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Mekong-Fahrt Houay Xai - Luang Prabang
Samstag, 10. März 2007, 17:41

Merkt Euch: In Laos faerht man nicht los bevor man nicht voll besetzt ist... Ich hatte mein Bootsticket bei Bo Sapphire gebucht und man sollte um 9:30 Uhr dort sein, um mit dem Tuk Tuk zum Bootsanleger zu fahren. Wir waren aber nur zu viert (Tuk Tuk wird hier das genannt, was man aus Thailand eher als Songthew kennt und worauf 8 Personen Platz haben). Es dauerte etwas, bis sich herauskristallisierte, dass schraeg gegenueber 3 Japaner gebucht hatten und wir mit ihnen gemeinsam ein Tuk Tuk nutzten... Am Buero vorm Bootsanleger wurden dann erstmal unsere Paesse eingesammelt und irgendwann bekamen wir dann tatsaechlich unsere Bootstickets. Darauf waren Bootnummer und Sitznummer notiert. Es sollte Boot Nummer 8 sein. Als wir unten ankamen hiess es dann, dass Nummer 8 heute nicht faehrt, dies aber kein Problem sei und man in das bereitstehende Boot einsteigen koennte. Erstmal skeptisch sein... und dann doch einsteigen... ;-))
Die Rucksaecke wurden direkt einkassiert und ich habe gar nicht mitbekommen, wo meiner deponiert wurde. Ich konnte eine (kleine, harte) Bank in der 2. Reihe (weit weg vom lauten Motor) ergattern und ich weiss gar nicht, wei es mir gelungen ist, diese fuer mich allein zu behalten. Denn es kamen immer noch Fahrgaeste hinzu und es wurde sehr voll. Um 11:40 Uhr fuhren wir endlich los.
Ich hoerte Musik auf meinem iPod und war nun wirklich froh, ihn mitgenommen zu haben (ich hatte ihn hier bislang noch nicht genutzt und trotzdem war der Akku schwach). Mit Musik im Ohr auf dem Fluss (der uebersetzt soviel wie 'Mutter aller Wasser' bedeutet) hatte es etwas Meditatives, ich hielt den Kopf raus, spuerte den Fahrtwind und fuehlte eine tiefe Zufriedenheit.
Teilweise fahren wir im Zickzack um Sandbaenken und bizarren Felsformationen und auch kleinen Stromschnellen auszuweichen. Am Ufer sind haeufig Menschen, die ihren taeglichen Verrichtugen nachgehen: Fischen, Waesche waschen, Algen sammeln, Gold suchen (ganz selten wird wohl tatsaechlich was gefunden!), baden... Und immer wieder wird uns zugewunken.
Wer in Houay Xai nicht genug Proviant gekauft hatte (ueberall bekommt man Baguette), hatte nach ca. 1,5 Stunden die Gelegenheit. Da machte das Boot einen Stop und es kamen Frauen und Kinder mit Waeschekoerben voll Getraenken, Obst, Chips, Sandwiches etc. an Bord.
Im Loose steht, dass man in Pakbeng vor Dieben aufpassen soll und es wurde gluecklicherweise auch am Anfang der Bootsfahrt darauf hingewiesen, sein Gepaeck nicht aus der Hand zu geben. Wir kamen zum Sonnenuntergang in Pakbeng an und mussten zwischen 2 Booten einparken, so dass in unseres kaum mehr Licht fiel. Und es wurde zunehmend dunkler und ich hatte keine Ahnung, wo mein Rucksack war. Ich nahm an, dass er unter den Holzplanken im vorderen Bereich war und wartete erstmal ab, bis das Gepaeck, das darauf lag, ausgegeben war.
Kaum dass wir angekommen waren, wimmelte es auf dem Boot von jungen maennlichen Lao...
Inzwischen hatte ich meine Taschenlampe rausgeholt (die ich gluecklicherweise morgens noch mit frischer Batterie versorgt hatte) und musste feststellen, dass mein Rucksack auch nicht unter den Planken war. Auf meine Frage hin sagte mir aber einer der Bootsleute, dass auch hinten noch Gepaeck sei. Wohin ich ihm dann den Weg leuchtend folgte, um festzustellen, dass da nix mehr war - und vor allem nicht mein Rucksack. Ich war schon etwas verzweifelt...da sah ich ihn auf dem Ruecken eines dieser Laoten, die an Bord gekommen waren und bat ihn (weniger freundlich) ihn mir zu geben. Grosse Erleichterung! Ich war mir wirklich nicht sicher, ob er ihn nur gegen ein kleines Entgelt hochtragen wollte oder aber an sich nehmen...
Wir hielten uebrigens nicht wirklich an einem Bootsanleger, der diesen Namen verdient haette, sondern mussten im Dunkeln mit schwerem Gepaeck einen steilen sandigen
Huegel erklimmen. Danach habe ich ordentlich geschnauft (eine gute Entscheidung, das Trekking nicht zu machen ;-)) )
Das von mir favorisierte Guesthouse war voll und ich habe mich dann fuer das Vatsana entschieden. 55.000 Kip - ca. 4,50 EUR. Klein und einfach und mit zu teilendem Bad (wobei das andere Zimmer im Erdgeschoss nicht belegt zu sein schien) mit Hocktoilette und Dusche, aber ohne Waschbecken. Aber ist ja nur fuer eine Nacht....
Viel tun kann man nicht in Pakbeng. Ich war indisch essen und habe mich dann fuer eine Massage entschieden. Ich hatte gelesen, die Lao Massage sei sanfter als die Thai Massage (die ich in Thailand nie genommen habe - da habe ich immer nur eine Oelmassage machen lassen)... Es war allerdings sehr schmerzvoll und ich weiss nicht, wie tief sie ihre Finger in meine Beine gebohrt hat.... Ich glaube, ich war kurz davor, die Masseurin zu treten. Ich dachte, meine Oberschenkel muessten am naechsten Tag gruen und blau sein, aber gestern Morgen hat man noch nix gesehen. Inzwischen aber sieht man eine Reihe kleiner blaue Flecke aufgereiht.... Eine traditionelle Massage werde ich mich hier also nicht mehr trauen, machen zu lassen.... 5 US-Dollar hat der 'Spass' fuer eine Stunde gekostet.
Pakbeng hat uebrigens keinen Strom, so dass von Sonnenuntergang bis ca. 22 Uhr Generatoren laufen und man folglich nur abends warmes Wasser hat. In meinem Guesthouse ging der Generator kurz vor 23 Uhr aus. So musste ich wenigstens nicht wieder mit Taschenlampe lesen - war eh hundemuede...
Auf dem Boot hatten sie gesagt, dass sie am naechsten Morgen um 8 Uhr losfahren wuerden, im Guesthouse sagen sie , das Boot faehrt um 9 Uhr. Eine Masche, dass man das Boot verpasst und eine Nacht laenger bleiben muss??? So steht es im Reisefuehrer und dass die Boote von hier puenktlich fahren. Also bin ich lieber zeitig da. Bestelle nach einer Nacht mit seltsamen Traeumen und mich um ca. 4 Uhr oder so weckenden Huehnern lecker fluffigen Bananapancake zum Fruehstueck und 2 belegte Baguettes zum Mitnehmen.
Am 'Bootsanleger' erneut Verwirrung: es ist nicht das gleiche Boot wie tags zuvor.... Egal... Same same but different... Und das schoene: es hat nicht nur diese harten Baenke (die hier aber immerhin Polster aufliegen haben) sondern auch Autositze - von denen ich einen ergatter und mit einem Franzosen teile, der beim gleichen Buero gebucht hatte wie ich.
Die Landschaft ist aehnlich wie gestern und ich nutze die Fahrt ein wenig, um Schlaf nachzuholen.
Traurig ist, dass die Lao den Muell da wegwerfen, wo er gerade entsteht (das war bei den Busfahrten schon auffaellig, wo sie ihren Abfall einfach aus dem Fenster werfen) und so schwimmt recht viel Abfall auf dem Mekong herum. Ab und zu treibt auch schon mal ein totes Tier vorbei... Einmal war es sicher ein Hund, sonst koennten es auch Schweine gewesen sein.
