Natuerlich sind auch hier viele Menschen, aber nicht soviele, dass einem die Sicht versperrt wird und es kann jeder in der ersten Reihe stehen. Es ist am Donnerstag etwas wolkig, aber dennoch ist der Sonnenaufgang wunderschoen!

Ich moechte mir heute nochmal Ta Phrom anschauen am fruehen Morgen - leider nicht frueh genug, er ist nicht so dunstig wie erhofft. Und bald sind auch schon wieder koreanische Reisegruppen da, die ich heute weniger geduldig ertrage. Sie benehmen sich unmoeglich - schreien rum und meinen, sie seien die einzigen dort. Sie sind so sehr mit sich beschaeftigt, dass sie gar nicht mitbekommen, dass auch andere Leute Fotos machen wollen - selbst als Franzosen sie darum bitten, merken sie nicht, dass sie gemeint sind und nur mal fuer eine Minute aus dem Bild gehen sollen. JEDER der 50 Teilnehmer will sich in Modelpose vor jeder Wurzel ablichten lassen - und meist ist es ja mit einem Shot nicht getan. Unfassbar....
Inzwischen bin ich auch etwas tempelmuede und mache nur noch mal einen kurzen Stopp an dem Suedtor zu Angkor Thom , bevor ich mich zurueck fahren lasse.
Heute bin ich extrem genervt von den staendig fragenden TukTuk-Fahrern und auch die Kinder, die auch in der Stadt ihre Sachen verkaufen wollen, pampe ich heute einmal an und ich merke, es ist Zeit fuer eine Pause von hier....
Urspruenglich hatte ich mal geplant, eine Tour auf dem Tonle Sap-See zu machen zu einem schwimmenden Dorf. Ich habe aber nun gelesen, dass zu dem naechstgelegenen Dorf (Chong Kneas) die Boote quasi im Convoi fahren und man keinesfalls mehr ein authentisches Erlebnis hat. Das Two-Dragon-Guesthouse bietet auch Touren in entlegenere Doerfer an, aber fuer mich allein wuerde das 55 Dollar kosten und es liegen keine weiteren Buchungen vor. Hmmmm....
Stattdessen entschliesse ich mich, am Freitag mit dem Boot nach Battambang zu fahren. Battambang ist eine alte Kolonialstadt (und die zweitgroesste Stadt Kambodschas) und der Weg dorthin fuehrt zum Teil ueber den Tonle Sap und dann geht's auf dem Fluss Stung Sangkor weiter. Die Zeit wird mit 3-4 Stunden in der Regenzeit angegeben und 6 Stunden in der Trockenzeit. Mein Flug geht am Sonntag und so muss ich am naechsten Tag wieder zurueckfahren - nicht viel Zeit also, aber fuer Strand oder Phnom Penh waere sie erst recht zu knapp und ich fahre gerne Boot.
Letztendlich brauchen wir aber ueber 9 Stunden und kommen gegen 17 Uhr in Battambang an - und zwischendurch dachte ich schon, wir werden es nie erreichen!
Auf dem Fluss habe ich uebrigens meine schwimmenden Doerfer - ohne Touri-Scharen. Das Boot zwischen Siem Reap und Battambang faehrt nur einmal taeglich. Die Huetten schwimmen auf Floessen (oder ist die Mehrzahl von Floss Flosse???) und sind mal aus Holz, mal aus Palmblaettern und manche auch mehr aus Wellblech. Einige sind farbig gestrichen und manche haben auch Blumenkuebel aufgestellt - es gibt sogar schwimmende Schweinestaelle....

Sobald man das an Touristen gewohnte Siem Reap verlaesst rufen und winken die Kinder auch hier in Kambodscha.
Unser Boot kommt nur schwer voran - es quaelt sich ziemlich, stinkt manchmal nach Benzin und ist sehr laut. Der Motor macht Probleme und qualmt zwischendurch und muss mit Wasser gekuehlt werden. Einmal hatte ich sogar den Eindruck, dass die Schiffsschraube gewechselt wurde.
Irgendwann wird der Fluss schmaler und so kurvig, dass wir nicht immer die Kurve kriegen - eigentlich fast nie und wir fahren mehrmals gegen das Ufer und ich frage mich, ob das so sein muss oder ob unser Bootsmann einfach nicht fahren kann. Und nach gut 6 Stunden baut er auch noch einen Unfall und rammt ein anderes Boot, das gerade sein Dorf (hier nicht schwimmend uebrigens) vollbeladen mit Gemuese, Getraenken und anderen Waren verlassen will. Es kentert und ich mache mich schon darauf gefasst, dass wir Stunden auf die Wasserpolizei warten muessen, aber zum Glueck sind keine Personen zu Schaden gekommen und nachdem das ganze Wasser aus dem Boot geschippt wurde und das offenbar kein Leck hat, kann man sich nach einer guten halben Stunde wohl irgendwie einigen.
Ich checke im Golden River Hotel ein und zahle 8 Dollar fuer ein Zimmer mit Aircondition.
Kaum was gegessen am heutigen Tag suche ich mir erstmal ein Restaurant, so dass ich tatsaechlich kaum was sehe von der Stadt. Die Kolonialbauten sind relativ heruntergekommen und es gibt einige Wats, die ich aber nicht mehr besichtige. Besonders schoen soll die Umgebung sein mit Reisfeldern und Tempeln der Angkor-Aera. Also etwas, wenn man nicht bald nach Hause muss.....
Ich esse im Smokin' Pot das Khmer-Nationalgericht Amok. Ein Curry mit Kokosmilch und viel Kaffirlimettenblaettern. Nicht so fluessig, wie man es von Thailand kennt, aber lecker.
Hier schmeisst ein kleiner Junge, der aussieht wie 10, den Laden und flitzt zwischendurch auch schon mal mit seinem Fahrrad los, um ein bestelltes Getraenk zu besorgen.
Ich hatte nach der Bootsfahrt schon ueberlegt, am naechsten Tag eventuell den Bus zu nehmen. Aber das ist auch keine wirklich gute Alternative.... Die Strasse ist zu einem grossen Teil eine rotsandige Piste und der Bus wahrscheinlich nur ein an den Seiten offener Pick-Up, so dass man von oben bis unten eingestaubt wuerde....
Also: same procedure as yesterday... Diesmal schaffen wir es in 8,5 Stunden. Neben mir sitzen 2 Khmer-Maedchen die mich neugierig anschauen und tuscheln und die eine lehnt sich irgendwann zum Schlafen suess an meine Schulter. Ob ein Tuch auf dem Kopf gegen Laeuse schuetzt? Ich versuche es zumindest. Da man sowohl in Laos und in Kambodscha Frauen und Kinder sich gegenseitig entlausen sieht halte ich es nicht fuer so abwegig, dass das notwendig ist, zumal eins der Maedchen etwas aus seinen Haaren zieht....
Die beiden sind wirklich niedlich und schenken mir ganz stolz Fotos von sich. Wegen der Visa und des Angkor-Tickets habe ich noch Passfotos bei mir und revanchiere mich. Werden auch gleich ehrenvoll ins Etui gesteckt ;-)
Fotos werden hier gerne im Studio im Popstarstil geschossen. Eine Frau zeigt einer anderen zwei Alben mit Hochzeitsfotos und die sind sowas von bunt und kitschig - so war's bei uns nicht mal in den 80ern... Und es scheint immer nur das Brautpaar abgebildet zu sein; in immer wechselnden Kleidern und Anzuegen. Zum Schreien - wirklich herrlich!