An den zahlreichen Sandstraenden sind Gaerten angelegt mit Nutzpflanzen wie z. B. Bohnen. Aber auch viele Erdnussbeete. Obwohl unser deutsches Wort ja deutlich macht, dass sie nicht auf Baeumen wachsen, habe ich mir nie klar gemacht, dass sie wie Kartoffeln in der Erde gedeihen.
Gegen 17 Uhr kommen wir in Luang Prabang an und es ist also noch hell, ich habe diesmal aufgepasst, wo mein Rucksack hingebracht wurde und der Aufstieg ist auch nicht so dramatisch wie in Pakbeng.

Ich checke im kleineren Haus vom Tum Tum Cheng Guesthouse ein, wo ich 20 US-Dollar pro Nacht bezahle. Ein vielfaches von dem, was ich bislang auf meiner Reise fuer die Zimmer bezahlt habe - aber ich wusste vorher, dass ich mir hier ein richtiges Wohlfuehlzimmer goennen moechte, zumal ich 5 Naechte bleiben moechte und solche Zimmer in den naechsten Orten schwer zufinden sein duerften. Es ist liebevoll eingerichtet und besonders freue ich mich ueber die Nachttischlampe, so dass ich nicht mehr aufstehen muss, wenn ich abends im Bett noch lese ;-)
Im Foyer gibt es ein Sofa mit vielen Kissen, wo Info-Flyer und Zeitschriften ausliegen. Ausserdem ist hier ein grosser Tisch mit mehreren Stuehlen und man kann sich den ganzen Tag ueber Kaffee oder Tee kochen oder aber seine Trinkwasserflasche an einem Spender auffuellen.
Nach einer Dusche begebe ich mich in die Sisavangvong Road, wo sich nette Lokale und schoene (nicht billige) Laeden aneinanderreihen und wo auch der abendliche Hmong-Markt (Hmong = eine der Ethnien in Laos) mit schoenem Kunsthandwerk und Textilien stattfindet. Die Staende bieten allerdings alle das gleiche an, so dass sich das Angebot staendig wiederholt.

Gegessen wird heute in einer Seitengasse an einem vegetarischen Strassenbuffett, wo man sich fuer 5000 Kip (das sind nicht mal 0,50 EUR) einen Teller voll machen kann.
Danach schaue ich mich einfach noch ein bisschen in der Gegend um.
Luang Prabang ist sehr touristisch aber auch wirklich pretty! Eine kleine Puppenstube und man spuert den franzoesischen Einschlag. Mir gefaellt es hier....
Und es gibt keine Haehne, die mich wecken!!! Stattdessen sind es um 4 Uhr morgens die Trommeln der Moenche, die meinem Guesthouse seinen Namen geben.... War wohl etwas zu leichtsinnig, ohne Ohropax zu schlafen... (Danke Kathrin fuer den Tipp, die soften zu nehmen - langsam komme ich klar ;-)) )
Heute zunaechst leckeres Fruehstueck in JoMa's Bakery - von zwei Kanadiern gefuehrt. Frisches Obst mit Joghurt (!) und homemade Knuspermuesli. Mmmmmh...und dazu einen Bananen-Shake. Fuer immerhin 3,50 US-Dollar.
So gestaerkt geht es auf den Thalat Tha Heua, den Markt. Hier sind seltsamerweise fast keine Touristen - oder kommen die spaeter?
Auf dem Markt gibt es Obst, Gemuese, viele Kraeuter, Fisch (frisch und getrocknet), Fleisch (auf dem viele Fliegen sitzen, die von den Verkaeuferinnen verscheucht werden) - mit Augen... Man bekommt hier auch Rinderbeine und Schwaenze einzeln zu kaufen... und Fledermaeuse, Ratten, noch zappelnde Froesche.... Uuuuaaaaah!
Ich mache lieber nur Fotos und hole mir stattdessen 2 kleine unfrittierte Fruehlingsrollen fuer nicht mal 0,20 EUR.
Luang Prabang ist uebrigens sehr ueberschaubar, man sieht die Leute staendig wieder und auch Damien (mein Sitznachbar aus dem Boot) treffe ich mehrmals.
Ich besteige heute den Phousi, Tempellandschaft und schoener Aussichtspunkt zugleich. Hier mache ich auch endlich viele Fotos... Danach latsche ich einfach noch rum und esse an einem Seerosenteich bei einem Thai zu mittag.
Danach noch ein paar Tempel - man wird in der Tat haeufig von jungen Moenchen angesprochen, die ihr Englisch trainieren wollen und einer kann sogar ein paar Floskeln Deutsch ;-)
Die Temperaturen sind hier uebrigens hoeher und ich brauche am Abend keine Jacke mehr...
Gegessen habe ich im Tum Tum Cheng Bamboo Restaurant, um mir einen Einblick zu verschaffen, was mich am Montag beim Kochkurs erwartet. Heute sogar mit Vorspeise, weil ich endlich Khaipen - getrocknete Algenplatten mit Knoblauch und Sesam bestreuht und dann friettiert - probieren wollte. Koestlich! Ehrlich!
Hier ist nun Feierabend.... Also sehe ich zu, dass ich hier raus komme....
Bis die Tage....
Barbara
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Zurueck in Houay Xai
Mittwoch, 7. März 2007, 16:52
Auf meiner Radtour am Montag habe ich zunaechst das Boat Landing Guesthouse am Nam Tha River angesteuert. Es soll das beste Restaurant des Nordens sein und serviert ausgewaehlte laotische Speisen - teilweise fuer 12 Dollar, wobei es sich aber eher um Menues zu handeln scheint. Ich entscheide mit stattdessen fuer eine Kleinigkeit: eine Chilipaste, von der mehrere verschiedene auf der Karte stehen und die es von scharf bis suess gibt. Ich nehme eine mit Lemon Balm, die eher mild aber lecker wuerzig ist. Dazu gibt's Klebreis, der darin gedippt wird. Zusammen mit Wasser habe ich ca. 1 Euro bezahlt.
Dann geht's weiter ueber den Fluss - ueber eine hoelzerne, abenteuerlich wirkende Bruecke. Die Tour fuehrt mich auf rotem Schotter durch verschiedene Doerfer aus Bambushuetten die auf Pfaehlen gebaut sind, an gruenen Reisfeldern und Gemuesegaerten vorbei, vielen winkenden und gruessenden Kindern... Die im Reisefuehrer erwaehnten Seidenweberinnen (die gleich im ersten Dorf sein sollten) habe ich leider nicht gesehen. Und spaeter mag ich vielleicht mal falsch abgebogen sein, denn eine Stelle, wo ich den Fluss durchwaten musste, kam nicht. Wo ich auch nicht so scharf drauf war - Blutegel??? Andererseits bin ich letztendlich schon durch die Doerfer gekommen, die erwaehnt wurden - vielleicht gibt's also inzwischen eine Bruecke, die der Reisefuehrer noch nicht kennt? Egal - auf jeden Fall war ich froh, als ich auf eine befestigte Strasse mit dem Hinweis nach Luang Namtha kam, so dass ich wusste, dass ich auf jeden Fall wieder dahin zurueck komme, wo ich herkam.
Auf dem Weg gab's noch einen kleinen Unfall. Drei Jungs ueberholten mich mit ihren Fahrraedern und gruessten mit Sabaidee und winkten und freuten sich, als ich ihren Gruss erwiderte - so dass der kleinste von ihnen nicht auf den Weg geachtet hat und in den Graben fuhr und sein Fahrrad auf ihn fiel und der Lenker mit einer scharfen Kante gegen seine Stirn schlug. Sofort blutete er stark und ich konnte weder mit Pflaster noch mit Tempo helfen. Nur mit Wasser... Der Aermste hat sich dann seinen Pullover um den Kopf gebunden.
Um 17 Uhr sollte ich beim Trekking Office sein, wo ich mich fuer eine zweitaegige Wanderung am naechsten Tag eingetragen hatte. Ich blieb aber leider die einzige Interessentin. Vor dem Buero traf ich ein finnisches Paar, eine Slowenierin, einen Kanadier und einen aelteren Australier, die sich fuer das 3-Tages-Trekking angemeldet hatten. Eine sehr nette Truppe und ich habe bis zum naechsten Morgen ueberlegt, ob ich wechseln soll. Denn die 2-Tages-Tour wuerde erst ab 2 Personen zustandekommen. Hin- und hergerissen...
Auch am naechsten Morgen wusste ich noch nicht, was ich tun soll - habe den Rucksack mal probehalber fuer eine 3-Tages-Wanderung gepackt und da ich auf die Kamera natuerlich nicht verzichten wuerde, war er sehr voll und sehr schwer. Da mein Magen in der Nacht rumort hat und ich mich nicht besonders wohl fuehlte und nicht wusste, ob das eher schlechter oder besser wird, habe ich mich dann gegen ein 3-taegiges Trekking entschieden. Auch auf die Gefahr hin, mich ueber mich selbst zu aergern. Ich hoffe nur, dass es im Sueden mit dem geplanten Trekking im Bolaven-Plateau klappt!
Zum Fruehstueck gab's gestern nur einen gruenen Tee und dann wollte ich zum Markt und mich nebenan auf dem Busbahnhof nach den Abfahrtszeiten fuer den Bus nach Houay Xai erkundigen. Auf dem Weg dorthin lernte ich noch eine Finnin kennen, die mich ansprach, ob ich an einem Trekking interessiert sei. Aber zu frueh gefreut. Sie hatte sich fuer heute ebenfalls zu einem 3-Tages-Trekking angemeldet, nachdem sie von der eintaegigen Tour so begeistert war. Da ich nicht die grosse Wanderin bin, erscheint mir aber eine 3-taegige Tour fuer den Anfang zu viel.
Ich nahm mir vor, mir nochmal ein Fahrrad auszuleihen und abends nochmal zu schauen, ob es inzwischen Interessenten fuer kuerzere Trekkings gibt. Ich wollte Richtung Wasserfall fahren und dann nochmal in die andere Richtung zu einem Seidenweb-Projekt und zu einer Stupa (ein buddhistisches Monument). Aber die Tour verlief dann ganz anders... Ich bin lediglich bis zum Wasserfall gekommen und hatte einen unvergesslichen Tag, der mich wohl auch fuer das ausgefallene Trekking entschaedigt. ;-)
Ich kam in ein Lanten-Dorf (Lanten sind eine der vielen verschiedenen Ethnien in Laos), wo ich gesehen habe, wie sie selbst Papier herstellen. Leider empfand ich die Lanten aber weniger freundlich als ihre Landsleute. In sehr schoener Tracht in schwarz mit etwas pink und die Haare hochgesteckt und mit Silber geschmueckt - aber nicht fotografierfreudig. Das Papier, das sie herstellen, soll ueberwiegend zum Verpacken von Opium benutzt werden....
Der Wasserfall hatte, wie ich es mir schon gedacht hatte, nicht viel Wasser und hat sich nicht wirklich gelohnt. Aber auf dem Weg zurueck wurde ich von einer Gruppe junger Lao in eine Huette eingeladen, wo sie eine Party feierten (mit thailaendischer Popmusik, zu der sie teilweise mitsangen ;-)) ). Auf einem niedrigen Tisch in der Mitte standen drei Schuesseln und in zweien davon war etwas mit Blut. Man haette es auch fuer Rote Beete-Saft halten koennen, war es aber definitiv nicht. Mir wurde schon vom zusehen schlecht... Und dann ging ein Glas mit Lau Lao (Reisschnaps, der im Dorf selbst gebrannt wird) um und ich wollte schliesslich mein Gesicht nicht verlieren.... Und das, wo ich den ganzen Tag noch nix gegessen hatte und es gerade mal ca. 14 Uhr oder gar noch frueher war. Ach, getrocknete/gegrillte Bueffel- oder Rinderhaut gab es auch noch... Und da sie mir direkt in die Hand gedrueckt wurde habe ich mal dran genagt. Die Haut selbst war gar nicht so uebel (recht salzig), aber an das Fleisch habe ich mich nicht getraut und es irgendwann unauffaellig fallen lassen.
Ich hatte im Reisefuehrer gelesen, dass man haeufig eingeladen wird, aber nicht damit gerechnet, dass das so schnell geht. Und ich wurde dann noch mit auf eine Hochzeit genommen, ein paar Meter weiter! Das Brautpaar habe ich nicht gesehen und die Zeremonie war wohl schon einen Tag zuvor. Das Abfuellen ging dort weiter, staendig wird einem ein kleines Glas Lau Lao hingehalten und ausserdem gibt es Lau hai, einen im Krug vergorenen Reiswein, der auch daraus getrunken wird, mit Strohhalmen... Und ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal soviel getanzt habe... Man tanzt in Zweier-Reihen im Kreis, die Maenner innen, die Frauen aussen und manchmal wird die Seite gewechselt. Es hat grossen Spass gemacht und alle waren superfreundlich! Aber vor Sonnenuntergang habe ich zugesehen, dass ich nachhause komme - zumal ich auch kein Licht am Fahrrad hatte.
Wieder in Luang Namtha habe ich erst gemerkt, wie betrunken ich war und bin natuerlich nicht mehr zum Trekking Office wegen einer Tour fuer den naechsten Tag. Stattdessen habe ich zugesehen, dass ich schnell ins Bett komme und mich entschieden, mit dem Bus zurueck nach Houay Xai zu fahren - kann man auch in 2 Tagen mit dem Boot auf dem Nam Tha und das soll eine tolle Strecke sein, aber der Fluss fuerht jetzt zum Ende der Trockenzeit leider nicht genug Wasser.
Gegen die Tortur heute im Bus war die Fahrt am Sonntag Zucker! Aus Erfahrung wusste ich ja nun, wie wichtig es ist, frueh da zu sein, damit man am Ende nicht auf einem Hocker im Gang sitzen muss. So habe ich Platz Nummer 14 ergattert in einem Bus mit 20 Plaetzen, der natuerlich auf 30 ausgedehnt wurde. Da ich ueber dem Reifen sass musste ich die Beine anziehen und hatte auch keinen Platz im Fussraum fuer meinen Tagesrucksack, so dass ich den auf dem Schoss halten musste. Bereits bevor wir losfuhren konnte ich nicht mehr sitzen und mir tat der Hintern weh... Aber gluecklicherweise hatten wir keine Panne (der Motor hoerte sich nicht vertrauenerweckend an und die Bremsen wurden zwischendurch mit Wasser gekuehlt, als es lange bergab ging) und kamen gegen 15 Uhr (nach 5 Stunden und 45 Minuten) in Houay Xai an. Mit dem Tuk Tuk ging es dann zu meinem schon bewaehrten Guesthouse.
Nachdem ich mir ein Bootsticket fuer morgen besorgt habe (nach Luang Prabeng mit Uebernachtungsstop in Pakbeng, 220.000 Kip, weniger als 20 EUR) hatte ich inzwischen endlich wieder richtig Hunger (ich hatte nur trockenes Baguette gefruehstueckt, um meinem Magen nicht zuviel zuzumuten) und ass im Muang Neua mit Blick auf den Mekong gebratenen Reis mit Gemuese und Cashewkernen. Dort traf ich auf Tina, einer Norwegerin, die gestern mit einem Franzosen ebenfalls auf der Hochzeit war und heute auch im Bus. Wir genossen noch zusammen den Sonnenuntergang, bis sie sich auf zur Massage machte und ich mich auf der Suche nach funktionierendem Internet...

Und nun geht's langsam ins Bettchen ;-)) - es geht auf 22 Uhr zu und hier ist bald Schicht. Fuer Nachteulen ist Laos nichts ;-)
Gute Nacht,
Barbara
Dann geht's weiter ueber den Fluss - ueber eine hoelzerne, abenteuerlich wirkende Bruecke. Die Tour fuehrt mich auf rotem Schotter durch verschiedene Doerfer aus Bambushuetten die auf Pfaehlen gebaut sind, an gruenen Reisfeldern und Gemuesegaerten vorbei, vielen winkenden und gruessenden Kindern... Die im Reisefuehrer erwaehnten Seidenweberinnen (die gleich im ersten Dorf sein sollten) habe ich leider nicht gesehen. Und spaeter mag ich vielleicht mal falsch abgebogen sein, denn eine Stelle, wo ich den Fluss durchwaten musste, kam nicht. Wo ich auch nicht so scharf drauf war - Blutegel??? Andererseits bin ich letztendlich schon durch die Doerfer gekommen, die erwaehnt wurden - vielleicht gibt's also inzwischen eine Bruecke, die der Reisefuehrer noch nicht kennt? Egal - auf jeden Fall war ich froh, als ich auf eine befestigte Strasse mit dem Hinweis nach Luang Namtha kam, so dass ich wusste, dass ich auf jeden Fall wieder dahin zurueck komme, wo ich herkam.