Waehrend in Laos (fast ausnahmslos) alle Frauen den dortigen traditionellen Rock tragen, kleiden sich die Khmer-Frauen westlicher. Aber in beiden Laendern scheint Mickey Mouse angesagt zu sein.... 80er halt, wie auch die Musikvideos erscheinen.... Sehr suess ist auch, wenn Frauen im Pyjama ueber die Strasse gehen (ungeachtet der Tageszeit) und ich frage mich, ob sie nicht wissen, dass der eigentlich zum Schlafen gedacht ist oder ob es ihnen egal ist.
Kurz vorm Ziel verreckt uebrigens der Motor letztendlich doch noch und wir muessen das Boot wechseln. Da sehe ich dann auch, dass es stimmt, dass die Boote im Convoi das Floating Village auf dem Tonle Sap ansteuern und allein drei davon sind mit koreanischen Reisegruppen besetzt!
Am Hafen freue ich mich zunaechst, ein Tuk Tuk fuer 1000 Riel (0,20 EUR) zu erwischen. Aber zu frueh gefreut - es stellt sich heraus, dass mir der Preis nur angeboten wurde in der Hoffnung, auch am naechsten Tag mein Fahrer (z. B. zu den Tempeln) sein zu duerfen. Da nutze ich lieber die Gelegenheit und fahre bei einem Englaender mit, der ein Tuk Tuk seines Hotels hat und mein Guesthouse liegt auf dem Weg.
Auf den Geschmack gekommen esse ich heute im "Amok" noch mal Amok - angeblich das beste in Siem Reap. Ich bestelle eine Amok Degustation, bei der 5 verschiedene Amoks im Bananenblatt serviert werden. Sie unterscheiden sich aber nur durch die verschiedenen Fleisch-/Fischsorten und sind weder scharf noch schmeckt man Limettenblaetter raus. Eher enttaeuschend.
Es wird Zeit, dass ich meinen Rucksack packe und vorm Abflug noch mal dusche. Gleich geht's nach Hause und ich muss sagen, dass ich mich freue, Volker wiederzusehen. Die im Internet-Cafe vorm PC Karaokesingenden Asiaten werde ich aber doch ein bisschen vermissen ;-)))
Bis die Tage, liebe Gruesse
und danke fuer die vielen positiven Feedbacks zu meinem Blogg!
Barbara
Eine Stunde spaeter lande ich in Siem Reap und es ist der schoenste Flughafen, den ich bislang gesehen habe! Schoene Architektur, viele Pflanzen und den Tempeln nachempfundene Reliefs. Und das Visa habe ich auch ruckzuck.
Ich lasse mich zum Popular Guesthouse fahren, das mir mehrfach empfohlen wurde. Hier zahle ich 7 Dollar pro Nacht.
Am ersten Tag schlender ich erstmal durch die Stadt, um ein Gefuehl fuer sie zu bekommen. Hier geht's schon auf den ersten Blick viel quirliger zu als in Laos und es herrscht viel Verkehr und alle 2 Minuten (mindestens) wird man angesprochen, ob man ein Tuk Tuk moechte oder ein Motorbike. Es ist sehr touristisch und es gibt ein Viertel, in dem eine schicke Bar neben der anderen ist und unzaehlige von Souvenier-Shops und -Staenden.
Am naechsten Tag starte ich mit der Besichtigung der Tempel von Angkor. Ueber das Guesthouse habe ich mir fuer die naechsten 3 Tage einen TukTuk-Fahrer (namens Chanthong oder so aehnlich) fuer 12 Dollar am Tag gebucht. Die Tempelanlagen beginnen ca. 7 km ausserhalb von Angkor und es bietet sich an, sich einen Fahrer zu nehmen, damit man nicht schon kaputt dort ankommt... Das 3-Tages-Ticket kostet 40 Dollar und muss an drei aufeinanderfolgenden Tagen benutzt werden.
Da mir empfohlen wurde, Angkor Wat nicht als allerersten Tempel anzuschauen beginne ich mit Bayon. Er ist der Haupttempel der Stadt Angkor Thom und zeichnet sich durch mehrere Tuerme aus, die jeweils grosse Gesichter zeigen, die in jede Himmelsrichtung schauen.
Von dort aus kann man noch andere Staetten Angkor Thoms besichtigen und kommt letztendlich an der Elephantenterrasse aus, die von grossen Elefantenreliefs geziert wird.
Von dort aus lasse ich mich zu Ta Phrom fahren, dem sogenannten Dschungeltempel, der von grossen Baumwurzeln umschlungen (und sowohl zerstoert als auch zusammengehalten) wird. Die Baeume hier sind teilweise 300 Jahre alt. Es wimmelt hier von japanischen und koreanischen Reisegruppen und man muss schon mal eine halbe Stunde warten, bis man ein Bild ohne Personen drauf, machen kann. Wie gut, dass ich ein so geduldiger Mensch bin....
Abgesehen von knorrigen Baeumen gibt es hier auch gut erhaltene Reliefs.
In welchem Tempel ich diese Reliefs fotografiert habe, kann ich allerdings schon nicht mehr sagen und werde ich wohl rekonstruieren koennen, wenn ich die Negativfilme entwickelt habe:
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Nach 14 Uhr (wegen der Lichtverhaeltnisse) schaue ich mir dann Angkor Wat an. Ein Bild, dass man schon 1000mal gesehen hat und das einen dann doch voellig gefangen nimmt, wenn man selbst ganz klein davor steht. Ueberwaeltigend schoen und atemberaubend. Man kann nicht fassen, wie hoch entwickelt die Khmer vor fast 1000 Jahren waren... Am beeindruckendsten sind hier die Flachreliefs aber auch einfach die gigantische Groesse des Komplexes. Allein drei Stunden schlendere ich hier durch und lasse alles auf mich wirken.
Zwischendurch donnert's mal und ich hoffe schon auf Regen, in dem der Tempel noch mal ganz anders wirkt. Aber der bleibt aus.
Stattdessen komme ich mit einem jungen Moench (23 Jahre) ins Gespraech und mache auch ein Foto von ihm. Er will es sehen, aber es ist nicht digital und ich schlage ihm vor, dass ich es ihm schicke. Er ist ganz aufgeregt, als wir E-Mail-Adressen austauschen.
Etwas anstrengend vor den Tempelanlagen sind die Kinder, die einem Postkarten, Armbaender, Floeten und aehnlichen Schnickschnack verkaufen wollen. Sie sind recht hartnaeckig und umlagern einen auch schon mal zu fuenft - vor allem wenn man freundlich dankend ablehnt und auch nur einen winzigen Blick auf die Waren riskiert. "Where do you come from?", "Germany", "Capital Berlin - so I know the capital you buy my postcards, ok? 10 for 1 Dollar...." und mit grossen Augen schauen sie einen an und tun einem leid... Es gelingt einem nicht immer, hart zu bleiben - zumal ich eh noch Postkarten verschicken muss...