Auf dem Weg gab's noch einen kleinen Unfall. Drei Jungs ueberholten mich mit ihren Fahrraedern und gruessten mit Sabaidee und winkten und freuten sich, als ich ihren Gruss erwiderte - so dass der kleinste von ihnen nicht auf den Weg geachtet hat und in den Graben fuhr und sein Fahrrad auf ihn fiel und der Lenker mit einer scharfen Kante gegen seine Stirn schlug. Sofort blutete er stark und ich konnte weder mit Pflaster noch mit Tempo helfen. Nur mit Wasser... Der Aermste hat sich dann seinen Pullover um den Kopf gebunden.
Um 17 Uhr sollte ich beim Trekking Office sein, wo ich mich fuer eine zweitaegige Wanderung am naechsten Tag eingetragen hatte. Ich blieb aber leider die einzige Interessentin. Vor dem Buero traf ich ein finnisches Paar, eine Slowenierin, einen Kanadier und einen aelteren Australier, die sich fuer das 3-Tages-Trekking angemeldet hatten. Eine sehr nette Truppe und ich habe bis zum naechsten Morgen ueberlegt, ob ich wechseln soll. Denn die 2-Tages-Tour wuerde erst ab 2 Personen zustandekommen. Hin- und hergerissen...
Auch am naechsten Morgen wusste ich noch nicht, was ich tun soll - habe den Rucksack mal probehalber fuer eine 3-Tages-Wanderung gepackt und da ich auf die Kamera natuerlich nicht verzichten wuerde, war er sehr voll und sehr schwer. Da mein Magen in der Nacht rumort hat und ich mich nicht besonders wohl fuehlte und nicht wusste, ob das eher schlechter oder besser wird, habe ich mich dann gegen ein 3-taegiges Trekking entschieden. Auch auf die Gefahr hin, mich ueber mich selbst zu aergern. Ich hoffe nur, dass es im Sueden mit dem geplanten Trekking im Bolaven-Plateau klappt!
Zum Fruehstueck gab's gestern nur einen gruenen Tee und dann wollte ich zum Markt und mich nebenan auf dem Busbahnhof nach den Abfahrtszeiten fuer den Bus nach Houay Xai erkundigen. Auf dem Weg dorthin lernte ich noch eine Finnin kennen, die mich ansprach, ob ich an einem Trekking interessiert sei. Aber zu frueh gefreut. Sie hatte sich fuer heute ebenfalls zu einem 3-Tages-Trekking angemeldet, nachdem sie von der eintaegigen Tour so begeistert war. Da ich nicht die grosse Wanderin bin, erscheint mir aber eine 3-taegige Tour fuer den Anfang zu viel.
Ich nahm mir vor, mir nochmal ein Fahrrad auszuleihen und abends nochmal zu schauen, ob es inzwischen Interessenten fuer kuerzere Trekkings gibt. Ich wollte Richtung Wasserfall fahren und dann nochmal in die andere Richtung zu einem Seidenweb-Projekt und zu einer Stupa (ein buddhistisches Monument). Aber die Tour verlief dann ganz anders... Ich bin lediglich bis zum Wasserfall gekommen und hatte einen unvergesslichen Tag, der mich wohl auch fuer das ausgefallene Trekking entschaedigt. ;-)
Ich kam in ein Lanten-Dorf (Lanten sind eine der vielen verschiedenen Ethnien in Laos), wo ich gesehen habe, wie sie selbst Papier herstellen. Leider empfand ich die Lanten aber weniger freundlich als ihre Landsleute. In sehr schoener Tracht in schwarz mit etwas pink und die Haare hochgesteckt und mit Silber geschmueckt - aber nicht fotografierfreudig. Das Papier, das sie herstellen, soll ueberwiegend zum Verpacken von Opium benutzt werden....
Der Wasserfall hatte, wie ich es mir schon gedacht hatte, nicht viel Wasser und hat sich nicht wirklich gelohnt. Aber auf dem Weg zurueck wurde ich von einer Gruppe junger Lao in eine Huette eingeladen, wo sie eine Party feierten (mit thailaendischer Popmusik, zu der sie teilweise mitsangen ;-)) ). Auf einem niedrigen Tisch in der Mitte standen drei Schuesseln und in zweien davon war etwas mit Blut. Man haette es auch fuer Rote Beete-Saft halten koennen, war es aber definitiv nicht. Mir wurde schon vom zusehen schlecht... Und dann ging ein Glas mit Lau Lao (Reisschnaps, der im Dorf selbst gebrannt wird) um und ich wollte schliesslich mein Gesicht nicht verlieren.... Und das, wo ich den ganzen Tag noch nix gegessen hatte und es gerade mal ca. 14 Uhr oder gar noch frueher war. Ach, getrocknete/gegrillte Bueffel- oder Rinderhaut gab es auch noch... Und da sie mir direkt in die Hand gedrueckt wurde habe ich mal dran genagt. Die Haut selbst war gar nicht so uebel (recht salzig), aber an das Fleisch habe ich mich nicht getraut und es irgendwann unauffaellig fallen lassen.
Ich hatte im Reisefuehrer gelesen, dass man haeufig eingeladen wird, aber nicht damit gerechnet, dass das so schnell geht. Und ich wurde dann noch mit auf eine Hochzeit genommen, ein paar Meter weiter! Das Brautpaar habe ich nicht gesehen und die Zeremonie war wohl schon einen Tag zuvor. Das Abfuellen ging dort weiter, staendig wird einem ein kleines Glas Lau Lao hingehalten und ausserdem gibt es Lau hai, einen im Krug vergorenen Reiswein, der auch daraus getrunken wird, mit Strohhalmen... Und ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal soviel getanzt habe... Man tanzt in Zweier-Reihen im Kreis, die Maenner innen, die Frauen aussen und manchmal wird die Seite gewechselt. Es hat grossen Spass gemacht und alle waren superfreundlich! Aber vor Sonnenuntergang habe ich zugesehen, dass ich nachhause komme - zumal ich auch kein Licht am Fahrrad hatte.
Wieder in Luang Namtha habe ich erst gemerkt, wie betrunken ich war und bin natuerlich nicht mehr zum Trekking Office wegen einer Tour fuer den naechsten Tag. Stattdessen habe ich zugesehen, dass ich schnell ins Bett komme und mich entschieden, mit dem Bus zurueck nach Houay Xai zu fahren - kann man auch in 2 Tagen mit dem Boot auf dem Nam Tha und das soll eine tolle Strecke sein, aber der Fluss fuerht jetzt zum Ende der Trockenzeit leider nicht genug Wasser.
Gegen die Tortur heute im Bus war die Fahrt am Sonntag Zucker! Aus Erfahrung wusste ich ja nun, wie wichtig es ist, frueh da zu sein, damit man am Ende nicht auf einem Hocker im Gang sitzen muss. So habe ich Platz Nummer 14 ergattert in einem Bus mit 20 Plaetzen, der natuerlich auf 30 ausgedehnt wurde. Da ich ueber dem Reifen sass musste ich die Beine anziehen und hatte auch keinen Platz im Fussraum fuer meinen Tagesrucksack, so dass ich den auf dem Schoss halten musste. Bereits bevor wir losfuhren konnte ich nicht mehr sitzen und mir tat der Hintern weh... Aber gluecklicherweise hatten wir keine Panne (der Motor hoerte sich nicht vertrauenerweckend an und die Bremsen wurden zwischendurch mit Wasser gekuehlt, als es lange bergab ging) und kamen gegen 15 Uhr (nach 5 Stunden und 45 Minuten) in Houay Xai an. Mit dem Tuk Tuk ging es dann zu meinem schon bewaehrten Guesthouse.
Nachdem ich mir ein Bootsticket fuer morgen besorgt habe (nach Luang Prabeng mit Uebernachtungsstop in Pakbeng, 220.000 Kip, weniger als 20 EUR) hatte ich inzwischen endlich wieder richtig Hunger (ich hatte nur trockenes Baguette gefruehstueckt, um meinem Magen nicht zuviel zuzumuten) und ass im Muang Neua mit Blick auf den Mekong gebratenen Reis mit Gemuese und Cashewkernen. Dort traf ich auf Tina, einer Norwegerin, die gestern mit einem Franzosen ebenfalls auf der Hochzeit war und heute auch im Bus. Wir genossen noch zusammen den Sonnenuntergang, bis sie sich auf zur Massage machte und ich mich auf der Suche nach funktionierendem Internet...

Und nun geht's langsam ins Bettchen ;-)) - es geht auf 22 Uhr zu und hier ist bald Schicht. Fuer Nachteulen ist Laos nichts ;-)
Gute Nacht,
Barbara
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Gut angekommen!
Montag, 5. März 2007, 07:58
Sabaidee! Guten Morgen!
Bevor es heute Abend moeglicherweise wieder Probleme geben sollte, mich zu melden, schreibe ich lieber jetzt zur Mittagszeit - bevor ich gleich eine Radtour mache...
Ich hatte einen ruhigen Flug und angenehme Sitznachbarn - geschlafen habe ich allerdings kaum. Eigentlich nur als Casino Royal gezeigt wurde, was aber ja immerhin ein langer Film ist - also gut 2 Stunden Schlaf...

Beim Weiterflug nach Chiang Rai kann ich meinem Sitznachbarn in die Bangkok Post luken und lese, dass ein polnisches Magazin unsere Bundeskanzlerin auf deren Titelseite mit einem Hitlerbaertchen abgebildet hat... Und frage mich, was darueber zuhause zu lesen war und ob es den Amis wohl auch eine Erwaehnung wert waere...
Vom Flughafen Chiang Rai bin ich mit einem Minibus zum Busbahnhof gefahren fuer 200 Baht (ca. 4 EUR) - waere vielleicht noch billiger gegangen, aber ich war zu muede zum Feilschen. Der Fahrer war sehr nett und hat ein bisschen mit mir geplaudert und mir auch gezeigt, welcher Bus nach Chiang Khong faehrt - das ist der thailaendische Ort an der Grenze zu Laos.
Die 3-stuendige Fahrt kostete 57 Baht (etwas ueber 1 EUR) und ich war die einzige Langnase und auch die Einzige, die die ganze Strecke gefahren ist. Gluecklicherweise war der Bus nicht voll, so dass ich es mir auf einer Bank alleine so bequem einrichten konnte wie moeglich. Zur Vorderbank war in etwa so viel Platz wie wenn man bei uns im Auto auf der Rueckbank mitfaehrt und der Vordermann den Sitz bis ganz nach hinten schiebt... Selbst ich mit meinen kurzen Beinen stosse mit den Knien vorne an... Dennoch gelingt es mir, ein bisschen zu schlafen. So fest, dass ich bei einem Schlagloch aufwache und dachte, der Flieger sei gerade bei der Landung auf den Boden aufgesetzt ;-)
Beim Aussteigen aus dem Bus hatte ich den grossen Rucksack zunaechst nur auf eine Schulter genommen und blieb prompt stecken - ein Schritt zurueck und den Rucksack ganz aufschultern und da klappte es dann einigermassen. Die draussen sitzenden Thais fanden das sehr lustig... Ich aber auch ;-))
Und ein Tuk Tuk war auch gleich zur Stelle, das mich fuer 20 Baht zum Grenzposten gefahren hat. Nicht ohne mich an einem Buero absetzen zu wollen, wo man mir ein Visa fuer Laos verkaufen will - aber nicht mit mir Jungs, ich weiss, dass ich es in Laos bei der Einreise bekommen kann.
Ausreise aus Thailand und mit dem Boetchen ueber den Mekong (30 Baht wegen des grossen Rucksacks - normalerweise nur 20, keine grossen Betraege und daher keine Diskussionen, denn ich will ja auf jeden Fall ueber den Fluss) rueber nach Laos.
Einreise kein Problem und das Visum fuer 30 Tage habe ich in 5 Minuten fuer 30 US-Dollar.
Ich steuere ein in meinem Loose-Reisefuehrer empfohlenes Guesthouse an - Sabaydee Guesthouse. Es ist sehr sauber mit gefliestem Boden, geraeumiges Zimmer mit eigenem Bad und warmem Wasser (nicht selbstverstaendlich in Laos, im kuehleren Norden aber vermutlich oefter anzutreffen als im Sueden). Moskitogitter sind an den Fenstern - allerdings Ritze zwischen Festerrahmen und Fenster... Wie gut, dass ich fuer solche Faelle an Kreppklebeband gedacht habe ;-) Wenngleich es um diese Zeit keine Malariamuecken mehr geben soll...
Erstmal eine Dusche nehmen und ein bisschen durch den Ort schlendern Richtung Bootsanleger (fuer Touren auf dem Mekong). In einer Seitenstrasse entdecke ich an einem kleinen See einen Markt und kaufe mir dort etwas in einem Bananenblatt eingewickeltes Etwas... Ich dachte, es sei einfach eine Portion Klebreis. War auch in der Tat sehr klebriger Reis aber noch mit etwas Fleischigem gefuellt, das mir nicht ganz geheuer war... vermutlich Schweinefleisch, aber sehr fett und nicht gebraten oder gekocht, vielleicht geraeuchert??? Ich habe es nicht aufgegessen...
Spaeter setze ich mich im Guesthouse auf die Terrasse und wenig spaeter kommt eine Franzoesin dazu (von Franzosen wimmelt es hier) und dann noch zwei. Sophie reist 8 Monate und war nun ein halbes Jahr in Indien - sie versucht immer 4 Monate zu arbeiten und 8 zu reisen und lebt die meiste Zeit in Indien. Veronique (44) und Natalie (42) segeln seit 4 Jahren um die Welt. Haben zuhause alles aufgegeben und sind in Frankreich gestartet, haben Atlantik und Pazifik mit einem 9 Meter langen Boot ueberquert und haben das nun in Malaysia abgestellt um ein wenig ueber Land zu reisen. Dieses Jahr kehren sie nach Frankreich zurueck - aber nur fuer Holidays...
Hach und ich schaetze mich mit meinem einen Monat schon gluecklich ;-)
Mit den Maedels gehe ich auch essen in einem Lokal (Muang Neua), das hinten durch den Garten eine Terrasse hat mit Blick auf den Mekong. Hier esse ich leckeres Laap mit Fisch - ein Salat aus sehr klein gehacktem Fisch mit Koriander und Minze - und dazu Klebreis (Grundnahrungsmittel in Laos) und Beer Lao. Bezahlt habe ich um die 2,50 EUR.
Um 20 Uhr sind mir fast die Augen zugefallen. Bin aber noch durch den Ort in die andere Richtung, um nach einem Internet-Cafe Ausschau zu halten. Es gibt hier zwei - aber heute leider beide out of order...
Also ab ins Bett... Haustiere habe ich in meinem Zimmer uebrigens keine - bis auf einen niedlichen Babygecko von vielleicht 3 cm Laenge. Ob der schon Muecken frisst???