Und wenn man sich dazu hinreissen laesst, zu sagen, dass man evtl. etwas kauft, wenn man zurueckkommt, dann erkennen sie einen auch auf jeden Fall unter all den Touristen wieder... ;-)
Am Abend bin ich mit Kai, der seit Sonntag ebenfalls in Siem Reap ist, und einem Norweger, den er im Bus hierhin kennengelernt hat, zum Essen verabredet. Wir essen bei Khmer Kitchen und ich entscheide mich fuer Ueberbackenen Kuerbis, was einen eigentlich nicht an ein kambodschanisches ( = khmer) Essen denken laesst (soll aber eins sein). Schmeckt ganz gut, aber es fehlt ein Soesschen zum Reis, so dass es etwas trocken ist. Die Preise hier sind hoeher als in Laos - auch hoeher als in Luang Prabang, das ja schon etwas teurer (wenngleich fuer unsere Verhaeltnisse immer noch guenstig) war - zusammen mit einer Flasche Bier zahle ich 4,50 Dollar.
Hier ist es ueblicher als in Laos alles in Dollar zu zahlen und man erhaelt auch Dollar zurueck (anders als in Laos, wo man das Wechselgeld in der Regel in Kip bekam) - wenn es nicht glatte Dollarbetraege sind bekommt man den Dollar anteilig in Riel, wobei 4000 Riel einem Dollar gleichgesetzt werden.
Inzwischen gibt es in Siem Reap auch Geldautomaten und auch hier kann man waehlen, ob man das Geld in Riel oder in Dollar haben moechte - vorausgesetzt, man hat seine Pin-Nummer. Die habe ich Schussel natuerlich nicht dabei und erst recht nicht im Kopf....
Mittwoch geht's weiter mit der Tempelbesichtigung und ich bin froh, dass es in Siem Reap mehrere Fuji-Stores gibt, so dass ich Filmnachschub problemlos erhalte und sogar den Fuji Reala hier bekomme!
Beginne heute mit Preah Khan, wo noch nichts los ist und den man fast fuer sich hat - ich geniesse die Ruhe... Dann zum Neak Pean und Ta Som, die ich aber nun schon nicht mehr recht auseinanderhalten kann... Ich glaube, es war letzterer, der an allen vier Ecken von vier grossen steinernen Elefanten flankiert wurde. Diese Tempel liegen alle auf der sogenannten grossen Runde und es bietet sich an, diese "mitzunehmen" wenn man zum Banteay Srei will, da sie dann auf dem Weg sind. Banteay Srei liegt ca. 30 km ausserhalb und die Fahrt dorthin wird extra berechnet. Da mich dieser Tempel aber bereits in der Angkor-Ausstellung in Bonn besonders fasziniert hat, will ich ihn unbedingt sehen.
Und es hat sich gelohnt! Er besteht aus rotem Sandstein und ist im Verleich zu den anderen Tempeln eher klein. Es gibt kaum eine Mauer ohne Verzierung und die Reliefs sind sehr detailliert und filigran gearbeitet. Die Sonne haette etwas tiefer stehen koennen... aber zumindest waren nicht soviele Koreaner da....
Ich haette mir auch gerne noch Kbal Spean angeschaut. Dies ist ein Bach mit vielen (hunderte, tausende?) Lingams drin und braucht hierfuer kein Angkor-Ticket. Man muss etwa eine 3/4-Stunde hochlaufen und dies geht nur an Seite eines Soldaten (fuer den man 5 Dollar zahlt) aufgrund der dort noch moeglichen Landminen.
Leider hat der Bach aber nun zum nahenden Ende der Trockenzeit kein Wasser, so dass es mir nicht interessant erschien.
Lingams: Das Linga oder Lingam (Sanskrit. n., लिङ्ग, liṅga, wörtl.: Zeichen, Symbol) ist ein Symbol, das eng mit der Hindu-Gottheit Shiva in Verbindung steht.
Wird ueblicherweise als Phallussympol interpretiert. Hindus sehen im Lingam nicht nur die schöpferische, sondern ebenso die erhaltende und zerstörende Kraft Shivas.
Stattdessen ging's zum Tempel Pre Rup, von wo aus man eine schoene Aussicht ueber die ringsum liegende bewaldete Flaeche hat. Und hier fing es zu regnen an...
Ich liess mich nochmal zum Angkor Wat fahren und auf dem Weg dorthin hoerte der Regen schlagartig auf - folgte uns aber... ;-)
Und wie schoen leer es dort nun war... Zumindest ausserhalb der schuetzenden ueberdachten Gaenge....

Ich komme auch prompt wieder mit einem Moench ins Gespraech und tausche mit Doukdom (28 Jahre alt und seit seinem 13. Lebensjahr Moench) auch auf seine Frage hin E-Mail-Adressen aus (ein Handy hat er uebrigens auch). Er will sein Englisch verbessern - und das will ich ja auch... Zunaechst lehrt er mich allerdings ein paar Brocken Khmer.
Ich mache ein paar Fotos von ihm, die ich aufgrund der dunklen Hautfarbe bewusst etwas unterbelichte und hoffe, ich habe sie dadurch nicht versaut....
Hier ein Nicht-Portrait mit der kleinen digitalen - leider unscharf:

Seine Robe war im Regen nass geworden, so dass er im roten Leibchen da stand. Spaeter konnte ich beobachten, wie er seine Robe (in Khmer hat sie den Namen Klum) - nicht mehr als ein riesiges, an einer Seite zusammengenaehtes, Stueck Stoff - kunstvoll wickelt und drapiert, so dass er sogar einen Aermel hat. Und das alles mit einer Schnelligkeit und Handfertigkeit, die auf langjaehrige Routine schliessen lies. Faszinierend...
Wieder ein anstrengender Tag, von dem ich mich abends im "In Touch" erhole - Bar/Restaurant mit schoenem Ambiente und einem Balkon, von dem man das Strassengeschehen beobachten kann. Esse hier Lok Lam mit Huehnchen - gebratenes Fleisch mit Austernsauce, Chilisauce, Knoblauch und in einem Extra-Schaelchen noch eine Sauce mit viel schwarzem Pfeffer. Sehr lecker! Und das Personal ist freundlich und laechelt sogar - was in Siem Reap nicht so haeufig vorkommt wie in Laos (ohne dass die Khmer unfreundlich waeren, aber es ist schon eine Umstellung fuer mich).
Waehrend ich mir den Sonnenuntergang schenke, weil dann Tausende zu Phnom Bakheng (ca. 1,5 km von Angkor) pilgern, hoffe ich, dass sich zum Sonnenaufgang weniger die Muehe machen, mitten in der Nacht aufzustehen. Und so ist es auch. Natuerlich sind auch hier viele Menschen, aber nicht soviele, dass einem die Sicht versperrt wird und es kann jeder in der ersten Reihe stehen. Es ist am Donnerstag etwas wolkig, aber dennoch ist der Sonnenaufgang wunderschoen!

Ich moechte mir heute nochmal Ta Phrom anschauen am fruehen Morgen - leider nicht frueh genug, er ist nicht so dunstig wie erhofft. Und bald sind auch schon wieder koreanische Reisegruppen da, die ich heute weniger geduldig ertrage. Sie benehmen sich unmoeglich - schreien rum und meinen, sie seien die einzigen dort. Sie sind so sehr mit sich beschaeftigt, dass sie gar nicht mitbekommen, dass auch andere Leute Fotos machen wollen - selbst als Franzosen sie darum bitten, merken sie nicht, dass sie gemeint sind und nur mal fuer eine Minute aus dem Bild gehen sollen. JEDER der 50 Teilnehmer will sich in Modelpose vor jeder Wurzel ablichten lassen - und meist ist es ja mit einem Shot nicht getan. Unfassbar....