Trotz sehr harter Matratzen habe ich gut geschlafen und stehe gegen 7 Uhr auf. Duschen, Rucksack packen, auschecken und mit einem Tuk Tuk (dies sind die 3-raedrigen Motoradrikschas) geht es fuer 80 Baht zum ausserhalb gelegenen Busbahnhof. Ich dachte, dort koennte ich mir auf dem angeblich taeglich stattfindenen Markt auch was zum Fruehstueck besorgen - aber hier irrt der Reisefuehrer, sonntags findet der Markt offensichtlich nicht statt. Und der Bus nach Luang Namtha steht erst fuer 9:30 Uhr angeschlagen. Ich bin bereits vor 8 Uhr dort... Aber bald oeffnet der Ticketschalter und ausserdem auch ein Kiosk, wo ich mich mit Proviant eindecke - viel Wasser und einer Art gefuellte Butterkekse (wie Prinzenrolle mit Zitronenfuellung - sehen aber selbstgebacken aus). Und man sollte nicht meinen, dass sich die Laoten in einer Reihe anstellen oder darauf achten, wer vor ihnen dran ist. Sie knubbeln sich alle auf einmal um den Schalter und schauen einer dem anderen ueber die Schulter. Vielleicht haette ich doch in einem der Travellerbueros bereits am Vorabend ein Ticket buchen sollen? Aber ich nahm an, dass dies dort spezielle Touristenbusse sein wuerden... Einige Touristen haben bereits ein Ticket und koennen in dem Bus mitfahren, der tatsaechlich puenktlich abfaehrt. Ich bekomme ein Ticket fuer einen Bus um 10 Uhr. Ich bin nicht mal sicher, ob ueberhaupt noch einer faehrt, da kein weiterer Bus in Richtung Luang Namtha angeschlagen ist... Adventure... Es sind noch andere Touristen dort und viele Lao, also wird es noch irgendwie weitergehen...
Nach 11 Uhr wird dann tatsaechlich der einzige Bus auf dem grossen Platz ausgeparkt. Ein anderer Tourist macht mir den Vorschlag, dass er meinen Rucksack mit hochhieft (auf das Dach) und ich zwei Plaetze sicher. Gute Idee! Denn der kleine Bus ist schnell voll (schaetzungsweise 20 Sitze) - zu schnell... Alle sollen wieder aussteigen! Erstmal tuen wir es allerdings den Lao gleich und bleiben sitzen... Als aber saemtliches Gepaeck wieder abgeladen wird und unsere Rucksaecke unten landen gibt es keinen Zweifel mehr: mit diesem Bus fahren wir heute nicht.
Angeblich soll in 10 Minuten ein anderer Bus kommen - 10 Minuten Lao-Zeit??? Es dauert erstaunlicherweise wirklich nicht laenger. Dieser Bus ist groesser (ca. 50 Plaetze) und hat bequemere Sitze. Alle steigen ein. Aber wieder haben nicht alle Platz... Da haette man natuerlich auch frueher drauf kommen koennen, den beim Ticketkauf wird jeder Fahrgast mit Name, Passnummer und Fahrtziel in eine Liste eingetragen und bekommt eine Nummer... Aber nein: hier steigen erstmal alle ein, man sieht, dass es nicht passt und dann muessen alle wieder aussteigen... Nun geht es nach der Sitznummer... Auf meinem Ticket steht die 31 - auf Lao saam sip et... Yeepee, ich habe einen Sitzplatz! Es ist naemlich nicht so, dass man etwa beide Busse - den grossen UND den kleinen - fahren laesst, sondern die Leute, die keinen Platz mehr auf einem regulaeren Platz haben, muessen auf Plastikhockern, die in den Mittelgang gestellt werden, Platz nehmen (und das bei einer Strecke die 5 bis 9 Stunden dauern kann)... Aber das ist Asien wie ich es liebe: es geht oft ziemlich chaotisch zu, aber irgendwie klappt es immer und geht weiter. Wir sind ca. 65 Fahrgaeste, davon glaube ich 10 -12 Touristen.
Um 12:15 Uhr fahren wir endlich los!
Rechts neben mir sitzt ein Laote, der staendig rotzt (wie viele im Bus - aber dafuer kennen die Asiaten keine Nasennebenhoehlenentzuendungen - nicht sehr appetitlich...) und der links neben mir im Gang kann so doch tatsaechlich schlafen (hier allerdings auch nicht ungewoehnlich). Er haelt sich an dem Griff meines Vordersitzes fest und zweimal faellt sie runter, wovon auch ich aufwache ;-) Aber eigentlich will ich ja auch was von der Landschaft sehen! Die ist ziemlich vertrocknet aber vereinzelt gibt es Felder mit neu gepflanztem Reis in schoenem frischen gruen. Wir kommen durch viele kleine Doerfer, die aus Pfahlbauten bestehen und nach 2 Stunden machen wir eine Pause - die habe ich nach all dem Wasser auch dringend noetig... Ausserdem kaufe ich wieder etwas in Bananenblaettern - Risikoooo ;-)) Diesmal sind es allerdings kleine weiche Bonbons, die gar nicht uebel schmecken.
Die Strasse befindet sich noch im Bau und es sind noch nicht alle Abschnitte asphaltiert - man wird ganz gut durchgeschuettelt und wenn man die Fenster nicht schnell genug schliesst weht viel roter Staub rein. Man muss also nicht unbedingt auf einem Pick-Up fahren, um sich voellig einzusauen - das geht hier auch im Bus ;-)
Aber wir kommen gut durch und nach 5,5 Stunden in Luang Namtha zum Sonnenuntergang an.
Zuerst steuere ich das Buero von Greendiscovery an, um ein Trekking fuer die naechsten 2 Tage zu buchen. Das hat nicht geklappt, wie Ihr Euch denken koennt, sonst wuerde ich hier jetzt nicht sitzen und mein Blogg schreiben. Es gab keine weiteren Interessenten bzw. die einzigen zwei hatten scheinbar wieder storniert. Also findet keine Tour statt. Es gibt noch ein staatliches Trekking-Buero, das Eco-Touren anbietet, das billiger ist und somit vermutlich mehr Zulauf hat. Aber laut Reisefuehrer hat dies bereits geschlossen, so dass ich es nicht mehr aufsuche sondern mich nach einer Unterkunft umschaue.
Ein paar Meter weiter finde ich eins (Khamking Guesthouse), das einladend ausschaut (im Kolonialstil erbaut) - 50.000 Kip (5 US-Dollar) soll hier ein Zimmer kosten. Die Zimmer sind gross, gefliest, sehr sauber und ebenfalls mit Moskitogittern an den Fenstern (diesmal ohne Ritze), eigenem Bad und warmem Wasser. Ich nehme es! Heute ist im ganzen Ort der Strom ausgefallen und so gibt es beim Einchecken eine Kerze und Feuerzeug dazu. Ich dusche bei Kerzenschein - sehr romatisch... Nach Keksen und Bonbons ueber den Tag verteilt habe ich grossen Hunger und entdecke das Zuela Guesthouse und Restaurant, das etwas zurueckversetzt liegt. Sehr freundlicher Service und guter wirklich scharfer Salat aus gruener Papaya. Dazu eine grosse Flasche Beer Lao zum loeschen ;-) All in all fuer 14.000 Kip, was nicht viel mehr als ein 1 EUR ist. Hier laeuft ein Generator, so dass Strom vorhanden ist und ich das Licht nutze, um mein Reisetagebuch zu schreiben.
Heute Morgen bzw. in der Nacht wache ich vom Hahnengeschrei gleich unter meinem Fenster auf, den ich trotz Ohropax nicht ueberhoehre. Gluecklicherweise hoert er aber tatsaechlich irgendwann noch mal auf. Nebenan im Manychan Guesthouse fruehstuecke ich frische Fruechte und einen leckeren gruenen Tee (der trotz langer Ziehzeit nicht bitter schmeckt) und mache mich dann auf zum Trekkingbuero in einer staubigen Seitenstrasse hinter der Post. Wie ich sehe, haetten sie gestern Abend wohl doch noch aufgehabt - aber wegen des Stromausfalls waere es vielleicht auch schwer zu finden gewesen im Dunkeln? Ich nehme zwei Flyer mit und schwanke noch zwischen einem Ein-Tages- und einem 2-Tages-Trekking - wobei man natuerlich bei einer Uebernachtung in einem Bergdorf mehr vom dortigen Leben mitbekommt. Mal sehen, wofuer wieviele Buchungen vorliegen...
Fuer heute habe ich mir ein Fahrrad geliehen und mache mich gleich auf den Weg, damit ich zurueck bin, bevor die Sonne untergeht. Die im Reisefuehrer beschriebene Tour fuerht durch ein Tal mit Reisfeldern und Obstplantagen und durch Doerfer mit Seidenwebereien und zum Schluss bietet sich noch ein Abstecher zu einem Wasserfall an - ich hoffe, er fuerht zur jetzigen Zeit noch genug Wasser fuer eine Erfrischung... Ich werde berichten!