Inzwischen bin ich auch etwas tempelmuede und mache nur noch mal einen kurzen Stopp an dem Suedtor zu Angkor Thom , bevor ich mich zurueck fahren lasse.
Heute bin ich extrem genervt von den staendig fragenden TukTuk-Fahrern und auch die Kinder, die auch in der Stadt ihre Sachen verkaufen wollen, pampe ich heute einmal an und ich merke, es ist Zeit fuer eine Pause von hier....
Urspruenglich hatte ich mal geplant, eine Tour auf dem Tonle Sap-See zu machen zu einem schwimmenden Dorf. Ich habe aber nun gelesen, dass zu dem naechstgelegenen Dorf (Chong Kneas) die Boote quasi im Convoi fahren und man keinesfalls mehr ein authentisches Erlebnis hat. Das Two-Dragon-Guesthouse bietet auch Touren in entlegenere Doerfer an, aber fuer mich allein wuerde das 55 Dollar kosten und es liegen keine weiteren Buchungen vor. Hmmmm....
Stattdessen entschliesse ich mich, am Freitag mit dem Boot nach Battambang zu fahren. Battambang ist eine alte Kolonialstadt (und die zweitgroesste Stadt Kambodschas) und der Weg dorthin fuehrt zum Teil ueber den Tonle Sap und dann geht's auf dem Fluss Stung Sangkor weiter. Die Zeit wird mit 3-4 Stunden in der Regenzeit angegeben und 6 Stunden in der Trockenzeit. Mein Flug geht am Sonntag und so muss ich am naechsten Tag wieder zurueckfahren - nicht viel Zeit also, aber fuer Strand oder Phnom Penh waere sie erst recht zu knapp und ich fahre gerne Boot.
Letztendlich brauchen wir aber ueber 9 Stunden und kommen gegen 17 Uhr in Battambang an - und zwischendurch dachte ich schon, wir werden es nie erreichen!
Auf dem Fluss habe ich uebrigens meine schwimmenden Doerfer - ohne Touri-Scharen. Das Boot zwischen Siem Reap und Battambang faehrt nur einmal taeglich. Die Huetten schwimmen auf Floessen (oder ist die Mehrzahl von Floss Flosse???) und sind mal aus Holz, mal aus Palmblaettern und manche auch mehr aus Wellblech. Einige sind farbig gestrichen und manche haben auch Blumenkuebel aufgestellt - es gibt sogar schwimmende Schweinestaelle....
Sobald man das an Touristen gewohnte Siem Reap verlaesst rufen und winken die Kinder auch hier in Kambodscha.
Unser Boot kommt nur schwer voran - es quaelt sich ziemlich, stinkt manchmal nach Benzin und ist sehr laut. Der Motor macht Probleme und qualmt zwischendurch und muss mit Wasser gekuehlt werden. Einmal hatte ich sogar den Eindruck, dass die Schiffsschraube gewechselt wurde.
Irgendwann wird der Fluss schmaler und so kurvig, dass wir nicht immer die Kurve kriegen - eigentlich fast nie und wir fahren mehrmals gegen das Ufer und ich frage mich, ob das so sein muss oder ob unser Bootsmann einfach nicht fahren kann. Und nach gut 6 Stunden baut er auch noch einen Unfall und rammt ein anderes Boot, das gerade sein Dorf (hier nicht schwimmend uebrigens) vollbeladen mit Gemuese, Getraenken und anderen Waren verlassen will. Es kentert und ich mache mich schon darauf gefasst, dass wir Stunden auf die Wasserpolizei warten muessen, aber zum Glueck sind keine Personen zu Schaden gekommen und nachdem das ganze Wasser aus dem Boot geschippt wurde und das offenbar kein Leck hat, kann man sich nach einer guten halben Stunde wohl irgendwie einigen.
Ich checke im Golden River Hotel ein und zahle 8 Dollar fuer ein Zimmer mit Aircondition.
Kaum was gegessen am heutigen Tag suche ich mir erstmal ein Restaurant, so dass ich tatsaechlich kaum was sehe von der Stadt. Die Kolonialbauten sind relativ heruntergekommen und es gibt einige Wats, die ich aber nicht mehr besichtige. Besonders schoen soll die Umgebung sein mit Reisfeldern und Tempeln der Angkor-Aera. Also etwas, wenn man nicht bald nach Hause muss.....
Ich esse im Smokin' Pot das Khmer-Nationalgericht Amok. Ein Curry mit Kokosmilch und viel Kaffirlimettenblaettern. Nicht so fluessig, wie man es von Thailand kennt, aber lecker.
Hier schmeisst ein kleiner Junge, der aussieht wie 10, den Laden und flitzt zwischendurch auch schon mal mit seinem Fahrrad los, um ein bestelltes Getraenk zu besorgen.
Ich hatte nach der Bootsfahrt schon ueberlegt, am naechsten Tag eventuell den Bus zu nehmen. Aber das ist auch keine wirklich gute Alternative.... Die Strasse ist zu einem grossen Teil eine rotsandige Piste und der Bus wahrscheinlich nur ein an den Seiten offener Pick-Up, so dass man von oben bis unten eingestaubt wuerde....
Also: same procedure as yesterday... Diesmal schaffen wir es in 8,5 Stunden. Neben mir sitzen 2 Khmer-Maedchen die mich neugierig anschauen und tuscheln und die eine lehnt sich irgendwann zum Schlafen suess an meine Schulter. Ob ein Tuch auf dem Kopf gegen Laeuse schuetzt? Ich versuche es zumindest. Da man sowohl in Laos und in Kambodscha Frauen und Kinder sich gegenseitig entlausen sieht halte ich es nicht fuer so abwegig, dass das notwendig ist, zumal eins der Maedchen etwas aus seinen Haaren zieht....
Die beiden sind wirklich niedlich und schenken mir ganz stolz Fotos von sich. Wegen der Visa und des Angkor-Tickets habe ich noch Passfotos bei mir und revanchiere mich. Werden auch gleich ehrenvoll ins Etui gesteckt ;-)
Fotos werden hier gerne im Studio im Popstarstil geschossen. Eine Frau zeigt einer anderen zwei Alben mit Hochzeitsfotos und die sind sowas von bunt und kitschig - so war's bei uns nicht mal in den 80ern... Und es scheint immer nur das Brautpaar abgebildet zu sein; in immer wechselnden Kleidern und Anzuegen. Zum Schreien - wirklich herrlich!
Waehrend in Laos (fast ausnahmslos) alle Frauen den dortigen traditionellen Rock tragen, kleiden sich die Khmer-Frauen westlicher. Aber in beiden Laendern scheint Mickey Mouse angesagt zu sein.... 80er halt, wie auch die Musikvideos erscheinen.... Sehr suess ist auch, wenn Frauen im Pyjama ueber die Strasse gehen (ungeachtet der Tageszeit) und ich frage mich, ob sie nicht wissen, dass der eigentlich zum Schlafen gedacht ist oder ob es ihnen egal ist.
Kurz vorm Ziel verreckt uebrigens der Motor letztendlich doch noch und wir muessen das Boot wechseln. Da sehe ich dann auch, dass es stimmt, dass die Boote im Convoi das Floating Village auf dem Tonle Sap ansteuern und allein drei davon sind mit koreanischen Reisegruppen besetzt!