Ach, noch ein letztes Wort zu den Temperaturen: Die Sonne scheint, aber abends und am fruehen Morgen kann man hier noch eine Jacke gebrauchen und nachts nehme ich mir zum Schlafen eine Decke.
So, das war's fuer heute - hoffentlich stuerzt die lahme Verbindung jetzt nicht noch ab, dass ich alles umsonst geschrieben habe...
Bis demnaechst!
Liebe Gruesse,
Barbara
Bevor es heute Abend moeglicherweise wieder Probleme geben sollte, mich zu melden, schreibe ich lieber jetzt zur Mittagszeit - bevor ich gleich eine Radtour mache...
Ich hatte einen ruhigen Flug und angenehme Sitznachbarn - geschlafen habe ich allerdings kaum. Eigentlich nur als Casino Royal gezeigt wurde, was aber ja immerhin ein langer Film ist - also gut 2 Stunden Schlaf...

Beim Weiterflug nach Chiang Rai kann ich meinem Sitznachbarn in die Bangkok Post luken und lese, dass ein polnisches Magazin unsere Bundeskanzlerin auf deren Titelseite mit einem Hitlerbaertchen abgebildet hat... Und frage mich, was darueber zuhause zu lesen war und ob es den Amis wohl auch eine Erwaehnung wert waere...
Vom Flughafen Chiang Rai bin ich mit einem Minibus zum Busbahnhof gefahren fuer 200 Baht (ca. 4 EUR) - waere vielleicht noch billiger gegangen, aber ich war zu muede zum Feilschen. Der Fahrer war sehr nett und hat ein bisschen mit mir geplaudert und mir auch gezeigt, welcher Bus nach Chiang Khong faehrt - das ist der thailaendische Ort an der Grenze zu Laos.
Die 3-stuendige Fahrt kostete 57 Baht (etwas ueber 1 EUR) und ich war die einzige Langnase und auch die Einzige, die die ganze Strecke gefahren ist. Gluecklicherweise war der Bus nicht voll, so dass ich es mir auf einer Bank alleine so bequem einrichten konnte wie moeglich. Zur Vorderbank war in etwa so viel Platz wie wenn man bei uns im Auto auf der Rueckbank mitfaehrt und der Vordermann den Sitz bis ganz nach hinten schiebt... Selbst ich mit meinen kurzen Beinen stosse mit den Knien vorne an... Dennoch gelingt es mir, ein bisschen zu schlafen. So fest, dass ich bei einem Schlagloch aufwache und dachte, der Flieger sei gerade bei der Landung auf den Boden aufgesetzt ;-)
Beim Aussteigen aus dem Bus hatte ich den grossen Rucksack zunaechst nur auf eine Schulter genommen und blieb prompt stecken - ein Schritt zurueck und den Rucksack ganz aufschultern und da klappte es dann einigermassen. Die draussen sitzenden Thais fanden das sehr lustig... Ich aber auch ;-))
Und ein Tuk Tuk war auch gleich zur Stelle, das mich fuer 20 Baht zum Grenzposten gefahren hat. Nicht ohne mich an einem Buero absetzen zu wollen, wo man mir ein Visa fuer Laos verkaufen will - aber nicht mit mir Jungs, ich weiss, dass ich es in Laos bei der Einreise bekommen kann.
Ausreise aus Thailand und mit dem Boetchen ueber den Mekong (30 Baht wegen des grossen Rucksacks - normalerweise nur 20, keine grossen Betraege und daher keine Diskussionen, denn ich will ja auf jeden Fall ueber den Fluss) rueber nach Laos.
Einreise kein Problem und das Visum fuer 30 Tage habe ich in 5 Minuten fuer 30 US-Dollar.
Ich steuere ein in meinem Loose-Reisefuehrer empfohlenes Guesthouse an - Sabaydee Guesthouse. Es ist sehr sauber mit gefliestem Boden, geraeumiges Zimmer mit eigenem Bad und warmem Wasser (nicht selbstverstaendlich in Laos, im kuehleren Norden aber vermutlich oefter anzutreffen als im Sueden). Moskitogitter sind an den Fenstern - allerdings Ritze zwischen Festerrahmen und Fenster... Wie gut, dass ich fuer solche Faelle an Kreppklebeband gedacht habe ;-) Wenngleich es um diese Zeit keine Malariamuecken mehr geben soll...
Erstmal eine Dusche nehmen und ein bisschen durch den Ort schlendern Richtung Bootsanleger (fuer Touren auf dem Mekong). In einer Seitenstrasse entdecke ich an einem kleinen See einen Markt und kaufe mir dort etwas in einem Bananenblatt eingewickeltes Etwas... Ich dachte, es sei einfach eine Portion Klebreis. War auch in der Tat sehr klebriger Reis aber noch mit etwas Fleischigem gefuellt, das mir nicht ganz geheuer war... vermutlich Schweinefleisch, aber sehr fett und nicht gebraten oder gekocht, vielleicht geraeuchert??? Ich habe es nicht aufgegessen...
Spaeter setze ich mich im Guesthouse auf die Terrasse und wenig spaeter kommt eine Franzoesin dazu (von Franzosen wimmelt es hier) und dann noch zwei. Sophie reist 8 Monate und war nun ein halbes Jahr in Indien - sie versucht immer 4 Monate zu arbeiten und 8 zu reisen und lebt die meiste Zeit in Indien. Veronique (44) und Natalie (42) segeln seit 4 Jahren um die Welt. Haben zuhause alles aufgegeben und sind in Frankreich gestartet, haben Atlantik und Pazifik mit einem 9 Meter langen Boot ueberquert und haben das nun in Malaysia abgestellt um ein wenig ueber Land zu reisen. Dieses Jahr kehren sie nach Frankreich zurueck - aber nur fuer Holidays...
Hach und ich schaetze mich mit meinem einen Monat schon gluecklich ;-)
Mit den Maedels gehe ich auch essen in einem Lokal (Muang Neua), das hinten durch den Garten eine Terrasse hat mit Blick auf den Mekong. Hier esse ich leckeres Laap mit Fisch - ein Salat aus sehr klein gehacktem Fisch mit Koriander und Minze - und dazu Klebreis (Grundnahrungsmittel in Laos) und Beer Lao. Bezahlt habe ich um die 2,50 EUR.
Um 20 Uhr sind mir fast die Augen zugefallen. Bin aber noch durch den Ort in die andere Richtung, um nach einem Internet-Cafe Ausschau zu halten. Es gibt hier zwei - aber heute leider beide out of order...
Also ab ins Bett... Haustiere habe ich in meinem Zimmer uebrigens keine - bis auf einen niedlichen Babygecko von vielleicht 3 cm Laenge. Ob der schon Muecken frisst???
Trotz sehr harter Matratzen habe ich gut geschlafen und stehe gegen 7 Uhr auf. Duschen, Rucksack packen, auschecken und mit einem Tuk Tuk (dies sind die 3-raedrigen Motoradrikschas) geht es fuer 80 Baht zum ausserhalb gelegenen Busbahnhof. Ich dachte, dort koennte ich mir auf dem angeblich taeglich stattfindenen Markt auch was zum Fruehstueck besorgen - aber hier irrt der Reisefuehrer, sonntags findet der Markt offensichtlich nicht statt. Und der Bus nach Luang Namtha steht erst fuer 9:30 Uhr angeschlagen. Ich bin bereits vor 8 Uhr dort... Aber bald oeffnet der Ticketschalter und ausserdem auch ein Kiosk, wo ich mich mit Proviant eindecke - viel Wasser und einer Art gefuellte Butterkekse (wie Prinzenrolle mit Zitronenfuellung - sehen aber selbstgebacken aus). Und man sollte nicht meinen, dass sich die Laoten in einer Reihe anstellen oder darauf achten, wer vor ihnen dran ist. Sie knubbeln sich alle auf einmal um den Schalter und schauen einer dem anderen ueber die Schulter. Vielleicht haette ich doch in einem der Travellerbueros bereits am Vorabend ein Ticket buchen sollen? Aber ich nahm an, dass dies dort spezielle Touristenbusse sein wuerden... Einige Touristen haben bereits ein Ticket und koennen in dem Bus mitfahren, der tatsaechlich puenktlich abfaehrt. Ich bekomme ein Ticket fuer einen Bus um 10 Uhr. Ich bin nicht mal sicher, ob ueberhaupt noch einer faehrt, da kein weiterer Bus in Richtung Luang Namtha angeschlagen ist... Adventure... Es sind noch andere Touristen dort und viele Lao, also wird es noch irgendwie weitergehen...