Am Hafen freue ich mich zunaechst, ein Tuk Tuk fuer 1000 Riel (0,20 EUR) zu erwischen. Aber zu frueh gefreut - es stellt sich heraus, dass mir der Preis nur angeboten wurde in der Hoffnung, auch am naechsten Tag mein Fahrer (z. B. zu den Tempeln) sein zu duerfen. Da nutze ich lieber die Gelegenheit und fahre bei einem Englaender mit, der ein Tuk Tuk seines Hotels hat und mein Guesthouse liegt auf dem Weg.
Auf den Geschmack gekommen esse ich heute im "Amok" noch mal Amok - angeblich das beste in Siem Reap. Ich bestelle eine Amok Degustation, bei der 5 verschiedene Amoks im Bananenblatt serviert werden. Sie unterscheiden sich aber nur durch die verschiedenen Fleisch-/Fischsorten und sind weder scharf noch schmeckt man Limettenblaetter raus. Eher enttaeuschend.
Es wird Zeit, dass ich meinen Rucksack packe und vorm Abflug noch mal dusche. Gleich geht's nach Hause und ich muss sagen, dass ich mich freue, Volker wiederzusehen. Die im Internet-Cafe vorm PC Karaokesingenden Asiaten werde ich aber doch ein bisschen vermissen ;-)))
Bis die Tage, liebe Gruesse
und danke fuer die vielen positiven Feedbacks zu meinem Blogg!
Barbara
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Si Phan Don - 4000 Inseln
Montag, 26. März 2007, 16:27
Ganz im Sueden von Laos, wo der Mekong mehrere Kilometer breit ist, stossen zur Trockenzeit unzaehlige Felsen aus dem Wasser - die sogenannten 4000 Inseln.
Beim Bootsanleger in Nakasang traf ich wieder auf Kai, den ich im Bus nach Vang Vieng kennengelernt habe und mit dem ich ein Stueck zusammen gereist bin. Ausserdem kam ich hier mit Ines und Tobias ins Gespraech - einem Paerchen aus Mannheim, das ein Sabattjahr macht und seit August unterwegs ist.
Es gibt ein paar bewohnte Inseln. Don Khong, die recht gross ist und zwei kleinere, ruhigere - Don Det und Don Khon. Wir entschieden uns fuer letztere und Kai und ich sind im Guesthouse Somphamit abgestiegen, wo wir 40.000 Kip pro Zimmer bezahlten. Gleich am Mekong und mit Haengematten auf der Terrasse. Was will man mehr?

So wie das Guesthouse heisst auch der Wasserfall der Insel, der wirklich schoen ist. Aber die Stroemung dort ist zu stark, als dass man dort schwimmen kann. Dafuer gibt es an anderer Stelle einen schoenen Sandstrand und dort kann man schoen schwimmen, kommt auch gut ins Wasser rein und es hat was von einem See an der Stelle. Herrlich.

Die Inseln Don Det und Don Khon sind durch eine alte Eisenbahnbruecke (aus franzoesischer Zeit) verbunden und man kann sie sehr schoen mit dem Fahrrad erkunden.
Ich bin uebrigens froh, auf Don Khon zu wohnen. Auf Don Det steht ein Guesthouse neben dem anderen und jedes Lokal hat grosse gelbe Tafeln mit den gleichen Tourangeboten draussen stehen und man kann davon ausgehen, dass wenn die Inseln ans Stromnetz angeschlossen werden (was laut Reisefuehrer in diesem Jahr passieren soll) wohl das ganze Ufer beleuchtet sein wird wie in Vang Vieng und es Dauerbeschallung geben wird. Auf Don Khon geht es noch gemaechlicher zu. Und es ist auch angenehm, wie der Tourismus in das normale Leben der Inselbewohner eingebunden ist. Und es ist schoen, morgens und abends zu sehen, wie die Frauen in ihren Sarongs mit kleinem Plastikkoerbchen mit Shampoo etc. in den Mekong steigen, um sich dort zu waschen. Faszinierend, welche Rolle der Fluss hier noch im Alltag spielt.


An einem Tag bin ich zum suedlichen Punkt von Don Khon gefahren und habe zurueck einen anderen Weg genommen als hin und er war auch nicht im Plan eingezeichnet... Nach einer Weile kam man an eine Stelle, wo man einen Abgrund ueber eine alte Eisenbahnschiene mit grossen Schritten und das Fahrrad tragend ueberqueren musste. Hier waere ich wohl umgekehrt, aber gluecklicherweise waren 3 Amis (oder Australier oder woher auch immer - 2 Jungs, ein Maedel) vor mir und der eine bot sich an, das Fahrrad fuer mich zu nehmen. Man kommt an eine andere aehnliche Stelle und eine dritte, an der man denkt, dass es nicht weitergeht und die fuer mich zu rutschig war, um gleichzeitig das Fahrrad zu tragen. Gluecklicherweise machte es dem Ami nichts aus, mir jedes Mal zu helfen. Als sich unsere Wege bereits getrennt hatten, kam ich noch an eine Stelle, wo gerade von der einen Seite des Weges zur anderen was abgebrannt wurde und nur ein kleines Stueck dazwischen flammenfrei, wo ich schnell durchgefahren bin. Eine spannende Fahrt....
Donnerstag machten wir zu viert einen Ausflug zum groessten Wasserfall Suedostasiens, dem Khon Pha Pheng. Er ist schon recht gross und es ist beeindruckend, mit welcher Kraft die Wassermassen dort runter schiessen. Dennoch hatte ich mehr erwartet - wahrscheinlich sollte man ihn sich doch lieber kurz nach der Regenzeit anschauen, wenn er noch mehr Wasser hat.
Irriwaddy-Delphine habe ich im Mekong auch gesehen, leider nicht zum Greifen nah.
Ich hatte schon gedacht, ich koennte sagen, dass ich in Laos nicht einer einzigen Kakerlake begegnet bin. Aber an einem Abend sah ich gerade noch eine weghuschen als ich im Bad das Licht anmachte. Und eines Morgens lag eine auf dem Ruecken auf dem Boden meines Schlafzimmers. Uuuuuuuh! Zum Glueck kleiner als erwartet. Und ich hatte ein Moskitonetz ueber dem Bett, das mich beschuetzt hat... Die auf dem Boden liegende habe ich mit meinem FlipFlop ueber die Veranda quer durch den Garten geschossen....
Ich haette noch eine Weile auf den Inseln abhaengen koennen. Die Landschaft ist total schoen - viele Palmen und die Felsen im Mekong wirken sehr bizarr und spektakulaer und es macht Spass, hier mit dem Boot durchzufahren. Auf den Inseln geht es NOCH langsamer zu als ohnehin schon in Laos und die Zubereitung eines einfachen Gartensalates kann hier schon mal 50 Minuten dauern. Fuer Kinder erscheint es wie das Paradies und alles ist sehr, sehr entspannt. Rechnen ist hier allerdings ein Problem und moeglicherweise liegt es daran, dass die Menschen viel zu wenig mit Geld zu tun haben - einen Markt gibt es auch nicht und jeder hat ein kleines Gaertchen. Da man in Laos fuer die Schule bezahlen muss, wird vermutlich auch nicht jedes Kind einer Familie dorthin geschickt. Daher sollte man auch nicht erwarten, dass die Bedienung lesen kann. Dafuer sind aber alle sehr liebenswert und die Frauen wirken kindlich und albern viel rum. Hier geht es sehr unbeschwert zu.
Es gibt ein bei Kindern in Laos beliebtes Spiel, bei dem sie sich mit ihren Flip Flops bewerfen und das ein wenig wie Voelkerball anmutet, dessen Regeln ich aber nicht durchschaue. In der Mitte sitzt ein Kind mit einem Stock, auf den die Schlappen "aufgespiest" werden und ich weiss weder, wann sie darauf kommen noch wann alle Schuhe wieder ins Spiel gebracht werden. Wird in jeder Pause gespielt und am Wochenende trifft man sich bereits morgens.
Samstag bin ich mit Ines und Tobias nach Champasak gefahren. Eine huebsche kleine Stadt, die sich kilometerlang an einer Strasse langzieht. Viele alte heruntergekommene Kolonialbauten aber mit Gaerten und vielen Blumenkuebeln und somit sehr gruen. Abends war beim Tempel eine Art Jahrmarkt. Unter anderem Ballonschiessen fuer Kinder und ein handbetriebenes Karussel. Allerliebst! Und es ist so schoen, das Glaenzen in den Kinderaugen zu sehen, die mit so einfachen Mitteln gluecklich zu machen sind.
Sonntag ging's dann fuer mich zurueck nach Pakse - zusammen mit zwei franzoesisch sprachigen Schweizerinnen per Boot. Auf Empfehlung von Ines war ich hier bei einem laotischen Friseur zur Gesichtsmassage und Haare waschen. Das Personal unterhielt sich offenbar ueber mich und schien sich lustig zu machen. Wahrscheinlich wurden dort ausschliesslich die in Asien so beliebten Whitening-Produkte benutzt und sie wunderten sich, was ich damit will, wo ich doch eh so weiss bin ;-)
Ich musste mich in einen mit rotem Kunstleder bezogenen Liegestuhl legen und bekam dann nacheinander verschiedene Pasten, Peeling und so weiter einmassiert und wieder abgewischt...mag vielleicht 'ne Stunde gedauert haben und tat sehr gut! Zum Schluss gab's noch eine Mottmaske und waehrend diese einwirkte wurden mir die Haare gewaschen und der Kopf massiert. Herrlich! Anschliessend wurden mir die Haare noch gefoehnt und ich konnte zum Glueck verhindern, dass sie da mit dem Glaetteisen dran gehen. Nach der ganzen Prozedur fuehlten sich meine Haare schoen seidig an und die Damen freuten sich, dass ich so zufrieden war und verabschiedeten mich mit ganz grossem Brimborium. Zu niedlich. Verirren sich wohl nicht so viele Touristinnen hin und ich glaube ich wurde sogar fotografiert wie ich da in dem "Behandlungsstuhl" lag. Es blitzte ploetzlich und meine Masseurin sagte etwas mit "thai huup", was das laotische Wort fuer fotografieren ist. Als ich zur Seite blinzelte sah ich einen jungen Laoten mit grosser Tasche... Wie angenehm, wenn es auch mal andersrum ist ;-)
Heute bin ich in Siem Reap, Kambodscha angekommen und morgen starte ich mit der Besichtigung der Tempel von Angkor... Ich fuerchte, meine Filme reichen nicht aus - aber hier sollte es mir gelingen, Nachschub zu bekommen. Hopefully!
Apropos Fotos: die zum heutigen Bericht werden nachgereicht...
Lieben Gruss, Barbara
Beim Bootsanleger in Nakasang traf ich wieder auf Kai, den ich im Bus nach Vang Vieng kennengelernt habe und mit dem ich ein Stueck zusammen gereist bin. Ausserdem kam ich hier mit Ines und Tobias ins Gespraech - einem Paerchen aus Mannheim, das ein Sabattjahr macht und seit August unterwegs ist.
Es gibt ein paar bewohnte Inseln. Don Khong, die recht gross ist und zwei kleinere, ruhigere - Don Det und Don Khon. Wir entschieden uns fuer letztere und Kai und ich sind im Guesthouse Somphamit abgestiegen, wo wir 40.000 Kip pro Zimmer bezahlten. Gleich am Mekong und mit Haengematten auf der Terrasse. Was will man mehr?

So wie das Guesthouse heisst auch der Wasserfall der Insel, der wirklich schoen ist. Aber die Stroemung dort ist zu stark, als dass man dort schwimmen kann. Dafuer gibt es an anderer Stelle einen schoenen Sandstrand und dort kann man schoen schwimmen, kommt auch gut ins Wasser rein und es hat was von einem See an der Stelle. Herrlich.

Die Inseln Don Det und Don Khon sind durch eine alte Eisenbahnbruecke (aus franzoesischer Zeit) verbunden und man kann sie sehr schoen mit dem Fahrrad erkunden.
Ich bin uebrigens froh, auf Don Khon zu wohnen. Auf Don Det steht ein Guesthouse neben dem anderen und jedes Lokal hat grosse gelbe Tafeln mit den gleichen Tourangeboten draussen stehen und man kann davon ausgehen, dass wenn die Inseln ans Stromnetz angeschlossen werden (was laut Reisefuehrer in diesem Jahr passieren soll) wohl das ganze Ufer beleuchtet sein wird wie in Vang Vieng und es Dauerbeschallung geben wird. Auf Don Khon geht es noch gemaechlicher zu. Und es ist auch angenehm, wie der Tourismus in das normale Leben der Inselbewohner eingebunden ist. Und es ist schoen, morgens und abends zu sehen, wie die Frauen in ihren Sarongs mit kleinem Plastikkoerbchen mit Shampoo etc. in den Mekong steigen, um sich dort zu waschen. Faszinierend, welche Rolle der Fluss hier noch im Alltag spielt.


An einem Tag bin ich zum suedlichen Punkt von Don Khon gefahren und habe zurueck einen anderen Weg genommen als hin und er war auch nicht im Plan eingezeichnet... Nach einer Weile kam man an eine Stelle, wo man einen Abgrund ueber eine alte Eisenbahnschiene mit grossen Schritten und das Fahrrad tragend ueberqueren musste. Hier waere ich wohl umgekehrt, aber gluecklicherweise waren 3 Amis (oder Australier oder woher auch immer - 2 Jungs, ein Maedel) vor mir und der eine bot sich an, das Fahrrad fuer mich zu nehmen. Man kommt an eine andere aehnliche Stelle und eine dritte, an der man denkt, dass es nicht weitergeht und die fuer mich zu rutschig war, um gleichzeitig das Fahrrad zu tragen. Gluecklicherweise machte es dem Ami nichts aus, mir jedes Mal zu helfen. Als sich unsere Wege bereits getrennt hatten, kam ich noch an eine Stelle, wo gerade von der einen Seite des Weges zur anderen was abgebrannt wurde und nur ein kleines Stueck dazwischen flammenfrei, wo ich schnell durchgefahren bin. Eine spannende Fahrt....
Donnerstag machten wir zu viert einen Ausflug zum groessten Wasserfall Suedostasiens, dem Khon Pha Pheng. Er ist schon recht gross und es ist beeindruckend, mit welcher Kraft die Wassermassen dort runter schiessen. Dennoch hatte ich mehr erwartet - wahrscheinlich sollte man ihn sich doch lieber kurz nach der Regenzeit anschauen, wenn er noch mehr Wasser hat.
Irriwaddy-Delphine habe ich im Mekong auch gesehen, leider nicht zum Greifen nah.