Nach 11 Uhr wird dann tatsaechlich der einzige Bus auf dem grossen Platz ausgeparkt. Ein anderer Tourist macht mir den Vorschlag, dass er meinen Rucksack mit hochhieft (auf das Dach) und ich zwei Plaetze sicher. Gute Idee! Denn der kleine Bus ist schnell voll (schaetzungsweise 20 Sitze) - zu schnell... Alle sollen wieder aussteigen! Erstmal tuen wir es allerdings den Lao gleich und bleiben sitzen... Als aber saemtliches Gepaeck wieder abgeladen wird und unsere Rucksaecke unten landen gibt es keinen Zweifel mehr: mit diesem Bus fahren wir heute nicht.
Angeblich soll in 10 Minuten ein anderer Bus kommen - 10 Minuten Lao-Zeit??? Es dauert erstaunlicherweise wirklich nicht laenger. Dieser Bus ist groesser (ca. 50 Plaetze) und hat bequemere Sitze. Alle steigen ein. Aber wieder haben nicht alle Platz... Da haette man natuerlich auch frueher drauf kommen koennen, den beim Ticketkauf wird jeder Fahrgast mit Name, Passnummer und Fahrtziel in eine Liste eingetragen und bekommt eine Nummer... Aber nein: hier steigen erstmal alle ein, man sieht, dass es nicht passt und dann muessen alle wieder aussteigen... Nun geht es nach der Sitznummer... Auf meinem Ticket steht die 31 - auf Lao saam sip et... Yeepee, ich habe einen Sitzplatz! Es ist naemlich nicht so, dass man etwa beide Busse - den grossen UND den kleinen - fahren laesst, sondern die Leute, die keinen Platz mehr auf einem regulaeren Platz haben, muessen auf Plastikhockern, die in den Mittelgang gestellt werden, Platz nehmen (und das bei einer Strecke die 5 bis 9 Stunden dauern kann)... Aber das ist Asien wie ich es liebe: es geht oft ziemlich chaotisch zu, aber irgendwie klappt es immer und geht weiter. Wir sind ca. 65 Fahrgaeste, davon glaube ich 10 -12 Touristen.
Um 12:15 Uhr fahren wir endlich los!
Rechts neben mir sitzt ein Laote, der staendig rotzt (wie viele im Bus - aber dafuer kennen die Asiaten keine Nasennebenhoehlenentzuendungen - nicht sehr appetitlich...) und der links neben mir im Gang kann so doch tatsaechlich schlafen (hier allerdings auch nicht ungewoehnlich). Er haelt sich an dem Griff meines Vordersitzes fest und zweimal faellt sie runter, wovon auch ich aufwache ;-) Aber eigentlich will ich ja auch was von der Landschaft sehen! Die ist ziemlich vertrocknet aber vereinzelt gibt es Felder mit neu gepflanztem Reis in schoenem frischen gruen. Wir kommen durch viele kleine Doerfer, die aus Pfahlbauten bestehen und nach 2 Stunden machen wir eine Pause - die habe ich nach all dem Wasser auch dringend noetig... Ausserdem kaufe ich wieder etwas in Bananenblaettern - Risikoooo ;-)) Diesmal sind es allerdings kleine weiche Bonbons, die gar nicht uebel schmecken.
Die Strasse befindet sich noch im Bau und es sind noch nicht alle Abschnitte asphaltiert - man wird ganz gut durchgeschuettelt und wenn man die Fenster nicht schnell genug schliesst weht viel roter Staub rein. Man muss also nicht unbedingt auf einem Pick-Up fahren, um sich voellig einzusauen - das geht hier auch im Bus ;-)
Aber wir kommen gut durch und nach 5,5 Stunden in Luang Namtha zum Sonnenuntergang an.
Zuerst steuere ich das Buero von Greendiscovery an, um ein Trekking fuer die naechsten 2 Tage zu buchen. Das hat nicht geklappt, wie Ihr Euch denken koennt, sonst wuerde ich hier jetzt nicht sitzen und mein Blogg schreiben. Es gab keine weiteren Interessenten bzw. die einzigen zwei hatten scheinbar wieder storniert. Also findet keine Tour statt. Es gibt noch ein staatliches Trekking-Buero, das Eco-Touren anbietet, das billiger ist und somit vermutlich mehr Zulauf hat. Aber laut Reisefuehrer hat dies bereits geschlossen, so dass ich es nicht mehr aufsuche sondern mich nach einer Unterkunft umschaue.
Ein paar Meter weiter finde ich eins (Khamking Guesthouse), das einladend ausschaut (im Kolonialstil erbaut) - 50.000 Kip (5 US-Dollar) soll hier ein Zimmer kosten. Die Zimmer sind gross, gefliest, sehr sauber und ebenfalls mit Moskitogittern an den Fenstern (diesmal ohne Ritze), eigenem Bad und warmem Wasser. Ich nehme es! Heute ist im ganzen Ort der Strom ausgefallen und so gibt es beim Einchecken eine Kerze und Feuerzeug dazu. Ich dusche bei Kerzenschein - sehr romatisch... Nach Keksen und Bonbons ueber den Tag verteilt habe ich grossen Hunger und entdecke das Zuela Guesthouse und Restaurant, das etwas zurueckversetzt liegt. Sehr freundlicher Service und guter wirklich scharfer Salat aus gruener Papaya. Dazu eine grosse Flasche Beer Lao zum loeschen ;-) All in all fuer 14.000 Kip, was nicht viel mehr als ein 1 EUR ist. Hier laeuft ein Generator, so dass Strom vorhanden ist und ich das Licht nutze, um mein Reisetagebuch zu schreiben.
Heute Morgen bzw. in der Nacht wache ich vom Hahnengeschrei gleich unter meinem Fenster auf, den ich trotz Ohropax nicht ueberhoehre. Gluecklicherweise hoert er aber tatsaechlich irgendwann noch mal auf. Nebenan im Manychan Guesthouse fruehstuecke ich frische Fruechte und einen leckeren gruenen Tee (der trotz langer Ziehzeit nicht bitter schmeckt) und mache mich dann auf zum Trekkingbuero in einer staubigen Seitenstrasse hinter der Post. Wie ich sehe, haetten sie gestern Abend wohl doch noch aufgehabt - aber wegen des Stromausfalls waere es vielleicht auch schwer zu finden gewesen im Dunkeln? Ich nehme zwei Flyer mit und schwanke noch zwischen einem Ein-Tages- und einem 2-Tages-Trekking - wobei man natuerlich bei einer Uebernachtung in einem Bergdorf mehr vom dortigen Leben mitbekommt. Mal sehen, wofuer wieviele Buchungen vorliegen...
Fuer heute habe ich mir ein Fahrrad geliehen und mache mich gleich auf den Weg, damit ich zurueck bin, bevor die Sonne untergeht. Die im Reisefuehrer beschriebene Tour fuerht durch ein Tal mit Reisfeldern und Obstplantagen und durch Doerfer mit Seidenwebereien und zum Schluss bietet sich noch ein Abstecher zu einem Wasserfall an - ich hoffe, er fuerht zur jetzigen Zeit noch genug Wasser fuer eine Erfrischung... Ich werde berichten!
Ach, noch ein letztes Wort zu den Temperaturen: Die Sonne scheint, aber abends und am fruehen Morgen kann man hier noch eine Jacke gebrauchen und nachts nehme ich mir zum Schlafen eine Decke.
So, das war's fuer heute - hoffentlich stuerzt die lahme Verbindung jetzt nicht noch ab, dass ich alles umsonst geschrieben habe...
Bis demnaechst!
Liebe Gruesse,
Barbara
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