Ich hatte schon gedacht, ich koennte sagen, dass ich in Laos nicht einer einzigen Kakerlake begegnet bin. Aber an einem Abend sah ich gerade noch eine weghuschen als ich im Bad das Licht anmachte. Und eines Morgens lag eine auf dem Ruecken auf dem Boden meines Schlafzimmers. Uuuuuuuh! Zum Glueck kleiner als erwartet. Und ich hatte ein Moskitonetz ueber dem Bett, das mich beschuetzt hat... Die auf dem Boden liegende habe ich mit meinem FlipFlop ueber die Veranda quer durch den Garten geschossen....
Ich haette noch eine Weile auf den Inseln abhaengen koennen. Die Landschaft ist total schoen - viele Palmen und die Felsen im Mekong wirken sehr bizarr und spektakulaer und es macht Spass, hier mit dem Boot durchzufahren. Auf den Inseln geht es NOCH langsamer zu als ohnehin schon in Laos und die Zubereitung eines einfachen Gartensalates kann hier schon mal 50 Minuten dauern. Fuer Kinder erscheint es wie das Paradies und alles ist sehr, sehr entspannt. Rechnen ist hier allerdings ein Problem und moeglicherweise liegt es daran, dass die Menschen viel zu wenig mit Geld zu tun haben - einen Markt gibt es auch nicht und jeder hat ein kleines Gaertchen. Da man in Laos fuer die Schule bezahlen muss, wird vermutlich auch nicht jedes Kind einer Familie dorthin geschickt. Daher sollte man auch nicht erwarten, dass die Bedienung lesen kann. Dafuer sind aber alle sehr liebenswert und die Frauen wirken kindlich und albern viel rum. Hier geht es sehr unbeschwert zu.
Es gibt ein bei Kindern in Laos beliebtes Spiel, bei dem sie sich mit ihren Flip Flops bewerfen und das ein wenig wie Voelkerball anmutet, dessen Regeln ich aber nicht durchschaue. In der Mitte sitzt ein Kind mit einem Stock, auf den die Schlappen "aufgespiest" werden und ich weiss weder, wann sie darauf kommen noch wann alle Schuhe wieder ins Spiel gebracht werden. Wird in jeder Pause gespielt und am Wochenende trifft man sich bereits morgens.
Samstag bin ich mit Ines und Tobias nach Champasak gefahren. Eine huebsche kleine Stadt, die sich kilometerlang an einer Strasse langzieht. Viele alte heruntergekommene Kolonialbauten aber mit Gaerten und vielen Blumenkuebeln und somit sehr gruen. Abends war beim Tempel eine Art Jahrmarkt. Unter anderem Ballonschiessen fuer Kinder und ein handbetriebenes Karussel. Allerliebst! Und es ist so schoen, das Glaenzen in den Kinderaugen zu sehen, die mit so einfachen Mitteln gluecklich zu machen sind.
Sonntag ging's dann fuer mich zurueck nach Pakse - zusammen mit zwei franzoesisch sprachigen Schweizerinnen per Boot. Auf Empfehlung von Ines war ich hier bei einem laotischen Friseur zur Gesichtsmassage und Haare waschen. Das Personal unterhielt sich offenbar ueber mich und schien sich lustig zu machen. Wahrscheinlich wurden dort ausschliesslich die in Asien so beliebten Whitening-Produkte benutzt und sie wunderten sich, was ich damit will, wo ich doch eh so weiss bin ;-)
Ich musste mich in einen mit rotem Kunstleder bezogenen Liegestuhl legen und bekam dann nacheinander verschiedene Pasten, Peeling und so weiter einmassiert und wieder abgewischt...mag vielleicht 'ne Stunde gedauert haben und tat sehr gut! Zum Schluss gab's noch eine Mottmaske und waehrend diese einwirkte wurden mir die Haare gewaschen und der Kopf massiert. Herrlich! Anschliessend wurden mir die Haare noch gefoehnt und ich konnte zum Glueck verhindern, dass sie da mit dem Glaetteisen dran gehen. Nach der ganzen Prozedur fuehlten sich meine Haare schoen seidig an und die Damen freuten sich, dass ich so zufrieden war und verabschiedeten mich mit ganz grossem Brimborium. Zu niedlich. Verirren sich wohl nicht so viele Touristinnen hin und ich glaube ich wurde sogar fotografiert wie ich da in dem "Behandlungsstuhl" lag. Es blitzte ploetzlich und meine Masseurin sagte etwas mit "thai huup", was das laotische Wort fuer fotografieren ist. Als ich zur Seite blinzelte sah ich einen jungen Laoten mit grosser Tasche... Wie angenehm, wenn es auch mal andersrum ist ;-)
Heute bin ich in Siem Reap, Kambodscha angekommen und morgen starte ich mit der Besichtigung der Tempel von Angkor... Ich fuerchte, meine Filme reichen nicht aus - aber hier sollte es mir gelingen, Nachschub zu bekommen. Hopefully!
Apropos Fotos: die zum heutigen Bericht werden nachgereicht...
Lieben Gruss, Barbara
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Bolaven-Plateau
Montag, 19. März 2007, 14:41
Heute Morgen bei der Bank war's wieder herrlich... Das dauert hier ja immer etwas laenger, aber heute war's wirklich unglaublich. Ich habe Travellercheques eingeloest und musste dafuer natuerlich ein Formular ausfuellen (meine Passnummer kenne ich inzwischen auswaendig), aber die Dame von der Bank hat dann noch mal zusaetzlich 3 (in Worten drei) ausgefuellt... Mit dem ganzen Papierkram begleitete sie mich dann zur Kasse, wo der Kassierer auch noch mal ausfuellte und alle 5 Sachen abstempelte, bevor ich mein Geld bekam... Dennoch war ich nicht die Letzte, die im Buero von Greendiscovery ankam - ein Italiener wollte auch Geld tauschen und hat dies mit seiner Kreditkarte versucht. Das konnte er gleich ganz vergessen... Pakse ist halt nicht Vientiane.
Um 9:10 Uhr starteten wir dann unsere Tour zum Bolaven-Plateau - ein israelisches Paar, der Italiener, ich und ein Guide. 20 US-Dollar pro Person - dies ist eigentlich der Preis, wenn mind. 5 Personen teilnehmen, aber dann wird mit Minibus gefahren. Wir fuhren stattdessen mit Tuk Tuk/Songtaew und haben deshalb einen Nachlass bekommen.
Zunaechst ging es auf eine Tee- und Kaffeeplantage und wir bekamen ein wenig ueber die Herstellung erzaehlt. Allerdings trugen die Kaffeebaeume jetzt keine Bohnen mehr.
Danach ging's zu einem Zwillingswasserfall (Tad Fan) und vom Aussichtspunkt wanderten wir zur Fallstufe. Der Weg war teilweise sehr steil und man musste sich an den Wurzeln festhalten. Weiter ging's zum Tad Yeuang Wasserfall, wo man auch baden konnte. Inzwischen hatte es zu regnen angefangen (in Pakse war heute kein Regen, wie ich spaeter erfahren habe), aber das Bad im Pool des Wasserfalls war dennoch herrlich!
Danach gab's Lunch und es fing staerker zu regnen an und dort in der Hoehe wurde mir in den nassen Sachen dann auch ziemlich kalt!
Als der Regen weniger wurde fuhren wir nach Pakxong auf den Markt. Unterscheidet sich nicht sehr von den Maerkten, die ich bisher hier gesehen habe...
In stroemendem Regen in dem seitlich offenen Gefaehrt ging es noch in ein Dorf das von der ethnischen Gruppe Katou bewohnt wird. Hier wohnen ca. 15 Leute (es waren aber nur wenige da), davon etwa 10 Kinder. Sehr bizarr: Hier gibt es ein Haus, in dem Frauen wohnen und in dem Haus gibt es ein Loch, durch das ein Mann von aussen seine Hand stecken kann und wenn sie heiss ist und der Frau gefaellt, die sie erfuehlt, dann kommt sie raus und sie gehen zusammen in eine Art Baumhaus... Und dieses Baumhaus ist sehr schwer zu bauen und ein Mann, der dazu in der Lage ist, kann 15 mal heiraten!
Das Volk glaubt an Geister und man sollte vorsichtig sein, denn wenn man einen Fehler begeht, dann kann es sein, dass man eine Kuh geben muss, um die Geister zu besaenftigen... Na, wir haben uns zum Glueck nix zu Schulden kommen lassen.
Danach noch ein letzter Wasserfall und zurueck nach Pakse.
Inzwischen kam auch wieder die Sonne raus und es war ein sehr schoenes Licht! Heute habe ich uebrigens viele Fotos gemacht, aber vergessen, welche mit der Digicam zu schiessen...
Eben habe ich mein Flugticket nach Siem Reap gebucht. Nachdem ich mich nun auf den 27. festgelegt hatte war der Termin ausgerechnet ausgebucht. Blieb zu entscheiden, ob ich am 28. fliege, wie urspruenglich geplant, oder aber bereits am 26. Maerz. Ich denke, ich mache lieber einen Tag laenger in Angkor und kann es dort ganz ruhig angehen lassen - denn auf den Inseln ist nicht viel zu tun und so kann ich mich auch bei einem Tag weniger dort sehr gut erholen. Nun haette ich eigentlich doch genug Zeit gehabt, auf dem Landweg in Kambodscha einzureisen - was nur umstaendlich ueber Phnom Penh (wenn das jetzt mal richtig geschrieben ist...) moeglich ist. Aber da ich kein Visa fuer Kambodscha habe und man es dort nicht bei Einreise ueber Land erhaelt bleibt es halt beim Flug... Wobei mir der Israeli heute noch gesagt hat, dass es die Nikon D2x in Phnom Penh fuer ca. 1200 US-Dollar (oder so aehnlich) gibt (und er meinte das Original, nicht das Fake).... ;-)) - na waere mir aber dort eh zu heikel, nicht doch ein Fake zu erwischen...
Ob ich mich von den Inseln melde, weiss ich noch nicht - dort soll das Internet annaehernd 10 mal soviel kosten wie hier....
In Cambodia wird es dann sicher wieder guenstiger sein und ich mich auf jeden Fall wieder melden - wenn ich abends nicht tot umfalle nach dem Tempelmarathon...
Heute in 2 Wochen lande ich, dann sind es zuhause hoffentlich ueber 20 Grad bei Sonnenschein....
Bis dahin, liebe Gruesse,
Barbara
Um 9:10 Uhr starteten wir dann unsere Tour zum Bolaven-Plateau - ein israelisches Paar, der Italiener, ich und ein Guide. 20 US-Dollar pro Person - dies ist eigentlich der Preis, wenn mind. 5 Personen teilnehmen, aber dann wird mit Minibus gefahren. Wir fuhren stattdessen mit Tuk Tuk/Songtaew und haben deshalb einen Nachlass bekommen.
Zunaechst ging es auf eine Tee- und Kaffeeplantage und wir bekamen ein wenig ueber die Herstellung erzaehlt. Allerdings trugen die Kaffeebaeume jetzt keine Bohnen mehr.
Danach ging's zu einem Zwillingswasserfall (Tad Fan) und vom Aussichtspunkt wanderten wir zur Fallstufe. Der Weg war teilweise sehr steil und man musste sich an den Wurzeln festhalten. Weiter ging's zum Tad Yeuang Wasserfall, wo man auch baden konnte. Inzwischen hatte es zu regnen angefangen (in Pakse war heute kein Regen, wie ich spaeter erfahren habe), aber das Bad im Pool des Wasserfalls war dennoch herrlich!
Danach gab's Lunch und es fing staerker zu regnen an und dort in der Hoehe wurde mir in den nassen Sachen dann auch ziemlich kalt!
Als der Regen weniger wurde fuhren wir nach Pakxong auf den Markt. Unterscheidet sich nicht sehr von den Maerkten, die ich bisher hier gesehen habe...
In stroemendem Regen in dem seitlich offenen Gefaehrt ging es noch in ein Dorf das von der ethnischen Gruppe Katou bewohnt wird. Hier wohnen ca. 15 Leute (es waren aber nur wenige da), davon etwa 10 Kinder. Sehr bizarr: Hier gibt es ein Haus, in dem Frauen wohnen und in dem Haus gibt es ein Loch, durch das ein Mann von aussen seine Hand stecken kann und wenn sie heiss ist und der Frau gefaellt, die sie erfuehlt, dann kommt sie raus und sie gehen zusammen in eine Art Baumhaus... Und dieses Baumhaus ist sehr schwer zu bauen und ein Mann, der dazu in der Lage ist, kann 15 mal heiraten!
Das Volk glaubt an Geister und man sollte vorsichtig sein, denn wenn man einen Fehler begeht, dann kann es sein, dass man eine Kuh geben muss, um die Geister zu besaenftigen... Na, wir haben uns zum Glueck nix zu Schulden kommen lassen.
Danach noch ein letzter Wasserfall und zurueck nach Pakse.
Inzwischen kam auch wieder die Sonne raus und es war ein sehr schoenes Licht! Heute habe ich uebrigens viele Fotos gemacht, aber vergessen, welche mit der Digicam zu schiessen...
Eben habe ich mein Flugticket nach Siem Reap gebucht. Nachdem ich mich nun auf den 27. festgelegt hatte war der Termin ausgerechnet ausgebucht. Blieb zu entscheiden, ob ich am 28. fliege, wie urspruenglich geplant, oder aber bereits am 26. Maerz. Ich denke, ich mache lieber einen Tag laenger in Angkor und kann es dort ganz ruhig angehen lassen - denn auf den Inseln ist nicht viel zu tun und so kann ich mich auch bei einem Tag weniger dort sehr gut erholen. Nun haette ich eigentlich doch genug Zeit gehabt, auf dem Landweg in Kambodscha einzureisen - was nur umstaendlich ueber Phnom Penh (wenn das jetzt mal richtig geschrieben ist...) moeglich ist. Aber da ich kein Visa fuer Kambodscha habe und man es dort nicht bei Einreise ueber Land erhaelt bleibt es halt beim Flug... Wobei mir der Israeli heute noch gesagt hat, dass es die Nikon D2x in Phnom Penh fuer ca. 1200 US-Dollar (oder so aehnlich) gibt (und er meinte das Original, nicht das Fake).... ;-)) - na waere mir aber dort eh zu heikel, nicht doch ein Fake zu erwischen...
Ob ich mich von den Inseln melde, weiss ich noch nicht - dort soll das Internet annaehernd 10 mal soviel kosten wie hier....
In Cambodia wird es dann sicher wieder guenstiger sein und ich mich auf jeden Fall wieder melden - wenn ich abends nicht tot umfalle nach dem Tempelmarathon...
Heute in 2 Wochen lande ich, dann sind es zuhause hoffentlich ueber 20 Grad bei Sonnenschein....
Bis dahin, liebe Gruesse,
Barbara
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